seid ihr für Oder gegen die NATO (und warum)?

10 Antworten

Intim eher neutral, realistisch für:

Ich werde zwar von einigen wenigen Bekannten gerne als „NATO-Simp“ tituliert - ironischerweise von Antiamerikanisten und Putin-Simps -, aber das nur nebenbei erwähnt, weil es köstlich ist, wie sich einige so getriggert fühlen und sich dann an einem abarbeiten.

Ich bin intim sehr neutral, wenn es um das Atlantische Bündnis geht. Vielmehr würde ich eine so starke deutsche Streitkraft favorisieren, dass ein Bündnis gar nicht notwendig wäre - hier scheitert es aber schon an der geographischen Fläche der Bundesrepublik Deutschland, die sie sich selbst durch zwei Weltkriege beschert hat. Aber auch eine europaweite oder zumindest mitteleuropaweite gemeinsame Streitkraft - vielleicht und insbesondere mit den deutschsprachigen Staaten oder vielleicht vielleicht mit Polen und Frankreich - wäre gar nicht schlecht.

Realistisch und realpolitisch betrachtet sind meine vorherigen Erörterungen natürlich immenser Kokolores - nie wird es dazu kommen oder zumindest nicht in den nächsten Jahrhunderten. Daher ist das Atlantische Bündnis quasi ein Geschenk Gottes, und dass wir die Ehre haben, überhaupt militärisch agieren zu dürfen - ich betone wiederholend die zwei Weltkriege, die wir insgesamt zu mindestens 1,33 bis 1,5 zu verantworten haben - ist auch nicht selbstverständlich. Dass wir bedingt diesem Atlantischen Bündnis auch noch bald - abgesehen von unserer ökonomischen Supermachtsstellung und politischen Regionalmachtsstellung, auch trotz zweier Weltkriege - eine militärische Supermacht werden, weil allen voran die Vereinigten Staaten das auch so wollen - dieses Vertrauen, das uns der ehemalige Hauptfeind zusichert, erscheint irgendwie schon utopisch-pornös -, ist auch nochmals erstaunlich und zeitgleich natürlich wunderbar.

Also worauf ich hinaus will, sollte offenkundig sein. Das Atlantische Bündnis ist - trotz aller wahren Verfehlungen, aber auch trotz aller kokolorischen Verschwörungstheorien, Verleumdungen und Mären - ein Konstrukt, das Deutschland stark macht und hält, uns der einzigen Weltmacht profitabel annähert - wir sind gemäß offiziellen Stellungnahmen der US-Amerikanischen Gubernative der vertraulichste und engste Partner aus und in Europa - und Deutschlands Existenzgrundlage quasi dauerhaft sichert - natürlich auch die Existenz dutzend anderer Staaten.

Das Atlantische Bündnis ist natürlich nicht ausschließlich ein militärisches Defensivbündnis, wenngleich allen voran. Es ist ein politisches und wertebasiertes Bündnis, was man schon an der NATO-Russland-Grundakte sieht. Und vor dem 24. Februar war ich auch vehement dafür, dass sich die ehemaligen Überlegungen dieser völkerrechtlichen Absichtserklärung bewahrheiten und die Russische Föderation tatsächlich ein NATO-Mitglied wird. Doch der 24. Februar hat einleuchtend gezeigt, dass es dafür ein neues russisches Staatsoberhaupt geben muss und wohlgemerkt eine Reform des Denkens im russischen Machtapparat und auch in der russischen Zivilbevölkerung, wenngleich Letztere durch Erstere zielstrebig manipuliert wird.

Also das Atlantische Bündnis ist ein dermaßen elegantes Bündnis, dass man fast schon drauf stolz sein könnte, wenn die ganzen Verschwörungstheorien stimmen würden.

Jede Art von Bündnis und Zusammenschluss mehrerer Nationen ist grundsätzlich und egal in welcher Form, erstmal ein Garant für Frieden. Man gibt nationale Interessen auf und schafft gemeinsame, damit man schneller vorwärts kommt. Je tiefer die Verflechtung, desto unwahrscheinlicher ein Konflikt. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen, aber das Ziel eint.

