Satzglieder bestimmen - Ist "leider" ein Modaladverbial oder gar kein Satzglied?
Hallo ihr Lieben,
die Frage steht oben schon geschrieben. Ich helfe meinem Bruder dabei, Satzglieder zu bestimmen und bin dann darüber gestolpert. Es geht um folgenden Satz:
Wegen des starken Regens konnte ich am Nachmittag leider nicht zu meinem Freund radeln.
Was ist „leider" und ,,zu meinem Freund" für ein Satzglied?
Ich bin sehr dankbar für jede Antwort!:)
Vielen Dank im Voraus
Evelyn
3 Antworten
"leider" ist ein Modaladverb und auch ein Satzglied (ein Modaladverbiale, Umstandsbestimmung der Art und Weise...) . Frage: wie nicht?
.
"zu meinem Freund" ist ein Lokaladverbiale (Umstandsbestimmung des Ortes). Frage: wohin radeln?
Was quält dich? Bei Lokal- und Temporaladverbialen findest doch immer wieder Präpositionen wie in, von, aus, nach, um, seit, vor, bei denen die logischen Fragen stets wo?, wohin?, woher?, wann?, seit wann?, wie lange? sind, was niemand ernstlich bezweifelt.
Wieso sollte es bei zu anders sein? Die Satzgliedfrage ist ganz klar: Wohin konnte ich leider nicht radeln? - "zu meinem Freund".
Es könnte als Antwort auf die Frage "wohin radeln?" alternativ ja stehen: zum Bahnhof / zur Schule - oder mit anderen Präpositionen nach Koblenz / in die Stadt / hinter das Theater /vor das Rathaus / an den Strand / über den Berg.
Da du "leider" einfach an den Satzanfang verschieben kannst, ist es ein Satzglied: Leider konnte ich am Nachmittag wegen des starken Regens nicht zu meinem Freund radeln.
Mit Modaladverbial liegst du mMn schon richtig.
Vielen Dank schon einmal :) Ein Satzglied ist ja auch erst ein Satzglied, wenn ich danach fragen kann. Könnte ich theoretisch mit „Wie“ danach fragen? Für mich klingt das irgendwie unlogisch :/
Ich habe gerade noch einmal nachgelesen. Adverbiale können auch einfach nur den Satz kommentieren. Sie sind dann nicht erfragbar. Kommentaradverbiale lassen sich anders als situative Adverbiale nicht weiter unterscheiden.
Dass ein Satzglied immer erfragbar sein muss, stimmt nicht. Die Umstellprobe ist da sicherer.
Bzw. man kann dort noch weiter unterscheiden, es wird meist aber nicht gemacht...
vielen Dank, dann handelt es sich wohl um ein Kommentarglied. Nun bin ich grad verwirrt: Handelt es sich bei "zu meinem Freund" um ein Lokaladverbial oder um ein Dativobjekt? Vielleicht könnt ihr mir ja nochmal helfen! :) Danke schonmal :) @TechWriterABC @Pfiati
oder ist es doch ein Präpositionalobjekt? Oh man..
Eine Stimme für Adverb.
im Internet habe ich vermehrt gelesen, dass es sich bei "leider" um ein Kommentaradverb handelt, da es eine Einstellung des Sprechers zum Satzinhalt ausdrückt.
Ich könnte aber ja auch mit "Zu wem"? fragen. Wenn mit der Präposition erfragt werden kann muss man ja nochmal unterscheiden, aber ich bin mir total unsicher. Ich weiß auch nicht, ob "zu jemanden fahren" eine feste Verbindung, als Verb + Präposition ist. Wenn ich allerdings versuche dass "zu" durch eine andere Präposition zu ersetzen, scheitere ich:
Ich konnte nicht über meinem Freund radeln.
Ich konnte nicht in meinem Freund radeln.
Ich konnte nicht unter meinem Freund radeln.
Ich konnte nicht neben meinem Freund radeln.
Diese Sätze machen ja keinen Sinn... Es wird ja nicht mehr die Frage "wohin" beantwortet. Wenn es sich um eine adverbiale Bestimmung handeln würde, müsste man doch eigentlich die Präposition ohne Probleme tauschen können, oder?
Ihr seht schon, das ist mein Problem :(