Schach: Wieso haben 1900er Elo Spieler oder 1450er manchmal Probleme mit mir 950er?

5 Antworten

Elo ist immer relativ. nur weill du aufgrund ein paar lost games deine Elo droppt bist du nicht automatisch ein schlechter spieler, Allgemein in spielen wo es Elos gibt gibt es schon seit jahren kontoversen. In der Regel ist es heutzutage so dass die Elo keine ausreichende quantifizierung des Spielers darstellt.

BBsea 
Fragesteller
 09.01.2022, 06:26

Naja 1000 oder 1900 ist schon ein gewaltiger Sprung. „Schlecht“ aus der Sicht der höheren Ratings meinte ich.

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TjNiko  09.01.2022, 06:28
@BBsea

das stimmt, mein punkt ist aber dass diese bewertung bei beiden spielern um bis zu 25% variiren kann. WEnn du es schaffst gegner mit so einem gap nach oben zu besiegen solltest du schnell aufsteigen können

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BBsea 
Fragesteller
 09.01.2022, 06:32
@TjNiko

Alleine zwischen Lichess und Chess.com gibt es eine Differenz in der Wertung von ca. 300 bei gleicher Spielleistung. (ca. 300 weniger bei chess.com)

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DetlefRuchatz  09.01.2022, 21:36
@BBsea

Habe ich nicht so erlebt. Zumindest ist der Wertungszahl der Spitzenspieler auf lichess.org und chess.com fast identisch – um die 3100. Was ich bei Chess.com jedoch sehr oft erlebt hatte, ist eine extreme Diskrepanz zwischen der angeblichen Wertung des Gegners und seiner tatsächlichen Spielstärke – in beide Richtungen. Ich bin da nicht der Einzige. Schaue dir mal bei GothamChess ein paar Videos der Reihe „Guess the Elo“ an. Dort stößt IM Levy Rozman beständig auf dasselbe Phänomen.

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Ja, bei dem Unterschied müssten sie dich vom Tisch putzen. Bei einer Wertungs-Differenz von ca. 300 könnte es vorkommen, dass der bessere Spieler nicht mit der Denkweise des schwächeren Spielers klarkommt und Patzer macht. Das Problem, dass sich dem besseren Spieler stellt, ist mehr oder weniger Folgendes: Der schwächere Gegner macht einen Zug, woraufhin sich der stärkere Spieler praktisch jedes Mal fragen muss: Ist dies ein weiterer dieser unsinnigen, nicht zu Ende gedachten Züge, oder steckt da irgendetwas dahinter, was ich nicht auf Anhieb sehe (wozu schwächere Spieler durchaus in der Lage sind!)? Er steht praktisch vor der Wahl zu versuchen, jeden Zug zu ergründen, was wertvolle Bedenkzeit erfordert, oder die Züge ungeprüft als Unsinn abzustempeln, falls auf Anhieb keine Gefahr zu erkennen ist. Wollte er versuchen jeden gegnerischen Zug zu durchschauen, wo es meist – aber eben nur meist – nichts zu durchschauen gibt, läuft er Gefahr, auf Zeit zu verlieren. So kann es bei dieser Wertungsdifferenz recht leicht vorkommen, dass der stärkere Spieler für sein Niveau ungewöhnliche Patzer macht. 

Bei einem Wertungsunterschied von 500 bis 1000 Punkten dürfte dieses Phänomen nicht mehr auftreten. Wenn hier der stärkere Spieler verliert, hat es andere Gründe, wie etwa: Mitten in der Partie stellt der stärker Spieler fest, dass sein Essen gerade anbrennt; oder seine Freundin ruft ihn an, um mit ihm Schluss zu machen; oder er hat seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf seine Katze gerichtet anstatt auf das Spiel; oder er bekommt mitten in der Partie wichtigen Besuch usw. usw. Im Grunde ist er überhaupt nicht bei der Sache. 

GF-User Hinkelsteiner brachte es bereits auf den Punkt: „Als 950er kannst du keinen Zug machen, ohne gleich einen Satz Figuren einzustellen.“ Ja, bei diesem Wertungsunterschied ist es so extrem. Wenn du trotzdem gewonnen hast, dann nur, weil dein Gegner aus irgendeinem Grund 90 Prozent seiner Aufmerksamkeit irgendwo anders hatte als beim Spiel. 

Spiele oft ohne Varianten und Strategien, jedoch ohne Figuren zu verlieren. Deshalb? Weil es so fremd ist, wie ich spiele?

Sehr gut möglich.
Wenn für den Tag eine schlechte Verfassung (oder eine ähnliche Beeinträchtingung) hinzukommt, wird die Irritation unterstützt. Aber es gibt auch "Mentoren" unter den Spielern. Die erkennen Talente und Schwächen und fördern entsprechend.
Deiner Beschreibung nach spielst du eher defensiv (was übrigens auch eine Strategie ist).
Viel Spaß weiterhin.

jeder hat mal einen schlechten Tag: Manche haben davor schon ein paar Spiele verloren und sind somit leichtsinnig. Oder es kann auch mal sein, dass der Gegner mal angetrunken sich an den PC setzt.

Manchmal haben gute Spieler einfach mal nicht ihre Spielstärke und wenn du einen guten Tag hast, bist du vielleicht ein wenig besser als sonst und das reicht, um zu gewinnen.

Viel Erfolg bei deinen weiteren Partien!

MentN

Woher ich das weiß:Hobby – spiele Schach seit einem Jahrzehnt

Du meinst, du hast mal eine Partie gut ausgesehen und sprichst schon von "immer".
Als 950er kannst du keinen Zug machen, ohne gleich einen Satz Figuren einzustellen.
Würdest du gegen mich spielen, wäre meine erste Frage:
"Hast du eine Tasche dabei?"