Rutherfordsches streuexperiment?

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Moin,

die Ablenkung der positiv geladenen alpha-Teilchen beim Durchfliegen der Goldfolie zeigt, dass die Goldfolie zwar zum größten Teil aus „Nichts” besteht, aber dass es auch winzig kleine Orte geben muss, die ebenfalls positiv geladen sind. Denn gleiche Ladungen stoßen sich voneinander ab.

Rutherford schloss daraus, dass die winzig kleinen positiv geladenen Orte Atomkerne sind. Wenn dann also ein positiv geladenes alpha-Teilchen an einem ebenfalls positiv geladenen Atomkern nahe genug vorbei fliegt, dann stoßen sich die gleichen Ladungen voneinander ab und das alpha-Teilchen wird abgelenkt.

Damit nun ein alpha-Teilchen so abgelenkt wird, dass es quasi zurückgeworfen wird (von der Folie abprallt), muss es einen Atomkern schon genau von vorne treffen, also direkt auf den Kern zugeflogen sein. Nur wenn das passiert, wird das alpha-Teilchen nicht nur abgelenkt, sondern direkt zurückgeworfen. Daraus schloss Rutherford zusätzlich, dass sich nicht nur die gesamte positive Ladung eines Atoms im Kern konzentrieren muss, sondern auch noch die gesamte Masse (denn die negativ geladenen Elektronen haben so gut wie keine Masse).

Mit der weiteren Beobachtung, dass die allermeisten alpha-Teilchen einfach durch die Goldfolie hindurchflogen, ergab sich folgende (damals neue) Vorstellung über den Atombau (Kern-Hülle-Modell):

  • Ein Atom besteht aus einer vergleichsweise riesigen Hülle aus „Nichts”. In dieser Hülle befinden sich negativ geladene Teilchen, die Elektronen. Sie haben so gut wie keine Masse.
  • Außerdem gibt es einen vergleichsweise winzigen Atomkern. In diesem konzentriert sich die gesamte positive Ladung sowie die gesamte Masse des Atoms. Der Kern ist (je nach Atom) etwa 10- bis 25.000-mal kleiner als die Hülle.

Alles klar?

LG von der Waterkant