sehen intelligente Menschen meistens alles negativ? bzw. denken sie oft nur negativ/pessimistisch?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
  1. Unter Intelligenz versteht man gemeinhin die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge erkennen zu können. Das kann bei überdurchschnittlich intelligenten Leuten schon mal dazu führen, dass sie auch möglicherweise auftretende Probleme schneller und intensiver erfassen als andere. Aber wie sie damit umgehen ist nicht unbedingt eine Frage der Intelligenz, sondern der Ausrichtung.
  2. So kann man auf Probleme ausgerichtet sein, aber genau so auf Lösungen und das gilt wiederum für alle. Die einen sehn überall Probleme und Hindernisse, für andere stellt sich eher die Frage "Wie krieg ich das hin?"
  3. Und drittens gibts dann noch die Fähigkeit des kreativen Denkens. Das bedeutet, ob jemand sich von althergebrachten Vorgaben lösen und sozusagen 'neu' denken kann. Oder ob man alte Strukturen in ihre Einzelteile zerpflücken und ganz neu zusammensetzen kann. Die einen greifen eben eher auf ihnen bekannte Lösungen zurück und anderen fallen immer wieder neue Möglichkeiten ein.

All das ist nicht voneinander abhängig, aber wenn z.B. ein überdurchschnittlich intelligenter Mensch mehr auf Probleme ausgerichtet und überdies noch auf bestehende Muster spezialisiert ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass er ein ausgeprägter Schwarzseher sein kann. Weil er halt alle möglichen Probleme bis ins Kleinste erkennen kann, aber keine Lösungsmöglichkeit sieht, weil eine solche in seiner erlernten Spezialisierung nicht vorliegt. Also durchaus möglich, dass du so etwas beobachtet hast.

Wobei allerdings auch möglich ist, dass du zwar ein 'lösungs-orientiertes kreatives Denktierchen' vor dir hast, das einfach auftretende Probleme benennt, aber im Grunde an Lösungsmöglichkeiten tüftelt und gar nicht so schwarz sieht wie du es empfindest, wenn dir die Probleme klarwerden.

Ich gestehe, dass das alles ein bisschen kompliziert ist, aber so funktionieren Menschen nun mal. Und das ist ja beileibe nicht alles - Menschen sind Wundertüten auf 2 Beinen und zu fast allem fähig - und manchmal auch für nix zu gebrauchen *sinnier* (*tschuldige, aber der musste jetzt einfach sein *hust* ).

pweos 
Fragesteller
 30.03.2018, 23:48

So eine tolle und umfangreiche Antwort die ich erwartet habe! Dankeschön

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FeistNerowski  31.03.2018, 11:07

Das freut mich, ich hab schon befürchtet, dass es zuviel Kuddelmuddel ist, aber für mich sind Menschen unglaublich spannend und es hilft, wenn man lernt sie (und sich selbst) besser zu verstehen.

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Ich glaube das kommt auf die Person selbst an.

Intelligente Menschen durchdenken verschiedene Situationen evtl. besser als "normale" Menschen und gehen deshalb eher vom Schlimmsten aus. Es gibt aber sicher auch total unintelligente Menschen, die von Natur aus pessimistisch sind oder eine schlimme Sache erlebt haben.

Außerdem spielt aber auch die persönliche Einstellung oder die Art, wie man aufgewachsen ist, eine große Rolle. Wenn man von klein auf mit pessimistischen Eltern aufgewachsen ist, kennt man es vielleicht nicht anders.

Nein, das denke ich nicht. Ich habe oft eher den Eindruck, dass manche Menschen deswegen negativ sehen, weil sie nicht differenziert genug denken. Zum differenzierten Denken gehört aber auch, die positiven und die negativen Dinge, die parallel nebeneinander existieren können, gleichzeitig zu betrachten.

Es gibt Menschen, denen es schwer fällt, positive Dinge wahrzunehmen (weil sie Pessimismus und Realismus verwechseln). Aber auch diese gehören zur Realität.

Intelligente Menschen nehmen die Welt anders war, da sie einfach weiter denken, als nur bis vor die Haustür, wenn du verstehst was ich meine. Dadurch nehmen sie halt oft mehr negative Dinge war als normaldenkende. Dazu kommt, dass intelligentere Menschen oft komische Ticks haben, weshalb sie schneller zu Mobbingopfern in der schule werden. Dadurch kommt es halt schneller zum negativ denken, aber das ist nicht bei allen so.

Sie neigen dazu, aber nicht immer und nicht alle.