Ruft der Islam zur Gewalt auf?

12 Antworten

JA, weil seine "heiligen Schriften": Koran und Hadithe das tun!

Diese ganzen Islamweißweichspülversuche à la: Das galt nur im damaligen Kontext sind extrem fadenscheinig, denn:

Der Koran gilt nach muslimischer Auffassung für alle Zeiten - Dass die sog. "Schwertverse" nur für die Kriegszeiten gelten sollen, widerspricht dem (das würde bedeuten, dass der Koran eben NICHT für alle Zeiten gilt und inzwischen hoffnunglos obsolet ist! - Das stimmt zwar, aber das wollen Muslime bekanntlich nicht wahr haben:(
- zumal im Koran der immer wieder bemühte relativierende "Kontext" einfach nicht drinsteht! - Somit ist auch das Argument "man müsse das im Kontext lesen" schlicht falsch: Man muss gar nicht - Man kann, wenn man will - aber man kann es genausogut auch lassen!

Ansonsten ruft der Koran nicht nur zum Töten und zur Kriegsführung auf, sondern auch im Privaten:

Sure 24 Eine Frau und ein Mann, die Unzucht begehen, geißelt jeden von ihnen mit hundert Hieben. Laßt euch nicht von Mitleid mit ihnen beiden angesichts (der Rechtsbestimmungen) der Religion Allahs ergreifen, wenn ihr an Allah und den Jüngsten Tag glaubt. Und es soll bei (der Vollstreckung) der Strafe an ihnen ein Teil von den Gläubigen zugegen sein.

Wenn das kein eindeutiger, grausamer, barbarischer und unmenschlicher Gewaltaufruf ist, dann möchte ich mal wissen, was dann...

Da es nicht diesen einen "Islam" gibt, ist es eine schwierige frage.

Die Meisten auslegungen die heute präsent sind, verbieten Gewalt an allen Menschen, unabhänig vom Geschlecht oder Religion. Dabei spielt es kaum eine rolle, ob es eine Konservative auslegung ist oder nicht: Wahhabismus, Ibadismus oder sonstige verbieten dies.

Es gibt aber auch ein paar Schwarze schafe. Beispielsweise ist gewalt gegen Frauen und anders Religöse in der Salafistischen bewegung weitverbreitet.

Um sich auf den Quran zu beziehen, dort gibt es bswp. 4:34 oder ein paar brutale Hadithe.

Kruzgesagt: Die Schriften haben wie alle andern Schriften brutale inhalte. Wie auch Christen und Juden sind die Muslime friedliche Menschen, da sich solche alten Texte nicht auf die Moderne Gesellschaft übertragen lassen (mit ausnahme von Salafisten).

Liebe Grüße

IdlewildSouth  21.10.2023, 12:14

NEIN, sorry: Das sind nur die hier in Europa verbreiteten Auslegungen!

Du weißt anscheinend nicht, was Wahabismus ist?! - Saudi-Arabien und die dortigen barbarischen Körperstrafen?! - Nie von gehört?

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BER2FRU  21.10.2023, 16:11
@IdlewildSouth

Doch tatsächlich schon, da ich schon in Saudi Arabien kurz gelebt habe in einer art WG zusammen mit Wahhabiten.

Was ein glück, dass diese entweder abgeschafft wurden, oder angekündigt wurde, dass diese Bald abgeschafft werden .

In deiner Welt, wiederspiegelt also das Handeln von ein paar Personen die Gesammte Glaubensrichtung? Ich würde die meisten aus der Al Saud Familie eher als Salafistisch beschreiben anstatt wahhabitisch, da sie die Lehre in der Welt verbreitet haben und Terrorgruppen unterstützt haben - Das ist mehr Salafismus - dschihadismus als Wahhabismus.

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So viele User hier auf GF behaupten nicht.

Eine Tatsache ist, dass Millionen Christen weltweit durch Muslime verfolgt werden. Tausende Christen sterben, weil sie Jesus nachfolgen.

Eine Tatsache ist auch, dass sogar der Zentralrat der Muslime sich gegen die Gewalt einsetzen musste - 2021.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Mazyek, hat die antisemitischen Übergriffe in mehreren Städten scharf verurteilt. Mehrere Innenminister bekräftigten, null Toleranz bei derartigen Ausschreitungen zu zeigen.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat zur Gewalt gegen Synagogen in Deutschland und antisemitische Übergriffe in mehreren Städten deutliche Worte der Kritik geäußert: "Wer unter dem Vorwand von Kritik an Israel Synagogen und Juden angreift, hat jedes Recht auf Solidarität verwirkt", sagte der Vorsitzende, Aiman Mazyek, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Die "widerlichen Attacken auf unsere jüdischen Mitbürger" in den vergangenen Tagen verurteile er entschieden. Wer Rassismus beklage, selbst aber antisemitischen Hass verbreite, verliere alle Glaubwürdigkeit, so Mazyek.
https://www.tagesschau.de/inland/zentralrat-der-muslime-nahost-konflikt-101.html

Gemäss einem Studie des Bundestages sind Hunderttausende Muslime in Deutschland bereit, Gewalt gegen Christen, Juden und Atheisten zu verüben.

