Siddhartha bzw. Buddha war einst ein Gott?
Ich beschäftige mich Seit ein paar Wochen durch Internetrecherchen aktiv mit dem buddhismus. Nun Gibt es anscheinend ein paar Geschichtsforscher die glauben, dass der bekannte Buddha (siddhartha) Ursprünglich eine indische Gottheit war, die im Zuge der Überlieferung zu Menschen wurde. Nun muss ich vorher sagen, dass da natürlich viel dagegen spricht, aber ich will nicht, dass das Gegenstand der Frage ist. Mir geht es um ein bestimmtes Argument dieser Geschichtsforscher.
Sie meinen, das wenn Buddha keine Gottheit gewesen wäre, man keine Skrupel gehabt hätte Seine Lehrreden früher zu verschriftlichen und nicht erst 80 vor Christus, wie es dann passiert ist. Ist dieses Argument für euch stichhaltig / gut und wenn nein, würde mich interessieren Warum.
8 Antworten
Was waren das denn für "Geschichtsforscher", die offenbar nicht einmal wissen, dass die mündliche Tradierung ( Überlieferung ) von Texten zu Zeiten des Buddha in Indien absolut üblich war ?!?
Daran, dass der Buddha eine historische Persönlichkeit ist, zweifelt heute kein ernst zunehmender Wissenschaftler ( Indologe z.B. ) mehr.
Hör mal den (Radio-)Beitrag von Ajahn Akincano ( Marc Weber ), der ausführlich erklärt, wie die Lehrreden überliefert wurden, warum mündlich, und warum und wie sie dann später niedergeschrieben wurden:
"Ein Korb voller Weisheit - Annäherung an den Pali Kanon":
https://www.youtube.com/watch?v=EYou7DQrWE0
Interessant ist auch der Vortrag von Jinavaro ( ebenfalls ein hervorragender Kenner des Pali und der Sutten ) "Warum Pali Suttanta ?".
Über diesen Link hier kannst du ihn dir direkt runterladen ( 1 St., 8 Min.,MP3 ):
https://www.suttanta.de/app/download/13200218889/018+Warum+P%C4%81li-Suttanta.mp3?t=1532615291
Also, gib nichts auf sogenannte "Geschichtsforscher", die sich auf metaphysische Spekulationen stützen, um etwas zu deuten, was längst von echten Forschern geklärt ist 😉!
Liebe Grüße: Manu
Meines Wissens war er ein Fürstensohn der zunächst ein ziemlich wildes Leben geführt hat und erst mit über 20 zu einem anderen Leben gefunden hat.
Lest ihr gerade Siddharta von Hermann Hesse? Hesse hat nicht so genau recherchiert und hat ziemlich viel von seinen eigenen Ideen, wie das Leben wohl verlaufen sein könnte in den Roman hineingeschrieben.
Wie der Mensch, der später als Buddha verehrt wurde, tatsächlich gelebt hat, weiß man nicht so genau.
Gott ist und war er jedoch nicht. Er wurde aber als weiser Lehrer verehrt und seine Lehren wurdenind den Klöstern bewahrt und von wandernden Mönchen an andere Menschen weitergegeben.
Google mal, da findest du eine Menge nette Angebote.
Zur Frage der ersten schriftlichen Erfassung hat Manu schon erschöpfend geantwortet.
Zur Frage ob Buddha ein Gott war muß man etwas weiter ausholen: Du weißt sicherlich, daß (nicht nur) im Buddhismus die Reinkarnation gelehrt wird. Wenn ich mich nicht täusche, heißt es, daß Buddha VOR seiner Wiederkunft als Mensch im Tushita-Himmel war, dessen Bewohner man als Götter bezeichnen kann.
Man kann also sagen: Früher mal war er ein Gott, als aktueller historischer Buddha aber war er ein Mensch.
So ist es, Manu. Wir sollten praktische etwas beurteilen, dessen genauen Wortlaut und dessen Quelle wir nicht kennen. Aber für einen Fragesteller, der erst seit ein paar Wochen im Internet recherchiert, hat er es schon sehr gut vorgebracht.
Mit "absurd" wollte ich auch keineswegs den Fragesteller kritisieren, sondern diejenigen, die so eine Behauptung aufgestellt haben ( siehe Frage ). Vielleicht hat "HerrNovember" das auch falsch verstanden, weiß weiß (?)
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie irgendwer auf die Idee kommen könnte, dass der Buddha nicht von Anfang an ein Mensch war. Dazu ist seine Lebensgeschichte, seine Herkunft, incl. der verschiedensten Verwandschafts-verhältnisse zu genau bekannt.
Keine Sorge, Manu, ich habe es exakt genauso aufgefasst, daß du mit "absurd" eben jene - uns unbekannten - Leute gemeint hast.
Es erscheint auch mir völlig unlogisch, daß man für eine schriftliche Niederlegung erst bis zu einer "Vermenschlichung" eines Gottes gewartet haben sollte. Wenn man der Ansicht war, einen Gott vor sich zu haben, wäre doch zu erwarten, daß man dessen Aussagen für so wichtig erachtet, daß man sie sofort zweifelsfrei festhält. Im Christentum und im Islam hat man ja auch so verfahren.
Die Theravadin - von denen die Niederschrift damals ausging, hatten zu keiner Zeit die Ansicht, daß Buddha ein Gott wäre. Auch Andere/Fremde in der dazwischen liegenden Zeit scheiden aus. Wie hätten sie denn in einer Zeit, wo es weder Google noch Gutenberg gab, diese komplexe Lehre exportieren können. Hätten sie den - nicht nach pädagogischen Gesichtspunkten geordneten - Kanon sich von den Mönchen vorsagen lassen, wären sie vermutlich "wie Dornröschen in einen hundert Jahre währenden Schlaf" gefallen.
Das ist gar kein Argument, weil es von einer Annahme ausgeht, die nicht belegt oder widerlegt werden kann.
siddhartha war als königssohn des sudhodana ein mensch.
Ich musste die Frage auch zwei mal lesen, bevor ich verstand, dass es wohl darum geht, dass da Leute behaupten, Buddha sei gar keine historische Person gewesen, sondern "nur ein Gott" ( also eine mythische Gestalt ). Und, erst später hätte man ihn "zum Menschen gemacht".
Obwohl das absurd ist. Eher ist das Gegenteil passiert: aus dem ( tatsächlich existierenden ) Menschen wurde durch Mythologisierung eine Art Gott gemacht.