Sind die Deutschen verweichlicht?

Das Ergebnis basiert auf 63 Abstimmungen

Nein. 63%
Ja. 37%

33 Antworten

Verweichlicht würde ich das nicht nennen.

Ein Problem ist, dass die jüngeren Generationen unter falschen Voraussetzungen erzogen wurden bzw. werden und das Militär so aus den Köpfen verschwand.

Geschuldet ist dies u.a. auch der Politik der vergangenen Jahrzehnte.

Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion wurde suggeriert, man würde friedlich zusammen leben, es gäbe keine potentiellen Feindbilder und daran würde sich bis weit in die Zukunft nicht wesentlich etwas ändern.

Ignoriert wurde leider die geopolitische Entwicklung, u.a. im Osten und der Fakt, dass der Kalte Krieg nie wirklich endete. Es gab immer wieder Geplänkel zwischen West und Ost, das gegenseitige Misstrauen wurde stetig aufrecht erhalten, wenigstens hinter den Kulissen.

Die Bundeswehr wurde immer mehr zu einem notwendigen Übel, geduldet, allerdings bei Vielen nicht wirklich akzeptiert. Mit Aussetzung der Wehrpflicht war der Gipfel erreicht, da auch die Präsenz immer weiter abgenommen hatte. Die Skeptiker und Gegner wurden gewissermaßen darin bestätigt, dass Deutschland nie wieder im Fokus etwaiger Konflikte im näheren Umfeld stehen würde und die Bundeswehr nur noch auf dem Papier ihre Daseinsberechtigung hätte.

Eine Berufswahl innerhalb einer Freiwilligenarmee zu treffen, kam für die Allermeisten nicht mehr in Frage.

Parallel dazu entwickelte sich die Wohlstandsgesellschaft immer fortschreitender und aufstrebend. Vieles ist, wie die freiheitlich, demokratischen Werte, die in Ländern wie Deutschland praktiziert werden, mittlerweile selbstverständlich geworden und es wird kaum noch hinterfragt, wie es dazu kam. Wie steinig der Weg hierhin war, ist heute für viele Bürger kaum noch von Bedeutung.

Wichtig wäre u.a. dass man erkennt, dass das Leben hierzulande in einem etwaigen Kriegsfall, der vermutlich in absehbarer Zukunft nicht eintreten wird, alternativlos ist.

Käme es bspw zu einem Angriff auf die Bundesrepublik, wären davon alle Länder ringsherum betroffen, zu einer Flucht, die hier gerne mal thematisiert wird, würde es gar nicht kommen. Es bliebe also nichts weiter, als für seine persönlichen Werte einzutreten, auf die ein oder andere Weise. Dies zu erkennen oder zu realisieren fällt vielen schwer.

skipworkman  11.02.2023, 19:12

Wenn man irgendwo in der Nähe einer Grenze lebt und vielleicht zeitnah in die Schweiz kommen kann, das wäre durchaus ne Möglichkeit. Die Schweiz ist ja in der Regel neutral.

Von hier wäre eher Belgien, Holland, Luxemburg das nächste Ziel. Wenn dann würde ich auch gucken , von dort dann weiter zu kommen, am besten raus aus Europa. Aber wenn das wirklich soweit kommt, dann wollen sicherlich viele weg und ob man dann überhaupt noch wo hinkommt, wäre auch eine Frage. Plan B wäre dann auch erstmal raus den Ballungsgebieten und zu Bekannten auf Land zu fahren.

Ich hoffe aber nicht, dass es jemals soweit kommt und uns das erspart bleibt.

0
ponter  11.02.2023, 22:57
@skipworkman

Deutschland verlassen zu können wäre eher utopisch. Die Schweiz würde gar keine Flüchtlinge aufnehmen, die anderen genannten Länder würden ebenfalls die Grenzen schließen.

Die Gründe sind selbsterklärend.

0
KaEsEs  13.02.2023, 01:55

Für deine letzten zwei Sätze von deinem sehr guten Beitrag : Danke !

