Sind 4500 Brutto viel?

13 Antworten

Nun wenn ich das mit meinen Daten ausrechne (Steuerklasse 1 ohne Kirche) und innerhalb meiner Gruppe vergleiche, dann macht das einem Nettobetrag bei denen 14% mehr bekommen und 86% weniger bekommen.

Reich ist man damit natürlich nicht aber mit diesen 2.800 Euro bin ich näher an dem was wir statistisch unter Reich oder Oberschicht führen in dieser Gruppe (3.440 Euro), als am Median (1.630 Euro).

Deutschland ist aber auch nicht gleich Deutschland. Die Lebensunterhaltskosten in München sind andere als im Norden oder Osten. Ich könnte damit gut 1.700 bis 1.800 Euro bei Seite legen in einem durchschnittlichen Monat, sprich mehr als der Median überhaupt bekommt in meiner Gruppe.

Ich bin persönlich von den 4.500 Euro ein gutes Stück entfernt. Würde damit aber auch nur mehr bei Seite legen und wüsste gar nicht wofür ich das ausgeben sollte. Zuwenig um deutlich früher in Rente zu gehen aber deutlich mehr als ich brauche.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012
DerFrager2017 
Fragesteller
 20.04.2022, 12:33

Der median ist nicht bei 1600… aktuell liegt der median (2022) bei 44.000€ pro Jahr brutto, also 3.600€ brutto

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apachy  20.04.2022, 12:48
@DerFrager2017

Das sind Nettobeträge innerhalb der Gruppe der Alleinlebenden. Frage ist eben immer was man vergleichen will, ob der Arbeitgeber gut zahlt oder nicht oder was Menschen oder Familien zur Verfügung haben.

Und der Median für Alleinlebende liegt bei einem Nettoeinkommen von 1.630 Euro laut der letzten großen Studie des IW.

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apachy  20.04.2022, 13:15
@DerFrager2017

Korrekt, du beziehst dich auf Bruttobeträge, unabhängig der Haushaltsgröße. Ein wichtiger Faktor ist natürlich auch, dass deine Daten von Karriereportalen stammen, wo sich auch hauptsächlich Leute rumtreiben, die genau das machen wollen. Die sich weiterbilden, für den Job umziehen etc. pp. Damit liegen diese Durchschnittswerte eh meist höher als die Realität.

Sind einfach andere Daten. Ein richtig und falsch gibt es da wenig und über einen persönlich sagt das immer wenig aus, alleine weil wir massive Schwankungen haben je nach Region. Die Studien der IW sind eben Umfragen, die nicht danach filtern, dafür auch die Haushaltsgröße und das Haushaltseinkommen berücksichtigen.

Wenn wir uns z.B. mal eine größere Datenbasis anschauen, die danach nicht filtert, wie das Durchschnittsbruttoeinkommen laut der gesetzlichen Rentenversicherung, dann haben wir da 38.901 Euro Brutto stehen.

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Ich finde, es bietet sich für die Einordnung, ob ein Bruttogehalt viel, mittel oder wenig ist, immer ganz gut an, mal in die Entgelttabelle des TVÖD (Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes) zu schauen. Dort sieht man, dass 4500 Euro Bruttogehalt gar nicht so leicht zu erreichen sind.

Unterhalb der Entgeltgruppe 9b sind 4500 Euro Bruttogehalt gar nicht zu erreichen. Ab der Entgeltgruppe 9 spricht man vom "gehobenen Dienst" im öD. Das sind dann Stellen, die mit so viel Verantwortung, eigenständigem Arbeiten und allgemeinem Anspruch einhergehen, dass man dafür (in der Regel) mindestens einen Bachelor-Abschluss braucht, ab der Entgeltgruppe 13 im höheren Dienst sogar einen Master. Und in der 9b landet man auch erst bei ca. 4500 Euro brutto, wenn man um die 15 Jahre im Job ist!

Man kann diesen Tarifvertrag also durchaus ganz gut als groben Orientierungswert heranziehen, ob das Gehalt, was man so bekommt, in Anbetracht der Qualifikationen und Erfahrungen, die man mitbringt und der Aufgaben, die man in dieser Stelle so hat, sich in einem angemessenen Bereich bewegt, zu niedrig oder doch recht großzügig ist.

Viel ist relativ. In Deutschland wir man nach Ausbildung und Verantwortung im Job bezahlt. Wobei die Regel gilt: umso sozialer der Beruf, desto asozialer die Bezahlung. Als Berufseinsteiger verdient man natürlich wenig und steigt erst mit den Jahren auf.

Je nach Familienstand (Lohnsteuerklasse und Kinder) bekommst Du bei 4.500 € brutto ca. zwischen 2.700 und 3.100 Euro raus.

Der Brutto-Durchschnittsverdienst liegt bei ca. 3.900 €, heißt, dass die Hälfte weniger als das verdient. Allerdings sind hier alle Vollzeitbeschäftigten einrechnet, also auch die Großverdiener. Besser zum Vergleich ist das Medianeinkommen, der Durchschnitt aller Durchschnittseinkommen und das liegt bei ca. 1.500 Euro.

Mit über 28 Euro pro Stunde gehörst Du zu den obersten 20 %. Also bekommen 80 % weniger als Du.

Woher ich das weiß:Recherche

Sind 54.000,- € im Jahr und damit über dem Durchschnit bei 12 Monatsgehältern. Bringt aktuell 1,388 Entgeltpunkte zur ges. Altersrente.

Unterschied Median und Durchschnitt weißt du aber?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Kommt auf deine Ansprüche an, ist schon ganz ordentlich aber jetzt nicht "sehr viel"..

Kommt auch stark darauf an wo du das verdienst. In Stuttgart ist es wohl eher nicht viel, im Ländlichen Niedersachsen schon eher..