Sieben Universitäten bewusst Studenten heraus?

Tiffanylegtlos  22.05.2022, 19:47

Wenn ich alle Prüfungen bestehe, wie funktioniert das Aussiebungsverfahren konkret?

HerrLorem 
Fragesteller
 22.05.2022, 19:48

Das war ja meine Frage. Ob es sowas gibt. In der Grundstufe oder Oberstufe wird man ja benotet anhand den Lernzielen. Wenn man diese erreicht, kann faktisch jeder bestehen.

5 Antworten

Ich könnte mir keinen Grund vorstellen, warum Universitäten begabten Studierenden aufgrund einer mysteriösen Quote Steine in den Weg legen. Was ich mir vorstellen kann, ist, dass Durchgefallene die Schuld nicht in ihrer Minderleistung sehen, sondern bei den bösen Unis, die sich gerade gegen die Besten verschworen haben.


Rubezahl2000  22.05.2022, 20:02

Auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst, das wird so praktiziert in vielen Studiengängen.
Aber selbstverständlich werden nicht die Besten ausgedient, sondern die Schwächeren.

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Schuhu  22.05.2022, 20:04
@Rubezahl2000

Hast du irgendwelche konkreten Zahlen oder gar Beweise? Oder handelt es sich eher um eine Verschwörungstheorie?

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Rubezahl2000  22.05.2022, 20:17
@Schuhu

Verschwörungstheorie - lustige Idee

Jeder MINT-Student wird bestätigen, dass das so läuft.

Ich hab selbst während meines Studiums Klausuren aus unteren Semestern korrigiert und weiß, dass das z.B. in MINT-Studiengängen überall so praktiziert wird.

Wir haben selbstverständlich absolut fair, korrekt und objektiv korrigiert.
Aber ganz am Ende der letzte Schritt, wo die Grenze ist, wieviele - mit welcher Punktzahl - bestanden haben und wieviele nicht, das wurde vom Professor mithilfe einer Verteilungskurve gesteuert, so dass die geplante Durchfall-Quote erreicht wurde.

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HerrLorem 
Fragesteller
 22.05.2022, 21:18
@Rubezahl2000

Und dann wundert man sich, weshalb so wenig MINT studieren. lol.

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Rubezahl2000  22.05.2022, 21:20
@HerrLorem

Da täuschst du dich.
Es studieren total viele MINT!
In den ersten Semestern sind in MINT-Studiengängen die Hörsäle gerammelt voll.

Aber mehr als die Häjfte der Studenten schafft das Studium nicht und bricht ab.

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HerrLorem 
Fragesteller
 22.05.2022, 21:26
@Rubezahl2000

Ich rede vom Narrativ, wonach es an MINT-Absolventen fehlt. Wenn man künstlich eine Quote festlegt, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass es an Leuten fehlt.

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Rubezahl2000  22.05.2022, 21:43
@HerrLorem

Unis sind keine Erfüllungsgehilfen des Arbeitsmarkts.
"Nur" weil am Arbeitsmarkt mehr MINT-ler gebraucht werden, deshalb werden Professoren nicht die Anforderungen senken.

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In den Unis vielleicht nicht, aber ich kann bestätigen, dass an den Gymnasien in MV es eine Quote gab, dass nicht alle das Abitur schaffen sollen. Ein paar Abbrecher würden zeigen, dass die Anforderungen hoch sind und damit die Ausbildung gut genug für die weitere, wirtschaftliche Förderung durch das Land. Klingt nach Schwachsinn, ist es auch, aber mir sind da interne Papier von 2005-2021 in die Hände gekommen.

Das dies die Situation in MV verschlechtert hat, sieht man ja am Jahr 2021, wo alle Abiturienten in MV einfach 2 Punkte in der Matheabschlussklausur geschenkt bekommen haben, damit die Quote der bestandenen Abi-Schüler wieder stimmte. Vorher jedoch wurde das schlechte Mathe-Lehrsystem genutzt, um Durchfallquoten und genug Abi-Abbrecher zu haben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Bei uns in Mathematik war das ganz klar so - und auch explizit so gewollt. Es gab keinerlei Einschränkungen, jeder konnte Mathematik studieren, aber vor allem die ersten zwei Semester waren sehr schwer, und man musste sich schon sehr anstrengen, um das zu schaffen. Die, die das nicht wollten oder gemacht haben, haben halt geschmissen. Und so waren nach zwei Semestern nur noch 50% der Leute da.

Das war schon was bitter, aber sehr fair. Von denen, die das überstanden haben, haben die weitaus meisten dann auch ihren Abschluss geschafft. Und die, die den vermutlich sowieso nicht geschafft hätten (Mathematik ist nunmal ein schweres Studium), haben wenig Zeit verschwendet.

Ja, das stimmt.
In vielen Studiengängen ist das üblich. Insbesondere in zulassungsfreien Studiengängen, um die Anzahl der Studenten zu reduzieren.

Den Prozentsatz, wieviele Studenten die Klausuren bestehen sollen, haben die Professoren meistens schon vorher, vor den Klausuren intern festgelegt.

Wenn der Professor plant, dass 40% der Teilnehmer bestehen und 60% durchfallen sollen, dann wird nach der Korrektur der Klausur die Punktzahl der besten 40% ausreichen zum Bestehen und die anderen 60% haben nicht genug Punkte zum Bestehen.


HerrLorem 
Fragesteller
 22.05.2022, 21:18

ist das nicht unfair?

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Rubezahl2000  22.05.2022, 21:26
@HerrLorem

Wie willst du fair und unfair definieren?
Die Anforderungen werden von den Professoren festgelegt und wer's nicht schafft, bricht ab oder fliegt raus.
Die meisten derjenigen Studenten, die im 1. Jahr ausgesiebt werden, würden das Studium im Endeffekt sowieso nicht schaffen.

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HerrLorem 
Fragesteller
 22.05.2022, 21:27
@Rubezahl2000

Das spielt ja gar keine Rolle. Dass wäre ja dann ein Teil des Problems.

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RitterToby08  22.05.2022, 22:12
@HerrLorem

Ich weiß zwar nicht, warum du das alles wissen willst. Aber fallst du dir bzgl. deines eigenen (zukünftigen) Studienerfolgs Sorgen machst, kann ich dich etwas beruhigen. In meinen Klausuren haben bisher immer ~45-50% zum Bestehen gerreicht. Das finde ich auch eine faire Mindestquote. Es fallen trotzdem (in den ersten Semestern) 40-60% durch. Aber ca. 50% zum Bestehen dürfen schon erwartet werden, in der Schule gibt es bei unter 50% auch eine 5 oder 6.

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Ja.

Die Durchfallquote ist bei mir an der Uni immer ziemlich gleich, immer irgendwo zwischen 93-99%.


HerrLorem 
Fragesteller
 22.05.2022, 19:50

Also ist das so, weil diese 7 % die Lernziele nicht erfüllen, oder weil es eine Quote gibt?

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MeinCtutW88  22.05.2022, 19:51
@HerrLorem

Nein, umgekehrt. Es sind die max. 7%, die die Lernziele erfüllen. 93-99% fallen durch, 1-7% bestehen.

Offiziell gibt es natürlich keine Quote, es wird aber schon drauf geachtet dass genug Leute durchfallen.

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