Schweizer Schäferhund oder Tamaskan?

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Eigentlich musst bzw. kannst du dir die Frage selbst beantworten. Je nachdem, was du für Eigenschaften haben und mit dem Hund machen möchtest. Welche das sind, kannst du googeln. Die beiden Rassen sind auch sehr unterschiedlich, daher sollte es dir einfach fallen, eine Entscheidung zu treffen.

Der Berger Blanc Suisse oder auch Weißer Schweizer Schäferhund z. B. gehört der FCI Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde an. Daher sind sie sehr lernbegierig, agil, loyal, aufmerksam, wachsam, kurz gesagt: Sie wollen gefallen :-)

Bei dem Tamaskan sieht das etwas anders aus. Der, wenn er eine anerkannte Rasse wäre(!), sicher der FCI Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp zugeordnet werden würde. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie, wie der Name bereits vermuten lässt, noch sehr ursprünglich sind.

Dadurch verhalten sie sich noch mehr wie Wölfe, haben ihre eignen Interessen, den sogenannten Dickkopf, sind unabhängiger, kurz gesagt: Der Bezug zum Menschen ist meistens nicht so stark ausgeprägt, wie z. B. bei einem "richtigen" Familienhund.

Man sollte übrigens auch berücksichtigen, dass jeder Hund seinen eigenen Charakter hat und ein Individuum ist. Das Verhalten des Hundes kann man also nicht nur aus den Rasseeigenschaften schließen.

Gruß

Tamaskan soll wohl keine anerkannte Rasse sein, wie ich gerade gelesen habe.

Und von mir kommt eh immer der Rat, sich ans Tierheim zu wenden. Denn

  1. gibt es viel zu viele Hunde
  2. sind dort auch Welpen zu finden
  3. Rassehunde eh.
  4. sind sie mit allen nötigen ärztlichen Behandlungen ausgestattet BEVOR sie abgegeben werden
  5. wird in der Regel ehrlich Auskunft über die Hunde gegeben

In Stuttgart wurden letzte Woche, wenn ich recht verstanden habe, über 100 Welpen aus der Slowakei aus einer Beschlagnahme im Tierheim abgegeben. Reinrassig, so wie die aussehen. Verschiedenste Rassen.

Laut Berichten wird damit gerechnet, dass die Aktivitäten der Züchtermafia zu noch viel mehr Beschlagnahmungen führen werden. Wohin dann mit den Welpen?

Wir haben sicherlich mit dem Tierschutz bei uns vor Ort damals so unsere Probleme gehabt. Aber wir haben es nie bereut, uns trotzdem den neuen Hund über genau diese Stelle anraten zu lassen. Und haben es nie bereut.

David62002 
Fragesteller
 20.04.2018, 13:40

Erstmal danke für deinen Kommentar und ich habe auch mal überlegt einen Welpen aus dem Tierheim zu holen jedoch wenn ich alleine Wohnen würde hätte ich es getan aber ich finde das Risiko ist höher einen schwer erziehbareren aus dem Heim zu holen und das möchte ich meinen Hund nicht antun das er sowas "miterlebt" kannst du mich von gegenteil überzeugen?

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teafferman  20.04.2018, 13:58
@David62002

Aber sicher doch!!!

Wir haben immer erwachsene Hunde geholt, also solche, die schon ausgewachsen waren. Die kamen immer alle aus mindestens 3. Hand. Wir hatten Kinder, Fische, Katzen und Vögel. Und dann habe ich mir für den ersten Tag mit dem Hund halt Zeit genommen. Damit der sich seinen eigenen Platz in unserem Reich aussucht für den Rückzug. Und, natürlich, um zu vermitteln, wie die Rangfolge bei uns ist.

Das ist für mich das Wesentliche:

Dem Hund die Rangfolge vermitteln.

