Seit wann wird eig, an Afrika gespendet?

6 Antworten

Europa hat ein schlechtes Gewissen. Die Kolonialzeit, der Sklavenhandel, usw. haben viele Länder Afrikas nicht mehr aus den Knick kommen lassen. Jetzt herrschen teilweise der Klüngel, Interessen der internationalen Konzerne (Öl) z.B. sind für den Aufbau nicht gerade hilfreich, zumal sich unterschiedliche politisch motivierte Länder noch gegenseitig in Afrika beharken. Außer Südafrika, (dank seiner Bodenschätze u.A.) haben alle Länder Afrika´s große Sorgen ihre Bürger zu ernähren. Es kann nur ein momentaner Überblick geboten werden, denn die Problematik ist vielfältig. "Hilfe" kann auch negative Auswirkungen haben, alleine die Aktivitäten von Nestle, bringen viele Milchbauern in diesem Land an den Bettelstab, die gelieferte Trockenmilch ist subventioniert und somit kann die einheimische Wirtschaft da nicht mithalten. usw., usw.

Ist ja schön dass du dir über die welt gedanken machst, aber das kann man jetzt leider nicht in drei einfachen sätzen erklären. Dafür ist das Thema viel zu komplex.

Was man als stichpunkte aber dazu schon mal anführen könnte:

  • riesiger KONTINENT, kein Land, das Hilfe benötigt
  • oft falsche Hilfe, anstatt "hilfe zur selbsthilfe"
  • korruption
  • kriege
  • ständig wiederkehrende dürrekatastrophen
  • usw ...

Da kommt einfach ne menge zusammen, und wenn die reichen länder der erde weiter so witschaften, wird sich daran auch nicht viel ändern.

Die afrikanischen Staaten wurden zwischen den 50er und 1977 (Dschibuti) in die Unabhängigkeit entlassen, vor allem in den 60er war die Zeit der grossen Träume und leider auch die, der grossen Umstürze, davon hat sich Afrika nie erholt...

Bilaterale Hilfen sind auch innerhalb Europas völlig normal, so bekamen z.B. die Neuen Bundesländer nach 1990 erhebliche Hilfen der EU, auch spezielle Darlehen des IWF oder der KfW gehen z.T. an Industrienationen. Auch das ist eine Form der 'Hilfe' man kann das ganze nicht nur auf Spenden beziehen...

Die Spenden wurden von den frühen Missionaren und Ihre Missionshilfswerke ins Leben gerufen, dabei ging es vor allem um die Ausbildung und Christianisierung der 'armen, gottlosen Wilden' im Zuge dieser Bewegung aus dem späten 19. Jh. kamen enorme Summen aus allen Teilen Europas und Nordamerika nach Afrika. Der Effekt der Christianisierung zerstörte lokale Kulturen, allerdings schaffte er auch Bildungsmöglichkeiten, die vor allem von den vorher Unterprivilegierten wahrgenommen wurden, praktisch alle ersten Präsidenten der neuen afrikanischen Nationen bekamen Ihre Ausbildung in Missionsschulen...

Die unzähligen Putsche und Bürgerkriege der ersten Jahre der Unabhängigkeit begründeten die Spendenaufrufe unzähliger Organisationen. Die ersten Bilder von verhungernden Menschen und vor allem abgemagerter Kinder mit aufgedunsenen Bäuchen stammen aus dem Biafra-Krieg, der Ende der 60er hunderttausende in Nigeria den Tod brachte...

Leider verbindet man seit dem vor allem Hunger und Krankheit mit einem Kontinent, der - wenn er nur aus demokratischen Staaten bestehen würde - durchaus in der Lage ist, nicht nur die eigene Bevölkerung zu ernähren, sondern darüber hinaus Milliarden Euro von hochwertigen Lebensmitteln exportieren könnte.

Der Kalte Krieg verhinderte aber die Bildung von nachhaltigen, demokratischen Regierungen, es zählte die Gesinnung, nicht die Situation der lokalen Bevölkerung, deshalb war es möglich, dass unsägliche Despoten wie Amin, Bokassa, Mobutu, Mengistu oder Typen wie Taylor ganze Länder zu Ihren Ausbeutungsgebieten und Schlachthäusern erklärten...

Erst in den letzten 15 Jahren bemüht man sich, die Hilfen gezielter und nachhaltiger Einzusetzen, erst jetzt achtet man auf Dinge wie Good Governance und bezieht die lokalen Communities und Stämme in die Programme direkt mit ein.

Unterscheiden muss man bei den Spenden zwischen Nothilfe und der Unterstützung langfristig angelegter Projekte. Die Nothilfe ist eine humanitäre Notwendigkeit, man wird als - halbwegs normaler - Mensch sicher nicht wollen, dass ein paar tausend Menschen verhungern oder verdursten, die sofortige Hilfe wird ja auch (überall auf der Welt) bei Katastrophen geleistet. Langfristige Programme sind z.T. überaus erfolgreich, wie ein Böhm mit seiner Aktion Menschen für Menschen oder die UN mit Ihren Milleniumsdörfern bewiesen hat. Entscheidet man sich zu helfen, stehen einem von monatlichen Beträgen die einem Schulkind zu gute kommen, bis hin zu infrastrukturellen Verbesserungen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Im Internet findet man diverse Organisationen, die eine hervorragende Arbeit leisten, man darf nicht vergessen, dass wir in Deutschland durch ein komplexes Steuer- und Abgabensystem einzelne Regionen und Menschen fördern können, diese Möglichkeiten haben nur sehr wenige Länder in Afrika, es ist also wichtig Organisationen zu unterstützen, die z.B. die Rechte von Frauen verbessern, unsägliche Traditionen bekämpfen oder sich darum kümmern, dass Dorfgemeinschaften Dünger und Wasser für Ihre Felder bekommen...Hilfe zur Selbsthilfe ist das Konzept, dass langfristig hilft, nur müssen wir den Afrikanern auch gestatten, dass sie eine faire Chance auf dem Weltmarkt bekommen, da liegt noch einiges im Argen...

Europa profitiert bis heute mehr von Afrika als umgekehrt.

Zumindest profitieren europäische Unternehmen, welche es schaffen, die Regierungen zu dirigieren.

Die Spenden kommen doch gar nicht bei den Armen an . damit werden nur die reichen beglückt - unter anderem dafür das sie Hilfsorganisationen überhaupt erst ins land lassen.

kwon56  15.11.2011, 14:31

Das stimmt nicht für alle Spenden.

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