Rettungssanitäter Abschlussprüfung DRK Bayern?

5 Antworten

Hi,

ich kenne zwar nicht den Ablauf der RS-Prüfung in Bayern (da landesrechtlich durchaus Unterschiede bestehen) - allgemein läuft die RS-Prüfung jedoch relativ ähnlich ab.

Es gibt eine schriftliche, praktische und mündliche Prüfung.

In der schriftlichen Prüfung werden insbesondere Themen aus der Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie abgefragt, aber durchaus z.T. Pharmakologie und Algorithmen (hier vor allem BLS/BLS+AED/PBLS). Zeit ist meist ausreichend vorhanden, meines Erachtens der machbarste Teil.

In der praktischen Prüfung erfolgt zumindest eine Reanimation unter Nutzung des AED und wenigstens ein Fallbeispiel. Strukturiertes Arbeiten erleichtert die Aufgabe ungemein - wenn es geübt wurde, würde ich auf jeden Fall nach dem ABCDE-Schema vorgehen. Zum Teil erhält auch jeder Prüfling eine "Einzelaufgabe".

Die mündliche Prüfung wird - je nach Bundesland - unterschiedlich gehandhabt. Von der Besprechung eines Fallbeispiels bis zum "Karten ziehen" aus verschiedenen Gruppen (in RLP bspw. je eine aus Anatomie/Physiologie, Störung vitaler Funktionen und spezielle Notfallmedizin) und deren Erläuterung ist hier viel möglich.

Bin mir aber ziemlich unsicher beim Lernen für die Prüfung vom RS, wie habt ihr das gemacht?

Es bietet sich an, zumindest für schriftliche und mündliche Prüfung das Material des Fachlehrgangs noch einmal durchzuarbeiten - wenn die Schule bestimmte Literatur "bevorzugt", sollte man sich an diese halten.

Muss man wirklich alles können und hat jmd vielleicht eine gute Zusammenschrift von dem was man für die Prüfung können muss?

"Auf Lücke lernen" kann in allen drei Teilprüfungen das Ende bedeuten - heißt: man muss wirklich alles können. Eine Sammlung für die Prüfung in Bayern habe ich leider nicht zu bieten.

Oder kennt eine Website bei der man vieles finden kann.

Als Übersicht taugt die Seite hier recht gut - es werden zumindest alle relevanten Themen angesprochen, auch wenn es sich um ein anderes Bundesland handelt.

Als Literatur würde ich entweder "Rettungsdienst RS/RH" (Elsevier-Verlag) oder "Rettungssanitäter, Rettungshelfer" (Thieme-Verlag) empfehlen.

Ich bin da nämlich leider voll am Verzweifeln, da die Schule in der ich den RDH Lehrgang hatte einen Großteil der Themen nicht einmal behandelt hat.

Nun ja, der Fachlehrgang kann auch unmöglich alles Wissen der Notfallmedizin vermitteln - vier Wochen sind eben nicht mehr als ein Crashkurs. Um gut zu sein, muss man danach fleißig weiter lernen.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Rollerfreake  22.11.2018, 15:50

Dem letzten Abschnitt kann ich nur zustimmen. Unser Ausbilder sagte glaube ich "was ich mit euch hier mache, ist eine Anleitung zum Selbststudium, lernen müsst ihr selber".

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In der Prüfung werden nur Teile abgefragt. Das ist wie in jeder Prüfung, in der Abschlussprüfung der Schule, wird ja auch nicht die gesamte Schulzeit abgefragt, sonst müssten die Prüfungen ja am Ende so lange dauern wie die Schulzeit an sich, das ist aber unmöglich. Da der Rettungssanitäter zwar auf dem Bund- Länder Ausschuss Rettungswesen basiert aber teilweise durch Landesrecht näher geregelt ist, auch in Bayern gibt es eine eigene Verordnung, kann es bei dir zum Teil abweichend sein.

