Schlimme gedanken, an diede gedanken denken damit ich nicht mehr schlimme gedanken habe?

8 Antworten

Spontan ist mir jetzt Zwangsstörung eingefallen. Wirklich feststellen kann das aber nur ein Experte beziehungsweise Fachmann, aber informiere Dich doch mal ein wenig im Internet zu Zwanghandlungen. Wenn die Symptomatik passt, weißt Du zu mindest, worunter Du leidest. Dann gilt es natürlich Hilfe zu organisieren.

Diagnostische Kriterien sind:

  • Die Gedanken sind wiederkehrend.
  • Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
  • Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
  • Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
  • Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.

Um die Gedanken zu neutralisieren, werden die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."

Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:

  1. Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
  2. Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
  3. Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten.
  4. Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.

Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.

Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."

Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kommt darauf an, wie belastend es ist. Prinzipiell sind Gedanken ja nicht schlimm. Es ist also ok, Gedanken an Dinge zu haben, die, WENN sie real WÄREN, vielleicht schlimm wären. Du solltest jedoch für dich feststellen, wie belastend die Gedanken für dich sind. Eventuell könntest du in Therapie gehen, wenn du denkst das wäre gut für dich. Im allgemeinen kann ein Vorstellungsgespräch für eine Therapie nicht schaden, da kann meist festgestellt werden ob eine notwendig/ sinnvoll ist.

PS: du musst natürlich nicht in Therapie wegen ein paar schlechten Gedanken. Nur wenn es deinen Alltag einschränkt/es Zwangsgedanken werden (es gibt eine dementsprechende behandelbare Störung)

Lass die Gedanken einfach fließen. Es ist okay das sie da sind.

Pass deinen Alltag an. Erstelle dir Routinen, sprich mit Leuten, mach Sachen die dir Spaß machen und dich weiter bringen.

Ich wünsche dir alles Gute.

Am besten wäre natürlich, wenn du gar nicht denkst, sondern einfach in der Gegenwart lebst - deine Umwelt bewusst wahrnimmst, so wie das Kinder machen. Sie denken auch nicht und sind einfach DA.

Vielleicht gehst du in den Wald und schaust dir die Natur an oder auf dem Feld den Himmel. Und dabei auf den Atem achten. Dann wird alles ruhiger, auch der Gedankenfluss.

Alles Gute.

handsomedevil  23.03.2021, 20:36

Ähhhm... doch, auch Kinder denken.

0
annacristina  23.03.2021, 20:38
@handsomedevil

Woran? Was es zu essen gibt? Ob der Abwasch gemacht werden muss? Sie denken höchstens so viel, wie sie zu ihrer Entwicklung nötig haben. Wir Erwachsenen blockieren unsere gesunde Entwicklung durch viel zu viel Denken.

1
handsomedevil  23.03.2021, 20:49
@annacristina

Also sollten wir deiner Meinung nach aufhören zu denken?? Glaubst du wirklich, wir hätten IRGENDEINEN Fortschritt erzielt, wenn wir einfach nicht gedacht hätten? Worüber du redest, ist wahrscheinlich eher grübeln: nur an Vergangenes denken, was hätte sein können, was könnte ich theoretisch irgendwann mal tun? Das ist zu geben ziemlich sinnlos. Aber das denken an sich??? Wenn niemand gedacht hätte, säßen wir noch immer in Höhlen.

1