Nun willst Du einen Zweithund. Da kannst Du Deinen Ersthund bei einem einigermaßen den Namen verdienenden Tierheim mitnehmen und in ersten gemeinsamen Spaziergängen feststellen, ob beide harmonieren. - Ob ein Züchter Dir diese Möglichkeit bietet weiß ich nicht. Ich wage es allerdings als Regel anzuzweifeln.

Was nun einen Welpen angeht:

Jene, die überleben, haben dank Menschen überlebt. Wenn dann so ein Welpe in angemessenem Alter zu Dir kommt wird er selbstverständlich, wie jeder andere Welpe auch, vom erwachsenen Hund lernen.

Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter. Da spielt die Rasse nach meiner Erfahrung gerne mal eine sehr untergeordnete Rolle. Der Charakter eines Hundes zeigt sich erst mit der Zeit. Ob nun von einem Züchter teuer gekauft oder vom Tierheim gegen kleine Gebühr für erfolgte Leistungen ausgesucht.

Nimm doch einfach mal Kontakt mit Tierheimen in Deinem erreichbaren Umfeld auf. Manches Tierheim ist froh, wenn ihre Hunde von einem Menschen mit Hund ausgeführt werden. Da kannst Du Dir dann selbst ein Bild machen.

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David62002 
Fragesteller
 20.04.2018, 14:03
@teafferman

In Ordnung ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen vielen Dank!

Und was ist deine Ansicht zu meiner oben genannten Frage? Wie gesagt das heißt nicht das ich morgen einem Züchter rennen werde nur weil leute sagen der ist besser

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teafferman  20.04.2018, 14:13
@David62002

Naja. In spätestens drei Jahren hört die Schule auf. Dann kommt Lehre / Studium. Bis dahin dürfte der neue Hund so weit erzogen sein dass er sich gut in die Lebensführung einpasst.

Dass Deine Eltern einverstanden sein sollten versteht sich für mich von selbst.

Ich möchte Dir noch eine wahre Geschichte zu großartiger Erfahrung in der Hunde-Erziehung schreiben:

Schwiegervater hatte sich in der Polizei-Hundeschule eine zu junge Hündin geholt. Erziehung hieß bei ihm: Jedes Familienmitglied soll seinen Rang in der Herde kennen.

Der Cousin meines Schwiegervaters musste sich dann auch einen Schäferhund zulegen. Und zwar unbedingt einen größeren und unbedingt einen Rüden. Kaum hatte er sich den Hund gekauft - vom Züchter selbstverständlich - gab er ihn schon weiter an eine Hundeschule. Damit sein Hund sein Grundstück verteidige.

Der Rüde war also wieder zurück. Schwiegervater fuhr mit der ganzen Familie auf das Grundstück des Cousins. Der Rüde musste schon zurück gehalten werden als die Menschen ausstiegen. Dann wurde die Hündin heraus gelassen.

Der Rüde war kaum zu halten, tobte lautstark rum. Die Hündin ging ganz langsam auf den Rüden zu. Denn dieser kam zu nah an die Familie. Dann ging die Hündin in die Knie. Ihre Nackenhaare hatten sich langsam aufgestellt. Dann machte sie nur ganz kurz "Wuff" und weg war der Rüde.

Liebe und Respekt lassen sich durch Nichts, absolut Nichts ersetzen.

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Der Tamaskan ist keine ofizielle Rasse. Außerdem wirst du kaum einen guten Züchter finden.

Im Tamaskan stecken Schlittenhunderassen (Husky, Alaskan Malamute,..). Also möchten sie dementsprechend ausgelastet werden (Zughundesport). Das sind Arbeitshunde, die eben auch Arbeiten wollen.

Schweizer Schäferhunde sind „einfacher“, du kannst einen guten Züchter finden und es gibt mehr Menschen, die Ahnung von der Rasse haben und das Wesen genauer beschreiben können. Die meisten (welche ich zumindest kenne) sind auch mit weniger zufrieden und ausgeglichen. Brauchen aber (trotzdem) genug Auslastung in Form von Hundesport und langen Spaziergängen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hundehalterin
skjonii  20.04.2018, 14:16

Das sind Arbeitshunde, die eben auch Arbeiten wollen.
Das behaupten leider viele, auch die Züchter teilweise. Aber das ist Unsinn. Sie brauchen was zu tun und wollen bewegt werden, sind halt keine Couchpotatoes. Aber mit "Arbeit" im Sinne eines Arbeitshundes hat das nichts zu tun. Ich wüsste auch nicht woher man einen Arbeitshund bekommt wenn man nicht mal definiert für welche Arbeit.

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MaschaTheDog  20.04.2018, 19:40
@skjonii

Für mich sind Arbeitshunde alle Hunde, die überdurchschnittlich gefördert werden sollten und nicht den ganzen Tag lang rumliegen können und sollten. Da ist ‚Arbeitshund‘ vllt. nicht der richtige Begriff.

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skjonii  22.04.2018, 22:25
@MaschaTheDog

Nicht den ganzen Tag rumliegen ist schon überdurchschnittlich??

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MaschaTheDog  23.04.2018, 06:19
@skjonii

Nein. Aber sie können (!) nicht einfach nur rumliegen. Ich kenne Hunde, die auch Mal mit einer kleinen Morgen-und Abendrunde zufrieden sind und dann den ganzen Tag lang am schlafen sind.(Trotz eigentlich zu wenig Beschäftigung). Wenn du das bei einer Rasse machst, die eben „überdurchschnittlich“ Bewegt und Ausgelastet werden möchte, dreht der Hund durch.

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Hallo David, ich kenne beide Hunderassen, auch persönlich.

Körperlich tun die sich gar nicht so viel. Ein Tamaskan ist kein Husky aus Leistungszucht und dementsprechend auch nicht per se ein Schlittenhund. Es gibt natürlich welche, denen das Spaß macht und die auch gut darin sind. Aber zu denken jeder Tamaskan gehört in den Zugsport ist totaler Quatsch. Sie sollen in erster Linie Familien- und Begleithunde sein und keine hochspezialisierten Sportler. Wo hingegen sehr viel vom nordischen Typ durchkommt ist die "Arbeitsmoral" wenn wir es mal so nennen wollen ;) Ein BBS hat will to please, er ist ein Schäferhund. Er arbeitet gerne mit dir zusammen und muss auch nicht alles zwangsläufig hinterfragen. Das sieht beim Tamaskan oft anders aus. Es gibt welche, die gut trainierbar sind, und welche die da mal so gar keine Lust drauf haben und sich nur schwer motivieren lassen. Ist mitunter auch sehr Tagesformabhängig. Wenn du einen Hund möchtest, mit dem du auch mal Hundesort machen kannst, vielleicht eine Begleithundeprüfung oder THS, solltest du dich eher zum BBS orientieren. Alles das kann man mit einem Tamaskan auch erreichen - aber dafür muss man 1. wissen was man tut und 2. das Glück haben einen Hund zu haben, dem das auch Spaß macht. Da die Rasse nicht anerkannt und die Zuchtbücher nicht geschlossen sind, sind die meisten Hunde da noch sehr sehr unterschiedlich. Wenn man weiß, was genau man möchte, muss man sich da sehr intensiv mit Linien, Abstammung und auch den Züchtern auseinander setzen.

Ich habe einen Weissen Schweizer Schäferhund. Große, familienfreundlich Hunde, die aber auch Respekt auslösen. Natürlich kommt es auch auf die Halter an. Aber meiner Meinung nach eine tolle Rasse. Wir können ihn auch mal alleine lassen, er ist geduldig mit unserem kleinen Sohn. Allerdings brauchen sie ihren Auslauf, die wollen ein bisschen gefördert werden. Und ein guter Staubsauger ist zu empfehlen 😀

Meiner - (Hund, 2. Hund)
David62002 
Fragesteller
 20.04.2018, 13:42

danke und schöner Hund!

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