Bei mir war es so:

- schriftliche Prüfung von 120 Minuten. Die Fragen stammten aus den Themenbereichen Anatomie und Physiologie, hier insbesondere von Herz- Kreislaufsystem, Atmung und Nervensystem, allgemeine und spezielle Notfallmedizin sowie Rechtskunde. Manche Themen sind gar nicht drangekommen oder es gab nur ein oder zwei Fragen dazu, wie gesagt, in Prüfungen kann man niemals alles abfragen, das wäre schlicht unmöglich. Welche Themengebiete in der Prüfung drankommen kann man aber vorher nicht wissen, daher ja, man sollte möglichst alles wissen, was man wissen muss.

- mündliche Prüfung. Hier mussten wir eine Karte ziehen, auf der ein Fallbeispiel geschildert gewesen ist, das wir entsprechend notfallmedizinischen Maßnahmen, Anatomie und Physiologie und Rechtskunde erleutern mussten.

- praktische Prüfung. Die praktische Prüfung, bestand bei uns aus Reanimation und zwei Fallbeispielen pro Prüfungsteam, ein Fallbeispiel aus den internistischen Notfällen und ein Fallbeispiel aus den chirurgischen Notfällen. Von uns wurde erwartet, dass wenn wir simuliert den Notarzt nachalarmierten, bis zu dessen simuliertem eintreffen möglichst auch die entsprechenden Medikamente aufgezogen hatten, das kann bei dir aber anders sein, frag dazu am besten den Lehrgangsleiter, was in den Prüfungen erwartet wird. Ebenso kann es sein, das es bei dir nur ein Fallbeispiel pro Team gibt und anstelle eines zweiten Fallbeispieles eine praktische Einzelprüfung, Intubation vorbereiten und assistieren zum Beispiel. Auch hier weiß man vorher logischerweise nicht was drankommen wird.

Im allgemeinen, ist die Rettungssanitäter Prüfung insofern unrealistisch, das zwei Rettungssanitäter einen Notfallpatienten versorgen. Eine Situation, die so in der Realität sehr selten vorkommt, hier arbeitet der Rettungssanitäter ja mit einem Notfallsanitäter oder einem Rettungsassistenten zusammen und ist diesem unterstellt. Da es in der Praxis aber dazu kommen kann, das man mit dem KTW als First Responder alarmiert wird, muss man halt zeigen, das man auch Notfallpatienten erstversorgen kann, bis ein Notfallsanitäter, Rettungsassistent oder Notarzt dazukommt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Dein angestrebtes Berufsbild wird dem Notfallsanitäter unterstellt sein. Das bedeutet, dass Du fortan, spätestens ab 2021, unter seiner Aufsicht im Team mit ihm am Patienten arbeitest. Dieses Tun bedeutet schon jetzt, dass Eingriffe und Entscheidungen ggf. über Leben und Tod entscheidet. Je mehr Du an Wissen ergänzt, desto besser ist Dein Zurechtkommen im Beruf und nicht zuletzt profitiert das Team und der Patient von Deinem Wissen. Fazit: Es nützt jedem. Viel Erfolg in Deinem zukünftigen Beruf.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
TobiasTM  21.11.2018, 07:57

Was Du gesagt hast stimmt zwar zu 100%, beantwortet aber mit keiner Silbe die oben gestellte Frage.

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Einen guten Morgen,

probier mal die App "Retten to Go" vom Georg Thieme Verlag aus. Die ist genau für solche Übungseinheiten gemacht und sollte Dir entsprechend helfen. 😉

Viel Erfolg und Spaß in Deinem freiwilligen Jahr. 👍🏻

TobiasTM

PS: Das passende Buch aus dem gleichen Verlag kannst Du natürlich auch kaufen und zum üben hernehmen, da empfehle ich aber doch eher auf das von der Schule ausgegebene zurück zu greifen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe damals mit dem LPN San gelernt, dazu hatte ich dann im Praktikum den Taschenatlas Rettungsdienst in der Tasche.
Zusätzlich haben wir von der RD Schule die verwendeten Präsentationen bekommen und konnten darin direkt markieren und Notizen machen. Aber können mussten wir und musst du dann nun auch alles.
Du kannst dem Patienten später auch nicht sagen, "sorry damit kenne ich mich nicht aus, das Thema habe ich beim lernen ausgelassen"

Woher ich das weiß:Berufserfahrung