Regierungspressekonferenz: für 3 Monate die ÖPNV-Monatskarte für 9 EUR! Welcher Autofahrer wird nun umsteigen und sich das Tanken sparen?
Gerade läuft die Regierungspressekonferenz vor dem Reichstag in Berlin. Es werden die Bürgerentlastungen vorgestellt, um Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln abzufedern. Neben einer Entlastung von 300 EUR für alle Erwerbstätigen soll es einen sensationell billigen ÖPNV für drei Monate geben:
Für 90 Tage soll es das Monatsticket für nur 9 EUR im ÖPNV geben. Wer ein Abonnement im ÖPNV hat, ist natürlich gekniffen, denn er kann diese Leistung nicht nutzen, wer jedoch eine Reise macht innerhalb Deutschlands, z.B. nach Berlin, Hamburg, München, der kann hier die U- und S-Bahnen natürlich auch gut gebrauchen. Ich erwäge schon eine Städtetour.
An meinem Wohnort nutze ich sonst immer die Einzeltickets, aber nun würde ich für 3 Monate auch mir das günstige Monatsticket kaufen. Besser hätte ich jedoch gefunden, wenn man hier einfach den Vorstoß macht, und alle Nahverkehrssysteme einfach auf einen Standardpreis absenkt. 50 EUR für alle für alles, bundesweit, das wäre es gewesen!
Aber werden Autofahrer in großen Teilen auch umsteigen auf den Öffentlichen Nahverkehr? Lasst mal hören!
8 Antworten
Abwarten, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Das 9 €-Ticket für 90 Tage - Achtung, Haken 1, keine 3 Monate, dabei gibt es im ÖPNV üblicherweise Monatskarten und 3 Monate haben mindestens 91 Tage - soll ermöglicht werden, in dem den Ländern das Geld hierfür zur Verfügung gestellt wird. Dabei bleibt dann aber unklar - Haken 2 -, was in den 9 € enthalten sein soll - nur der Wohnort, der Arbeitsweg, das ganze Bundesland, bundesweit? Keineswegs gesichert ist auch - Haken 3 -, ob die Länder das annehmen, denn die Kapazitäten im ÖPNV fallen ja nicht vom Himmel und lassen sich auch mit viel Geld nicht kurzfristig und schon gar nicht temporär schaffen. Und so weiter, viel undurchdachte gute Absicht, aber realistisch eher Dilettantismus pur.
Bei uns fahren die Busse so blöde, dass ich auf keinen Fall den Weg zur Arbeit damit bewältigen würde.
Auto: 7 Minuten bis zu Hause.
Bus inkl. Wartezeiten fast eine Stunde.. für einen Weg.
Also bei 10 Euro wäre bei mir vermutlich Schluß. ^^
Meine Tochter wird sich so ein Ticket kaufen, da brauche ich sie gar nicht zu fragen. Aber die fährt ohnehin viel mit Öffis. Wohnt in einer Großstadt.
Ich selbst werde mir das wohl nicht zulegen. Ich könnte theoretisch 2 Fahrten im Monat statt mit Auto mit Öffis machen, in den Nachbarort., wäre dann aber pro Fahrtstrecke sehr viel länger unterwegs und passend fahren die Busse auch nicht, rechnen wir mal pro Fahrttag, wenn ich die Termine umlegen würde, so daß die öffigünstiger wären 1,5- 2 zusätzliche Stunden,preismäßig würde ich auch nichts sparen, Öffis wären halt nur nicht mehr viel teurer. Für den Rest würde ich weiter das Auto brauchen.
Interessant wird ja ohnehin erstmal die Umsetzung: Wird die Preissenkung den Verkehrsverbünden nur empfohlen oder wird die Teilnahme verpflichtend und die entstandenen Einnahmeverluste kompensiert?
Auch die Frage nach dem Geltungsbereich wird interessant. Gilt das Angebot nur im Wohnort/Stadtteil, wird es für viele Pendler uninteressant sein, geht man nach Tarifzonen, erhält man je nach Verkehrsverbund unterschiedlich große Bereiche.
Die nächste Frage wäre die entstehende Last aif den ÖPNV, der über Jahre hinweg systematisch vernachlässigt wurde und jetzt mit minimalsten Investitionen auf einmal maximalen Anforderungen genügen soll.
Also ich sicher nicht
Die Frage ist: wie teuer muss das Benzin denn werden bis ein Umstieg in Frage kommt? Und... der ÖPNV muss ja so mies nicht bleiben, denn dass er so mies ist, das ist doch eine politisch aktiv herbei geführte Sache. Damit die Leute sich Autos kaufen und damit einen Haufen Geld aus dem Fenster werfen.