Sehen wir immer in die Vergangenheit?

5 Antworten

Ja, das tun wir immer.

Und das geht auch nicht anders, weil Licht wegen seiner immer endlichen Geschwindigkeit auch immer eine gewisse Zeit braucht, um von einer Lichtquelle in die Augen eines Beobachters zu gelangen. Innerhalb von Materie wie Luft ist Licht sogar etwas langsamer als in einem Vakuum wie im Weltraum und braucht daher für die gleiche Strecke noch etwas mehr Zeit.

Und wir sehen halt nur dann etwas, wenn von dort kommendes Licht in unsere Augen gelangt. Daher sehen wir alles immer so, wie es zu dem Zeitpunkt aussah, als das Licht, das gerade in unsere Augen fällt, von dort ausgesendet wurde. Und dieser Zeitpunkt liegt notwendigerweise immer in der Verganngenheit.

Allerddings sind es bei alltäglichen Entfernungen wirklich nur Bruchteile von Sekunden.

Ja, das Licht braucht immer etwas Zeit und das Gehirn braucht auch Zeit die Informationen der Augen zu verarbeiten. Besonders faszinierend finde ich, dass man wenn man nachts zum Himmel schaut die Sterne dort sieht, wo sie schon gar nicht mehr sind und auch tote Sterne, deren Licht erst jetzt auf der erde ankommt.

Jap, je weiter etwas weg ist desto weiter ist es in der Vergangenheit auch wenn dieser minimale Zeitversatz nichts ausmacht. Dazu kommt noch der „lag“ im Gehirn um das Licht erstmal intern umzuwandeln.

Wenn Licht auf ein Objekt fällt wird es reflektiert und gelangt in unsere Netzhaut wo wir dann ein Bild über das Gehirn des Lichts, das auf das Objekt traf registrieren, das benötigt Zeit ist also ein Prozess. Gehe ich jetzt von ein Glas aus, das von mir 10 cm (vom Auge) entfernt ist, so beträgt die Zeit bis es mein Auge erreicht:



Denn die Lichtgeschwindigkeit ist konstant, gehen wir von Lichtgeschwindigkeit im Medium Luft (bodennah) aus, so ergibt sich für die Zeit t



Das Licht benötigt also etwa 3,34*10^(-10) s um diese Strecke s zurückzulegen, geht also verdammt schnell (mal abgesehen vom Prozess im Gehirn).

Wir sehen aber zum nicht das Objekt an sich (sondern nur das reflektierte Licht) und zum anderen auch nicht zum exakten Auftreffpunkt t_0, sondern erst danach zum Zeitpunkt t_1. Wir blicken insofern in die Vergangenheit, wenn man so will. Das hat schon etwas Philosophisches ^_^

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Physik (Vollfach / Bachelor)

Ja, selbst auf einen Zentimeter Entfernung benötigt das Licht eine gewisse Zeit.....