In der 2007 im Auftrag vom Bundesinnenministerium erstellten Studie „Muslime in Deutschland“ wurde aufgezeigt, dass sehr viele Muslime Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaat und Religion haben, die mit der freiheitlichen-demokratischen Grundordnung nicht vereinbar sind.
Die Studie zeigt eine erhebliche Gewaltbereitschaft unter den Muslimen auf. So sagten 7,6 Prozent der befragten Muslime, dass sie bereit seien, körperliche Gewalt gegen Ungläubige anzuwenden, wenn es der islamischen Gemeinschaft dient.

Natürlich. So gibt es drakonische Strafen oder die damals entwickelte Jihad-Doktrin, das ist Gewalt.

„Jihad“ bedeutet wörtlich „Bemühung“ oder „Anstrengung“. Die islamische Tradition kennt den „kleinen Jihad“ und den „großen Jihad“. 
- Der „große Jihad“ ist friedlich. Er bezeichnet das individuelle Bemühen um das richtige religiöse Verhalten gegenüber Gott und den Mitmenschen.
- Der „kleine Jihad“ ist kriegerisch. Er wird auch als „militanter Jihad“ bezeichnet. Er beschreibt den gewalttätigen Kampf zur Verteidigung bzw. Ausweitung des Herrschaftsgebiets des Islam.

Quelle: Islamismus: Entstehung und Erscheinungsformen, Bundesamt für Verfassungsschutz, S. 17

Der arabisch-islamische Rechtsbegriff Hudna, arabisch هدنة, DMG hudna, heißt so viel wie Waffenstillstand. Im islamischen Recht (Scharia) ist eine Hudna die einzige Form friedlicher Koexistenz zwischen dem Gebiet („Haus“) des Islam (Dār al-Islām) und einem nicht unter islamischer Herrschaft stehenden Gebiet („Haus des Krieges“, Dār al-Harb), da ein Friede zwischen beiden Gebieten im klassisch-islamischen Rechtsdenken unmöglich ist.[1] (...) Im Nahostkonflikt wurde von der Hamas wiederholt der Abschluss einer Hudna als Zugeständnis an Israel vorgeschlagen, da der streng islamischen Hamas ein regulärer Friedensvertrag unmöglich sei. Die Scharia lässt nur einen Waffenstillstand mit Nichtmuslimen zu, aber keinen Friedensvertrag. Allerdings kann man den Waffenstillstand verlängern, wenn dies notwendig ist.[3]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hudna

Weiteres Beispiel:

Korrespondierend zum Delikt der zina wird die falsche Beschuldigung der Unzucht (qadf) unter Strafe gestellt. Die Grundlage hierfür findet sich in Sure 24,4. Fehlt es an vier tauglichen Zeugen mit entsprechender Aussage, so soll der Beschuldiger mit 80 Peitschenhieben bestraft werden. In Sure 24,19 und 23 werden daneben jenseitige Strafen in Aussicht gestellt.
Der Straftatbestand des qadf kann einerseits "neutralisierend" wirken im Hinblick auf denjenigen der Unzucht, da entsprechende Anzeigen mit Risiken eigener Bestrafung behaftet sind, wenn sich keine hinreichende Zahl von Zeugen findet (was bei diesem Delikt ohnehin nicht selbstverständlich erscheint). Andererseits zeigen dokumentierte Fälle aus der Gegenwart, wie zum Beispiel Frauen in Pakistan oder Somalia nach erfolgter Vergewaltigung zusätzlich wegen fälschlicher Beschuldigung belangt werden, wenn sie - wie zu erwarten - keine Zeugen für das an ihnen begangene Verbrechen beibringen können. Hier wird offensichtlich das Opfer bestraft. Im Übrigen lässt sich die Beschuldigung der zina - falsche Zeugen lassen sich finden - zu erpresserischen Zwecken nutzen, um scheidungswillige oder ansonsten renitente Frauen einzuschüchtern.

Quelle: Das islamische Recht von Prof. Dr. Mathias Rohe, Verlag C.H.Beck oHG, München 2009, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2011, Seite 126

SchopinHauer  21.10.2023, 20:35

Soweit mir bekannt, gibt es keine Suren und keine Hadithe, die zur Gewalt ausrufen. Die HUDNA ist von Menschen gemacht, nicht? Von Gelehrten und nicht von Allah?

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BelfastChild  21.10.2023, 20:43
@SchopinHauer

Lies mal Sure 9:29. Dieser Vers abrogiert nach klassischer Doktrin Koranverse wie 8:61. Und die drakonischen Strafen sind heftig. Auch legitimieren viele Theologen die Züchtigung der Ehefrau, teilweise gar mit Peitsche oder Schlagstock.