1
Ja.

Verweichlicht sind die Menschen in allen westlichen Ländern mehr oder weniger. Härter im Nehmen dürften noch Polen, Tschechen, Ukrainer, Russen, Esten usw. sein. Aber die Deutschen sind heute eher mediterran orientierte Lebemänner, Zocker, Chiller, linkschaotische Existentialisten usw. und entsprechend keine so harten Soldaten mehr wie in früheren Zeiten. Grundsätzlich könnte man dies aber bei entsprechend anderer Erziehung auch wieder ändern. Die DDR konnte ja durch Sportleben und Militär eine gewisse Zucht immer noch aufrecht erhalten und selbst im Westen sorgte der kalte Krieg noch für einen gewissen soldatischen Geist.

Dass sie nicht mehr zur Waffen greifen würden, kann aber auch andere Gründe haben. Die Ostdeutschen z. B. sind sicherlich im Schnitt noch etwas härter als die "Wessis", doch im Falle eines Krieges gegen Russland dürften gerade sie wenig Interesse haben zu kämpfen. Das kann man mit den Franzosen im Zweiten Weltkrieg vergleichen, die damals sicher noch nicht so verweichlicht waren wie die Europäer heute. Und dennoch wurden sie von Deutschland in nur sechs Wochen besiegt - weil herzlich wenige Franzosen ein Interesse an einem Krieg gegen das Land hatten, das noch eine gewisse Pufferfunktion hatte gegen den gefährlichen Bolschewismus im äußersten Osten ...

Nein.

Nein, also ich kann nur von mir persönlich sprechen.
Verweichlicht bin ich gewiss keineswegs, aber ich würde meinen Kopf ganz sicher für diese Regierung nicht einmal im Ansatz hin halten.
Ich bin schließlich nicht bescheuert, meinen Kopf für eine Links Grüne Politik hin zu halten, diese sich in Wahrheit um unser Land, um den Schutz der gesamten Bevölkerung in Form von Sicherheitsbunker, in Form von militärischer Stärke im Falle X zu unserer Verteidigung einen feuchten Kehricht schert.

Das einzigste worum sie sich tatsächlich gekümmert hat ist, das sie selbst in einen Bunker auf allerhöchstem Niveau Zuflucht finden können, aber was die Bevölkerung betrifft, diesbezüglich wurde sogar dazu noch sämtliches Inventar zu betoniert oder abgerissen.
Ich bin doch nicht bescheuert und halte für wen meinen Kopf hin, dieser meinen mit Füßen tritt.
Ja, ich würde wahrscheinlich wohl nicht einmal auf den Gedanken kommen zu fliehen, und würde wohl meine Familie, meine Tiere und mich ganz gewiss sogar versuchen zu schützen, aber um die Regierung selbst, nein Danke, 0 Interesse.
Höchstwahrscheinlich würde ich mich mit meiner Familie, und ein par andere, dazu schwer bewaffnet in die Alpen zurück ziehen.
Wo, das wüsste ich längst.
Würde uns der Feind dort dann zu nahe geraten, das an sich schonmal ausschließlich über Luft, oder wohl eher zu Fuß der Fall sein würde, dann würde das für ihn kein Zuckerschlecken werden, das steht fest.

Ja.

Die Deutschen sind extrem verweichlicht.

Das hat aber nichts mit der Frage zu tun, denn Krieg ist absolut dumm. Vor allem wird es richtig lächerlich wenn man überlegt, dass es wenige Politiker sind, die hunderttausende Menschen in den Krieg ziehen lassen und zehntausende Tote in Kauf nehmen. Einfach nur, weil sie irgendwelche Minderwertigkeitskomplexe haben und sich nicht wie erwachsene Menschen verhalten können.

Jeder, der dann auch noch freiwillig in den Krieg zieht und wirklich glaubt er würde etwas verteidigen, der tut mir von Herzen leid.

Ja.

So ist schon das weströmische Reich untergegangen: Die verfeinerte Lebensart hatte dazu geführt, dass die Römer sich lieber reichsfremde Söldnerheere ins Land geholt hatten, als sich selbst militärisch zu wappnen.
Diese Söldnerheere hatten erst noch brav die Ordnung aufrechterhalten, sich dann aber überlegt, dass sie doch auch selbst die Macht ausüben könnten, wenn sie schon ihren Kopf hinhalten müssen. Und das war's dann mit den alten Römern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger