schlachtpferd kaufen? wo? und wie teuer?
hallo ich möchte mir nächstes jahr ein oder zwei schlachtpferde retten. wie teuer ist das ca und wo darf man die überhaupt kaufen? :D und ja ich weiß dass viele krankheiten haben und der tierarzt teuer wird.. aber bitte trotzdem sinnvolle antworten :)
12 Antworten
Wenn du ein gesundes schlachtpferd haben willst, musst du dich meistens mit Jährlingen und Fohlen abfinden. Die haben meistens noch eher wenig schlechtes im Leben erfahren und sind auch noch “formbar”.
Solche Fohlen gibt es zwar billig zu kaufen (z.B. 1.500€ für ein frisch abgesetztes Stütchen ohne Fohlen ABC oder Ähnliches), aber in den Nächsten Jahren braucht es ja auch noch Futter, einen Stellplatz mit Altersgenossen, Erziehung und später auch noch eine Ausbildung zum Reitpferd (denn ich denke mal, dass du auch reiten willst?). Das ganze kostet deutlich mehr als der ursprüngliche Kaufpreis und man hat nie die Garantie, dass man nachher ein gesundes, nettes Reitpferd herausbekommt.
Ein Beispiel: Eine Frau bei mir am Stall hat sich ein Fohlen für ca. 5000€ gekauft. Das kleine Tierchen hatte sogar eine ziemlich ansehbare Abstammung, kannte aber noch nichts. Kein Halfter, kein Hufe geben, einfach gar nix (hab mich schon gewundert, wie die den Transport überhaupt hinbekommen haben). Unterbringung und Versorgung war kein Problem, da unser Stall Besitzer selber züchtet und ein paar gleichaltrige Fohlen hatte.
Die neue Besitzerin hatte auch schon vorher Jungpferde ausgebildet.
Um es kurz zu sagen: Das Fohlen hat sich nach nem guten Jahr in ihrem Besitz auf der Koppel die Hüfte gebrochen und musste erlöst werden.
Ich will dich nicht abschrecken, aber das soll zeigen, dass das Geld und die Mühe auch ganz schnell futsch sein kann.
Wenn du aber trotzdem ein Schlachtpferd/-fohlen haben willst, empfehle ich dir mal nach Norikern, Haflingern oder Freibergern zu schauen. Viele Fohlen dieser Rassen bleiben jährlich bei ihren Züchtern “liegen” und kommen deshalb nicht selten zum Schlachter.
Bei einigen guten Fohlen wird versucht, sie an den nächst besten zu verscherbeln, bevor sie ihren letzten Gang antreten. (Falls jemand das anders sieht, tut es mir leid, das sind die Erfahrungen, die ich gemacht hab)
Ich wünsche dir viel Glück, egal wofür du dich entscheidest ^^
Hallo,
ein Pferd, was zur Schlachtung bestimmt ist muss auch geschlachtet werden. Außerdem sind das i. d. R. Pferde, die krank sind, sehr alt oder beides. Du tust solchen Pferden mit einer 'Rettung' nichts Gutes, ganz im Gegenteil! Das ist oft falsch angewendete Tierliebe.
Es gibt aber genug Pferde, die ein schönes Zuhause suchen, die noch einige Jahre ein schönes, lebenswertes Leben verdient haben und leben können. (also z. B. keine Schmerzen haben).
Allerdings brauchst du viel Pferdeverstand, viel Pferdewissen, die Möglichkeit einer artgerechten Haltung und viel Geld um Pferden zu helfen, die aus irgendwelchen Gründen Unterstützung brauchen. (z. B. schlechte Haltung, schlechte Versorgung ... was auch immer).
Du hast Recht - diesen Aspekt habe ich vergessen. Danke für die Ergänzung.
Ich dachte vorwiegend an Pferde, die als Alternative zum Einschläfern geschlachtet werden, da es kurz vorher in einem Pferdeforum darüber las. Hier sehe ich dann schon einen Grund für die Schlachtung, da es sich in diesem Fall ja um Pferde handelt, die ein schweres Leiden haben und sicherlich nie mehr schmerzfrei leben können. Wenn sich ein Pferdefreund für diesen Schritt entschließt war es sicherlich keine leichtfertige Entscheidung. In diesem Fall wird das Pferd aber sicherlich nicht mehr durch halb Europa gefahren.
Es ist natürlich wahr, dass sehr viele Fohlen zum Schlachter gehen. Hier spielt auch noch eine Rolle, dass es oft eine 'Überproduktion' gibt und alle überzähligen dann zum Schlachter gehen. Das ist richtig.
In einem Punkt muss ich dir ganz vehement widersprechen: Einschläfern ist ganz sicher nicht mit weniger Qualen verbunden!
Ich hab leider schon miterleben dürfen/müssen, wie ein Pferd eingeschläfert wurde. Obwohl er sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte, mussten wir ihn zu viert festhalten, damit die TÄ die Spritze setzen konnte. Statt in aller Ruhe einzuschlafen, hat er sich gewehrt wie ein Irrer, ist immer wieder aufgesprungen, hat sich dabei verletzt (obwohl wir am Reitplatz waren, damit er sich nicht anhauen kann), es hat insgesamt über eine Stunde gedauert, bis er den Kampf aufgegeben hat. Und nein, es war kein gequältes, panisches Pferd, er war ganz ruhig, als er aus der Box geholt wurde...
Andererseits war ich auch schon dabei, als ein Pferd erschossen wurde (hatte sich auf der Koppel ein Bein gebrochen), das galt als Notschlachtung - der Nachbar kam mit dem Bolzenschussgerät, hat sie gestreichelt, ihr das Ding auf die Stirn gesetzt, abgedrückt und sie ist umgefallen, wie ein Stein und es war vorbei.
Sollte ich mir das irgendwann aussuchen können/müssen, werden meine Pferde durch einen Bolzenschuss sterben und nicht durch die Giftspritze (wobei ich ja hoffe, dass die einfach irgendwann bei bester Gesundheit im historischen Alter von 62 Jahren auf der Koppel umfallen).
Natürlich hat der Bolzenschuss auf der Koppel wenig mit einer Schlachtung in einem Schlachthof zu tun! - das ist ganz klar, das wünsche ich keinem Tier... Insofern sollte man eher davon sprechen, das Tier vorm Schlachthof zu retten als vorm Sterben durch den Bolzenschuss.
Nach deiner Aussage müßten wir jetzt aber alle anfangen die Schweine, Kühe und Hühner zu retten die sonst zum Schlachter gehen.
Es ist nun mal Fakt das auch Pferde nur zum Zweck der Schlachtung gezüchtet werden - sieh Stutenmilchfarmen. Die Eltern von Kuhmilchallergiekindern - weichen auf Stutenmilch aus, diese muß wie Kuhmilch hergestellt werden. Bei der Kuh: erst Kalb dann Milchproduktion die abgemolken werden kann. Beim Pferd: erst Fohlen, dann Milchproduktion die abgemolken werden kann - und die Kälber und Fohlen bekommen dann nur noch wenig Muttermilch, sondern werden mit Milchaustauscher großgefüttert. Bei den Kälbern und Fohlen liegt dann schon etliches im Argen.
Von den weiten Transporten mal abgesehen - gehen bei uns Pferde die zum Schlachter gehen in einem normalen Pferdehänger zum nächstgelegenen Schlachter.
Viele andere Tiere werden weit länger Transportiert als Pferde.
Habe ich das geschrieben? Ich kann mich nicht daran erinnern.
Ich schrieb: "Ich dachte vorwiegend an Pferde, die als Alternative zum Einschläfern geschlachtet werden, da es kurz vorher in einem Pferdeforum darüber las."
Wo steht etwas von mehr oder weniger Qualen?
Wenn du das so interpretierst; ja. In diesem Fall geht es um Pferde, aber das, was ich geschrieben habe, gilt natürlich für alle Tiere.
Allerdings sagte ich nicht, dass man alle Schlachttiere retten muss - ich sage nur, das man den Tieren sehr wohl einen Gefallen tun würde, wenn man sie nicht zum Schlachthof karren würde! (jetzt mal auf die großen Schlachthöfe im Ausland bezogen - wenn man die Tiere in einem normalen Hänger zum nächst gelegenen Schlachter fährt, ist das durchaus etwas anderes - in dem Punkt muss ich dir recht geben.) Dabei ist ganz egal, ob sie extra für diesen Zweck gezüchtet wurden, oder nicht - eine Qual ist ein solcher Transport (auf's Ausland bezogen) für die Tiere immer!
Okay, ich bin jetzt von einer Schlachtung auf einem Schlachthof ausgegangen - da hätte ich mich vllt klarer ausdürcken sollen.
Was das Einschläfern betrifft: auch ich kenne solche Fälle, wie du sie erlebt hast. Allerdings sind diese ja doch eher eine Ausnahme (oder sollten es zumindest sein!) Die Tiere, die ich persönlich einschläfern lassen musste, sind Gott sei Dank alle 'friedlich eingeschlafen'. Zu dem kommt, dass, selbst wenn es so unschön abläuft, wie in deinem Fall, dass das Pferd dann 'nur' ein paar Stunden lang Qualen erleidet. Schlachtviehtransporte ins Ausland, dauern oft mehrere Tage... Beides ist jedoch nicht gerade erstrebenswert - gar keine Frage!
Soweit ich weiß sterben Pferde (und auch andere Tiere natürlich) NICHT durch das Bolzenschussgerät. Es zertrümmert einen Teil des Gehirns und betäubt so das Tier eine Zeit lang. Normalerweise wird es direkt nach der Betäubung an den Hinterläufen aufgehangen, bekommt die Kehle aufgeschlitzt und verblutet (deshalb ist eine tatsächliche Weideschlachtung auch in den seltensten Fällen erlaubt, das Blut könnt nämlich ins Grundwasser geraten). Theoretisch soll das Tier dabei nichts merken, es gibt jedoch grauenhafte Zahlen aus Massenschlachtbetrieben, wo bis zu 60% der Tiere beim Ausbluten bereits wieder bei Bewusstsein sind und alles miterlebt, bis es durch den Blutverlust ohnmächtig wird und stirbt... Das wird so gemacht, damit das Blut aus dem Körper kommt (ohne Herzschlag nicht so gründlich möglich), ich glaube das verlangsamt den Verwesungsprozess.
Ich würde mein Pferd niemals schlachten lassen, da kann so viel schief gehen und dann ist es die Hölle auf Erden. Mir wäre ein gezielter Schuss durch einen Jäger lieber, bin mir aber nicht sicher, inwiefern das erlaubt ist... Aber hoffen wir mal auf das lange Leben und das Todumfallen auf der Weide! ;)
Bin übrigens auch Vegetarier, weil ich denke, das keinem Tier solche Qualen zugefügt werden sollten. Das einzige, was ich an Fleisch ohne schlechtes gewissen essen könnte, wäre Wild vom Jäger meines Vertrauens. Da reicht normalerweise ein Schuss und es ist sofort tot, angeblich ist die Kugel sogar schneller als das Schussgeräusch, sodass das Opfer nicht in Panik gerät. Inwiefern das stimmt, weiß ich aber nicht.
warum wollt ihr nur alle Schlachtpferde retten. Die sind doch nicht ohne Grund beim Schlachter. Die Folgekosten sind meisst sehr hoch. Warum nicht ein Pferd von einem Züchter kaufen? Die bleiben auf ihren guten Tieren sitzen, weil es immer wieder so Gutmenschen gibt, die meinen, Schlachttiere zu retten, ist total cool. Immer schön nach der Devise: "Geiz ist geil". Aber diese Tiere sind auf Dauer teurer als ein gutes geprüftes Tier vom Züchter. Warum muß man das eventuelle Leiden von Schlachttieren verlängern? Diese Tiere haben meißt Krankheiten oder sind sehr alt. Und da dies hohe Behandlungskosten verursacht, landen diese Tiere meißt doch wieder beim Schlachter
Es gibt auch so genannte Schlachthändler ;) Schonmal was von Noriker und Haflinger Schlachtfohlen gehört?
bitte lebt nicht hinter dem Mond.. eine Freundin von mir wollte ein Pferd kaufen, aber sie konnte es erst etwas später abholen, das hat den Käufer nicht gepasst und das Tier kam zum Schlachter. Dieses Pferd war 6 Jahre alt und in bester Form
also bitte denkt sowas nicht, das die Pferde da berechtigt sind, es gibt da so viele Pferde die aufgrund dummer Menschen dort landen, aber definitiv noch mehr wert sind als Schlachter..
Auch wenn du es nicht hören magst. Für Schlachtpferde ist dieser letzte Gang oft eine Erlösung. Man sollte sich nicht von den traurigen Bildern eines Tiertransportes erweichen, leiten lassen In 80 % der Fälle ist das die einzige Möglichkeit ein Pferd von seinem Leidensweg zu befreien. Schau lieber in den privaten Anzeigen "Beistellpferd", oder nach Abgabe für Gnadenbrot. Ich weiß nicht wie deine Erfahrung ist und ob du erkennen kannst wenn ein Pferd irrreparabel ist. Wir haben in unserer Familie so einen Fall. Er ist gerade mal 13 Jahre alt und wurde bis S Dressur geritten. Die Hochschule hat die Röntgenvorgänge abgebrochen, weil ihm nicht mehr zu helfen ist.. Er kann nicht mehr alleine aufstehen. Jedwedes Weiterleben wäre für dieses Tier eine Quälerei. Damit will ich nur sagen dass man nicht unbedingt einemTier ansehen kann ob es tatsächlich irrreparabel ist. Ich könnte nicht mit ansehen wenn ein so schönes und stolzes Tier nicht mehr alleine aufstehen kann. Es zerreißt einem das Herz. Oft sind diese Schlachtpferde auch Versicherungsfälle. Das heißt also, dass sie geschlachtet werden müssen. Sie dürfen nicht weiter verkauft werden, der Schlachthof würde sich strafbar machen.