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SchopinHauer  21.10.2023, 20:51
@BelfastChild

Ich meine, dass diese Sure allerdings im historischem Kontext betrachten werden muss. Diese Sure steht eng in Verbindung mit der vorangegangen Sure 8, und behandelt die Politik der jungen Umma. Diese Zeit ist geprägt von Verfolgung und Krieg gegen die Umma.Viele Bündnisse und Bündnisbrüche, Anfechtungen kriegerischer , sowie inhaltlich also religiöser Natur waren an der Tagesordnung.

Die sura 9,29 bestimmt also den Kampfesgeist in Zeiten der Repressalien, von geistlicher wie militärischer Seite.

Ich bin kein Moslem, aber ich glaube heutige Muslime verstehen diese Sure nicht als Kampfansage, sondern als Inspiration, den Glauben zu verteidigen.

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BelfastChild  21.10.2023, 21:01
@SchopinHauer

Es gibt Jihad-Verse, die sich auf den Konflikt mit den heidnischen Mekkanern befassen. Dieser hier beschäftigt sich indes mit den "Leuten der Schrift":

In Sure 9:29[17] findet sich schließlich eine direkte Aufforderung zum Kampf gegen die Ungläubigen unter den Ahl al-kitāb: „Kämpft gegen diejenigen von denen, denen das Buch gegeben wurde, die nicht an Gott und den Jüngsten Tag glauben, die das, was Gott und sein Gesandter verboten haben, nicht verbieten, und nicht der wahren Religion angehören, bis sie erniedrigt die Dschizya aus der Hand entrichten.“ Der Kampf gegen diese Gruppe unter den Ahl al-kitāb wird damit begründet, dass diese sich „ihre Gelehrten und Mönche sowie Christus, den Sohn der Maria, an Gottes Statt zu Herren genommen haben“, obwohl ihnen befohlen wurde, nur einem Gott zu dienen (Sure 9:31). Islamische Rechtsgelehrte haben später aus diesem Vers abgeleitet, dass in dem Fall, dass die Ahl al-kitāb die Dschizya zahlten, es nicht mehr erlaubt war, diese weiter zu bekämpfen.[18]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ahl_al-kit%C4%81b#Kampf_gegen_die_ungl%C3%A4ubigen_Ahl_al-kit%C4%81b_und_Einf%C3%BChrung_der_Dschizya

Sure 8 ist übrigens die 95. Sure im Koran, Sure 9 die 113. und damit vorletzte.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Koransuren

Es ist jedoch richtig, dass viele Kriege nur dann legitimieren, wenn Muslime angegriffen werden.

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SchopinHauer  21.10.2023, 21:11
@BelfastChild

Dann hätten wir es doch geklärt, dass "der Islam" nicht zwingend zur Gewalt aufruft.

Dass es trotzdem Probleme gibt, ist klar, aber die haben nicht primär mit dem Islam als solchen zutun.

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SchopinHauer  21.10.2023, 21:31
@BelfastChild

Aber das ist doch unehrlich. Das wirst du besser wissen als ich.

Der "Antisemitismus" entsprang ebenfalls aufgrund politisch-historischer Abläufe. Natürlich wird der Islam gegen Juden als solche sein, die militärisch aktiv waren. Beide. Das ist aber kein Antisemitismus.

Zweitens ist es nicht der Islam, oder die "islamische Ideologie", sondern es ist doch offensichtlich, dass wütende, verwahrloseste Menschen diese Ideologie als Vorwand nutzen, um Untaten oder irgendeine Rache zu vollführen.

Du weißt doch, dass die Menschen in Teilen (Schlepper ausgenommen) genau vor solchen Zuständen fliehen, wie sie Wilders im Video beschreibt. Diese Leute sagen oft, dass das nichts mit dem Islam zutun habe.

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SchopinHauer  21.10.2023, 21:37
@BelfastChild

Wilders ist ein (struktur-)konservativ-bürgerlicher durch und durch, der an den herrschenden Strukturen nichts ändern möchte. Pro-Status Quo.

Er ist wirtschaftsliberal durch und durch. Die Liberalen oder Rechtskonservativen werden stets andere Symptome aufgreifen aber nicht das System. Es soll ablenken. Genauso wie Regenbogen-Aktivismus ablenken soll, wenn sich Unternehmen damit schmücken.

Brot und Spiele.

Dahinter muss man erstmal kommen.

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Die meisten muslimischen Menschen sind sicher sehr friedliebend. Der Koran ist in dieser Hinsicht aber durchaus unterschiedlich interpretierbar, wie auch "Gelehrte" immer wieder erkennen lassen.

Ich finde es zwar gut, wenn Muslime den Koran gewaltlos auslegen, aber glaubwürdiger erscheinen sie mir nicht. Einzelne Verse sind da sehr eindeutig und man muss schon reichlich herumschustern, um sie friedlicher auszulegen, als sie sich anhören.

Darüber hinaus würde ich eine Religion, in der an eine buchstäbliche, mit körperlichen Strafen verbundene Hölle geglaubt wird, nicht grundsätzlich als friedlich oder gewaltfrei bezeichenen.

Es gibt zwar auch hier die Möglichkeit einer anderen, zeitgemäßeren Interpretation, aber solche Islamkenner, wie etwa Mouhanad Khorchide sind leider noch Exoten.