Sich auf Deutsch besser ausdrücken
Ich finde es sehr schade, dass es unter Teenagern "in" ist, Wort- oder Satzteile wegzulassen, und da ich mich selbst nicht diesem Einfluss entziehen kann, möchte ich wissen, wie man sich mehr Wörter "antrainieren" kann und auch seine Satzformulierung verbessert...Ich lese sowieso schon sehr viel, also bitte nicht sagen "Lies mehr!" :) Dankeschön für jede Antwort!
9 Antworten
Leider, befürchte ich, wirst du den Trend nicht stoppen können - in 20, 30 Jahren werden die Präpositionen ausgestorben sein, außer vielleicht "für", was heute schon inflationistisch gebraucht, gesprochen und geschrieben wird. Um sich eine gepflegte bzw. gehobene(re) Sprache zuzulegen, hilft eine Übung: Beim Schreiben sich unter drei, vier fünf möglichen Synonyma für das seltenere (deutsche) Wort entscheiden. Oder probier mal "mein" Suchspiel: z.B. zehn Wörter zu "sprechen", zehn Alternativen zu "interessieren", zehn für "durchführen", für "stattfinden", für "veranstalten" - - u.s.w. Lobenswert ist, "Interesse", "interessieren" und "interessant" aus dem schriftlichen Wortschatz völlig zu tilgen. Grüße
Ich bin 16 Jahre alt und gehe aufs Gymnasium. Mein Ausdrucksvermögen kommt immer auf meine Umgebung an. ;-) mit meinen Freunden unterhalte ich mich gerne mal etwas einfacher und oft auf niveaulose Art und Weise. Aber ich kann mich ebenso gut auch gezielter ausdrücken. In der Schule oder unter Erwachsenen zum Beispiel. Ich denke nicht dass man diese Fähigkeit mit einem bestimmten Programm antrainieren kann. Meiner Ansicht nach, lernt man das einfach so. (In der Schule ja sowie so xD) Wenn du das nächste malmit jemanden sprichst, hör dir doch selbst mal beim Reden zu. Gehe in dich und merke dir die Wörter, die du verwendet hast. Schreibe sie danach auf und überlege dir für die Wörter, die dir dabei nicht so gut gefallen haben andere. Wie wenn du eine Kurzgeschichte schreibst und noch einmal überliest. :) Viel Erfolg!
Rede mehr mit ERwachsenen oder so etwas. Die reden ja nicht so wie Jugendliche. Was liest du denn so? Wenn es "leichte" Lektüre ist, steig mal auf schwerere um. Zum Beispiel was mit Philosophie z. B. Immanuel Kant, der hat viel kompliziertes Zeugs geschrieben. Das schult nicht nur das Sprachverständis und vergrößert den Wortschatz, sondern fördert auch das logische Denken, weil man sich damit wirklich auseinandersetzen muss. Du musst nicht MEHR lesen, sondern nur KOMPLIZIERTER ;)
Danke! Ach ja: Ich lese auch schon ein bisschen Psychologie, nur eben nicht so schweres...:) LG
Hallo darkdaydreamer,
es ist sehr schön, dass du sehr viel liest! Auch finde ich die Frage gut, denn ich habe mich oft geärgert, wenn ein Text irgendwo geschrieben ist, bei dem manche Wort- oder Satzteile fehlen. Lesen ist sehr wichtig, da bist du schon auf dem richtigen Weg. Es machen leider nicht alle jungen Leute.
Wie du schreibst, kannst du dich "diesem Einfluss nicht enziehen", das verstehe ich vollkommen. Es ist ein Phänomen, irgend jemand bringt etwas auf, und alle ziehen nach. Klar, du bist unter den Menschen, die genau das tun. Und da ist der Einfluss selbstverständlich da. Überhaupt unter 12jährigen! Mach dir da keine Gedanken darüber, das legt sich.
Trotzdem, wenn du willst, einige Tipps:
Wenn du Kurzgeschichten schreibst, versuche vollständige Sätze zu schreiben. Du musst ja in der Schule das auch tun (so sehr kann sich der Unterricht doch nicht geändert haben seit meiner Zeit).
Wenn du privat schreibst, dann würde ich an deiner Stelle auch keine Wörter auslassen, nicht einmal beim SMSen. Denn das, was du dir angewöhnt hast, kannst du dir nur abgewöhnen, wenn du konsequent bist.
Das würde ich dir wünschen, jeder Trend ist ja nicht unbedingt als gut zu bezeichnen. Und das gehört dazu.
Alles Gute Alfred
Achte ganz bewusswt darauf. Vielleicht auch auf die "Fehler" anderer - du musst sie ja nicht korrigieren, sondern nur für dich registrieren und deine Schlüsse daraus ziehen.
Geht mir inzwischen sogar schon so, wenn ich bekannte und gute Fernsehmoderatoren höre, die Wortendungen verschlucken (bekomm' statt bekommen, usw.), ein i wie ein ü aussprechen, vom 'g' mal ganz abgesehen ('einzichartich' ist da mein Paradepeispiel).
Schön, dass es noch Menschen wie dich gibt, die sich solche Gedanken machen.