Hallo, einer deiner anderen Fragen entnehme ich, dass du noch keine 18 bist. In dem Fall kannst du leider gar kein Pferd kaufen, sondern das müssten deine Eltern für dich übernehmen.
Wenn ein Pferd mal beim Schlachter steht, dürfte man vermutlich die Katze im Sack kaufen, denn ich glaube kaum, dass einem dort die Zeit bleibt, eine Ankaufsuntersuchung vornehmen zu lassen, damit zumindest die Folgekosten durch tierärztliche Betreuung absehbar wären. Probereiten stelle ich mir auch ein wenig schwierig vor.
Für mich als Erwachsener käme dann noch hinzu, dass ich ein schlechtes Gefühl dabei hätte, meine Tochter mit einem Schlachtpferd umgehen zu lassen, von dem niemand weiß, warum es beim Schlachter gelandet ist. Sollte dies im Charakter begründet liegen, gehört so ein Pferd meiner Meinung nach nicht unbedingt in "Kinderhände".
Eine weit verbreitete Möglichkeit, Schlachtpferde zu retten, sind die Haflinger- und Freiberger-Fohlen. Hier ist zu beachten, dass man dabei einen Absetzer erwirbt, der zwar in Zukunft reitbar sein dürfte, aber erstmal bis zu diesem Alter durchgefüttert und versorgt werden muss. Danach kommen die Kosten für die Ausbildung. Und danach kommt die "Überraschung", dass man ein Pferd reiten darf/muss, welches von einem selber als nicht gerade bequem empfunden wird.
Abschließend noch der Hinweis, dass Schlachtpferde definitiv keine Möglichkeit sind, um günstig an ein Pferd zu kommen.
Und so lange du nicht volljährig bist, können eh nur deine Eltern ein Pferd kaufen. Und dann sollten sie sich meiner Meinung nach erkundigen, wie und wo sie was am besten kaufen.
Die Eltern müssen nur den Vertrag MIT unterschreiebn. Ab 14 kann man sich offiziell ein Pferd kaufen
In der Regel kranke und alte Pferde?! Es werden mindestens genauso viele Fohlen geschlachtet, die auf Ferien-Bauernhöfen geboren wurden, und nach dem ersten Sommer nicht mehr klein und süß sind, und damit nicht mehr ihren Zweck erfüllen. Mindestens ein Drittel aller Schlachtpferde in Deutschland ist unter einem Jahr alt, wenn es geschlachtet wird. Außerdem: egal, ob jung oder alt, ob gesund oder krank - für jedes Pferd, ist es gut, vor der Schlachtung bewahrt zu werden! Das ist keine falsch angewendete Tierliebe! Die Pferde (und auch anderes Schlachtvieh) werden in der Regel in enge Waggons gepfercht und Tage lang, meist ohne Futter und Wasser, durch's ganze Land gekarrt, bevor sie dann, meistens erst in Italien oder anderen südlichen Ländern, 'endlich' sterben drüfen. Viele Tiere sterben schon auf dem Weg dorthin, weil sie oft so eng eingepfercht sind, dass wenn ein Tier stürzt, oder auch vor Erschöpfung zusammen bricht, von den anderen totgetreten wird!
Von daher: mit einer Rettung vor dem Schlachter tust du einem Pferd immer etwas Gutes! Denn selbst, wenn es ihm so schlecht geht, dass der Tod vielleicht eine Erlösung wäre - dann besteht immer noch die Möglichkeit, das Tier einschläfern zu lassen; das ist mit deutlich weniger Qualen verbunden! - ob du dir mit der Rettung auch selber einen Gefallen tust, steht auf einem anderen Blatt geschrieben... aber für das Pferd, ist es definitiv schöner!
...und ein schönes, lebenswertes Leben zu haben, verdient jedes Pferd, bzw. Tier!