Wie wir aber zurzeit sehen sind Handelsbeziehungen alleine kein Garant für Frieden. Sonst hätten wir keinen Krieg.

Man kann und darf gerne die NATO kritisieren, auch im Bezug auf Russland - da wurden mMn Fehler gemacht. Aber ein militärisches Bündniss mit Zusicherung militärischer Unterstützung im Verteidigungsfall, ist der beste Garant für Frieden! Und die Würfel sind gefallen, Balancierung, Osterweiterung, Rücksicht auf Interessen Russlands ist jetzt egal geworden. Jetzt geht es darum möglichst viele Nationen - ich will nicht sagen auf der richtigen - aber grundlegend auf Seite von Frieden, Zusammenhalt und Respekt vor souveränen Grenzen zu vereinen.

lasdas  04.06.2022, 18:06

Der 1. Weltkrieg hätte vermieden werden wenn das Bündnis zwischen Deutschland und Österreich es nicht geben hätte.Denn der (Dumme) Deutsche half den Österreichern und Schlotterte damit in den Weltkrieg.Wir sind nicht Schlauer geworden wollen immer die Erste Geige spielen....und andere Helfen.

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verreisterNutzer  04.06.2022, 18:13
@lasdas

nicht vergleichbar. Die Zeit / Die Welt war eine komplett andere. Da gab es noch mehr lokal begrenzte Bündnisse und Beziehungen. Keine wirliche Globalisierung.

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lasdas  04.06.2022, 18:19
@verreisterNutzer

Das stimmt keine Frage . Aber Sinngemäß sitzen wir in der selben Situation ,nur unter einen anderen Bündnis was Uns auch in Mitten eines Siegeszuges oder Verderbens mit Amerika bringt.Uns ging es im Westen besser als es noch 2 Deutsche Staaten gab: Keine Auslandseinsätze und eine starke Bundeswehr.

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verreisterNutzer  04.06.2022, 18:32
@lasdas

Aber die NATO umfasst mittlerweile 30 Staaten. Man könnte fast soweit gehen zu sagen, es ist das militärische Gegenstück zur UN. Und die UN umfasst ja fast alle Staaten.

Ja, es stimmt das man ein Stück Eigenverantwortlichkeit aufgibt, aber jetzt stell dir das Gegenteil vor... eine Welt ohne Militärbündnisse. Sämtliche Einsätze wären vermutl. nie passiert, massig terroristen wären nie bekämpft wurden, und die haben ja auch die Ländern einander nähergebracht. Wie gesagt, auch ich kritisiere einzelne Punkte, aber der Weg stimmt noch.

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Manchmal braucht es vielleicht wirklich Katastrophen (Russischer Eroberungssfeldzug gegen die Ukraine) um zu schätzen was wir mit der NATO haben.

Für Deutschland ein verdammter Historischer Glücksfall und eigentlich unverdient

Eindeutig dagegen.

Die NATO ist ein Machtwerkzeug für die geostrategischen Interessen der USA.

Ohne NATO hätte es den Krieg in der Ukraine nicht gegeben.

PatrickLassan  04.06.2022, 18:26

Ohne die NATO würde es möglicherweise die Ukraine schon seit Jahren nicht mehr geben.

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Ohne NATO ist die EU hilflos wie ein Säugling. Also dafür. Allerdings bin ich auch für eine massive Aufrüstung. H-Bomben usw. das volle Programm.

ioesh  04.06.2022, 17:54
EU hilflos wie ein Säugling

wie meinst du das?

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Hugohabenix  04.06.2022, 17:57
@ioesh

Militärisch haben wir nichts zu bieten. Eine EU-Armee haben sie bis Heute nicht auf die Reihe bekommen. Die zweitgrößte NATO-Streitkraft ist die Türkei. Die sind nicht in der EU und da wir gerade so auf Völker- und Menschenrechte pochen, sollte man die Zuverlässigkeit aktuell nicht zu hoch bewerten.

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