Sich selbst verwahrlosen lassen - was dagegen tun?

4 Antworten

Besuch ist gut. Aber es muss gar nicht mal sein, für Freunde aufzuräumen, es geht auch mit ihnen, wenn man sich irgendwann trauen sollte, vor ihnen Chaos zu haben. Zusammen aufräumen macht wesentlich mehr Spaß und geht schneller. Vor allem wenn die andere Person auch ein Chaot ist und einem sonst ähnlich.

Hallo,

burninghey hat schon mal 2 wirklich sehr hilfreiche Tipps geschrieben, vor allem der Tipp mit Besucher.....man flitzt im wahrsten Sinne des Wortes durch die Bude! 😅

Was auch sehr hilft ist: ausmisten! Je weniger du hast, umso schneller bist Du fertig mit dem aufräumen und putzen......ob Kleidung, Geschirr, oder Deko's......immer ausmisten.

Und nicht zu vergessen: während dessen Musik hören, das macht Laune 😍

Der Tipp der hier schon gegeben wurde, sich häufiger jemanden einzuladen ist bereits sehr gut. Besuch motiviert die meisten Menschen dazu, den Hintern hochzukriegen. 

Ich würde dir vorschlagen, zu versuchen dich einmal aufzuraffen und eine gewisse Grundreinigung durchzuziehen.  Sprich - einmal einen Zustand herstellen, mit dem du grundlegend zufrieden bist.

Es muss danach nicht aussehen wie bei 'Schöner Wohnen' aber es sollte ein Zustand erreicht sein mit dem du dich selbst wohl fühlst und jemanden hereinbitten kannst. 

Dann gilt es zu versuchen den Zustand beizubehalten. Versuch dir dazu gewisse Routinen anzugewöhnen.

Abwaschen mag ich z.b. auch nicht. Ich hatte auch Zeiten in denen sich bei mir das Geschirr gestapelt hat. Wenn man weiß das Spülbecken ist grad eh von ner dreckigen Pfanne und nem benutzten Topf besetzt, das ganze ist angetrocknet, man muss erstmal schrubben, bevor man überhaupt den Teller oder die Tasse, die man eigentlich schnell hätte abwaschen können, abwaschen kann, dann demotiviert das natürlich.

Versuche dir daher anzugewöhnen vor allem die sperrigen Dinge direkt nach Benutzung abzuwaschen. 

Wenn ich koche, wasche ich z.b. Topf und Pfanne ab, bevor ich mich zum essen hinsetze, denn ich kenne mich - wenn ich einmal sitze, hat man keine Lust mehr.

Das kostet dich im Bestfall 1-2 Minuten. Die hat man immer übrig.und spart sich später viel Zeit, vor allem, weil alles noch frisch ist und man nicht groß schrubben muss.

Natürlich habe ich mich auch schon dabei ertappt als ich dachte 'ach egal, lass ich jetzt stehen, mach ich später oder morgen'. Ich versuche mir aber direkt ins Gedächtnis zu rufen, das dann alles angetrocknet ist und es einfach mühseliger sein wird. Das reicht im Normalfall um es dann doch schnell zu erledigen.

Den Teller den ich anschließend benutzte lasse ich dann aber meist tatsächlich stehen (in der Spüle, Wasser drauf, damit nichts antrocknet und man später nicht schrubben muss) Spätestens am nächsten Tag, wird der abgewaschen während das Essen köchelt. Bei vielem muss man eh daneben stehen bzw. in der Nähe bleiben. Bevor ich da also rumstehe, wasche ich den Teller und das genutzte Besteck vom Vortag ab, was sich in einem 1 Personen Haushalt ebenfalls in unter einer Minute erledigen lässt.

Etwas das ich mir ebenfalls angewöhnt habe ist nie mit leeren Händen den Raum zu verlassen, wenn es etwas mitzunehmen gibt. Wenn ich nicht alles tragen kann, nehme ich auch was mit, wenn ich zwischendrin aufs Klo muss - da muss ich nämlich eh an der Küche vorbei. So renne ich nicht extra sondern nutze die Momente in denen ich eh Zeit für etwas anderes aufwenden muss weitestgehend effektiv und schon ist es eigentlich kein zusätzlicher Aufwand mehr.

Etwas schwieriger ist es mit anderen Dingen. Fenster putzen zum Beispiel. Jeder kennt das - man geht am Fenster vorbei und denkt sich 'müsste ich auch mal wieder putzen'. Die Frage die man sich in solchen Momenten allerdings stellen und ohne sich selbst zu belügen beantworten sollte ist 'warum eigentlich nicht jetzt?'.

Im Kopf ein Zeitfenster setzen 5 Minuten oder 10. Die tun meist nicht weh und man ist hinterher zufrieden, weil man es erledigt hat.

Kurzum - Häppchenweise aufräumen/putzen und Gelegenheiten (Leerlaufzeiten z.b. während man darauf wartet das die Milch kocht, nutzen) ist vor allem dann, wenn man sich selbst nur schwer motivieren kann meiner Erfahrung nach effektiver als die kleinen 5-10 Minuten Aufgaben zu einem u.U. mehrstündigen Großputz einmal die Woche oder alle paar Wochen werden zu lassen.

Je mehr Arbeit auf einmal zu erledigen ist desto schwerer ist es sich dazu zu bewegen - das sollte man sich bewusst machen.

Ich habe auch schon von Leuten gehört, die mit einer Art Belohnungssystem arbeiten. Sprich - sich Arbeiten vornehmen und sich anschließend bewusst dafür belohnen sie erledigt zu haben. Leider funktioniert das bei mir gar nicht, da mein Hirn sich zu fragen scheint, was mich eigentlich daran hindert mich zu belohnen ohne die Aufgaben zu erledigen :D.


Mein Psychologe hat mir mal dazu geraten, einfach mal so lange nicht mehr aufzuräumen, bis es mich so sehr stört, dass ich aufräumen will.

Früher oder später wirds wohl klappen.

Olivgarden 
Fragesteller
 21.03.2017, 22:28

das ist doch viel zu spät?und dnan viel zu viel arbeit

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Demescape  21.03.2017, 22:32
@Olivgarden

Wer hat gesagt, dass das zu spät ist? Ist doch dein Leben, du kannst doch machen, was du willst? Und wenn du dann aufräumst, dann nur, weil du den Dreck nicht mehr um dich rum haben möchtest. 

Nicht, weil dir das peinlich ist. Das ist doch eine wesentlich bessere Motivation. Denn damit tust du nur etwas für dich.

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burninghey  22.03.2017, 00:53
@Demescape

Ich glaube diese Methode würde bei mir nicht helfen. Es wird irgendwann so viel dass man allein nicht mehr gegen an kommt. Und Anzünden während der Mist noch in der Wohnung liegt ist leider auch keine Lösung.

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