Raucherwohnung: Wände mit Chlor oder Wasserstoffperoxid waschen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Wände mit Dan Klorix abwaschen klappt, wenn man zusätzlich die noch nassen Stellen z. B. mit dem Papier einer Küchenrolle abwischt. Die Wände sind dann erst einmal wieder hell, allerdings auch scheckig.

Jedoch kommt es auch darauf an, wie verteert die Wände bereits sind. Aber auch bei zuvor "braunen" Wänden bringt es zumindest soviel, daß man anschließend alles noch einmal (und nicht dreimal) überstreichen kann, und gut ist es.

Doch wenn man Chlorbleichmittel benutzt, dann setzt man sich hohen Risiken aus. Während der Arbeit müssen die Fenster weit geöffnet sein, ein Einmal-Maleranzug sollte angezogen werden, Mund- und Augenschutz ist wichtig, und Spritzer auf der Haut müssen sofort abgewaschen werden. Außerdem darf man pro Arbeitsgang immer nur kleinere Flächen bearbeiten, damit man den Dämpfen nicht zu lange ausgesetzt ist. Anschließend muß der Raum stundenlang belüftet bleiben, bis alles durchgetrocknet ist.

Weiterhin muß man irre aufpassen, daß keine Spritzer auf Möbel und Teppiche kommen, damit die nicht mit gebleicht werden.

Ich habe das mal bei einer nur mäßig vergilbten Tapete gemacht, die danach auch ohne nochmaliges Überstreichen nahezu frisch renoviert aussah. Die Ersparnis an Arbeitszeit war beträchtlich. Aber das ganze notwendige Drum und Dran war auch ziemlich lästig. Auf jeden Fall hat es eine Menge Geld gespart. Es ist schon ein Unterschied, ob eine Wand reinigen nur 3 Euro kostet, oder deutlich mehr, weil die Wandfarbe eben teuer ist.

Ein Problem bleibt jedoch immer, wenn man mit Bleichmitteln arbeitet. Die alte aufgetragene Farbe sprödet aus und kann etwas krümelig werden, vor allem, wenn man mit zuviel Bleichmittel drangeht.

Mein Tipp: Wenn alles total rauchbraun ist, dann ist es besser, die Tapeten abzureißen, neu zu tapezieren und ggf. noch einen Anstrich draufzugeben. Das ist zwar teuer und eine Knochenarbeit, aber weniger gefährlich und anschließend auch zufriedenstellender.


freaker1109 
Fragesteller
 13.05.2018, 01:14

Hallo, danke für die Antwort!

In meinem Fall ist es wirklich die nackte (teils verputzte/verspachtelte) Wand welche auch, durch die Tapten hindurch, vergilbt ist. Alle vom Nikotin durchsogenen Tapeten sind natürlich entfernt worden. Arbeitsschutz ist klar - mit welcher Verdünnung hast du damals gearbeitet?

Auch wegen der Sicherheit hab ich mich eben gefragt ob es mit Wasserstoffperoxid eventuell besser oder es im Vergleich zu Chlor vielleicht zu schwach ist.

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Dxmklvw  13.05.2018, 09:06
@freaker1109

Weil es bei mir die Tapete war, habe ich nach einigem Ausprobieren ein Teil Dan Klorix und ein Teil Wasser genommen. Für eine nackte Wand dürften auch 2 Teile Wasser ok sein. Du mußt es eben erst einmal mit einer kleinen Menge ausprobieren. Die Wirkung siehst du schon nach 5 Minuten. Nach dem Bleichen und Austrocknen macht Isoliergrund Sinn.

Wasserstoffperoxid sehe ich als problematisch an. Üblicherweise ist es nur eine 3-Prozent-Lösung, und zum anderen argwöhne ich da das Risiko, daß sich der Putz zersetzten könnte und dann an der Oberfläche bröselig werden könnte.

Doch egal, was du nimmst, es gibt immer eine chemische Reaktion, und die Dämpfe einatmen ist nicht gesundheitsfördernd.

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Ich hatte das selbe Vergnügen - 40 Jahre Kettenraucherin, davon die letzten 10 Jahre mit Gehbehinderung so dass quasi das Haus nicht mehr verlassen wurde.

Ausprobiert haben wir es nach dem Entfernen aller Tapten und Fußleisten mit Chlor - hat an sich an der Teststelle auch gut funktioniert, die Wand wurde aufgehellt, der Zigarettengeruch verschwand komplett - aber der Chlorgestank blieb endlos erhalten, was alles andere als Gesundheitsförderlich ist. Der Versuch mit Ascorbinsäure gegenzusteuern um die Chlorgase zu eliminieren war erfolgreich - Resultat waren jedoch dann wieder gelbe Wände durch die Färbung der Ascorbinsäure. Die Lösung war also unbrauchbar.

Nächste Lösung: Wasserstoffperoxid in (ich glaube) 30% besorgt - auf (wenn ich mich recht erinnere) ca. 10% verdünnt und unter Schutzkleidung (Atemschutz, Brille, Handschuhe, Kopfbedeckung) über mehrere Tage mehrfach täglich mittels Gartenspritze auf alle Decken, Wände und durch Abrieselung auf den Boden großzügig aufgetragen. Dann immer ein paar stunden reagieren, abbauen und trocknen lassen - und anschließend den nächsten Durchgang.

Was soll ich sagen?! Das Wasserstoffperoxid wurde tief vom Putz aufgesogen, desinfizierte also porentief die Wände. Die Wände wurden hell, das gelbe Nikotin baute sich zusehends ab, Geruch und Verfärbung von Decken und Wänden wurden mit jedem Durchgang besser und waren schließlich komplett verschwunden.

Meine (auf Gerüche und Fremdstoffe HÖCHST-Empfindliche) Mum lebt jetzt seit ca. 4 Jahren in dieser Schneeweißen Wohnung - nirgendwo ist eine Gelbfärbung wieder aufgekommen/durchgekommen, nirgendwo ist auch nur der Hauch eines Nikotin-Geruchs wahrnehmbar. Top-Ergebnis!

Alle vorher befragten Handwerker kannten nur eine Lösung für das Problem: Putz komplett runter und neu machen. Auf den Fotos kann man in einem weniger-belasteten Bereich der Wohnung sehen um welchen Grad der Nikotin-Verfärbung es sich handelte.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Gesundheit und Medizin, Wohnung, Maler)  - (Gesundheit und Medizin, Wohnung, Maler)

Also ich hatte ein Rauchen pc gehäuse...
4x mit Wasser und Spülmittel alles gereinigt jede Schraube auch,
1x mit isopropylakohol

und dann halt kaffe und essig ins gehäuse gestellt für ne woche, dann habe ich meine lüfter auf max. gestellt mitlerweile kein geruch mehr, daher würde ich sagen erstmal die tapeten ab, dann alles mit wasser und schaum reinigen 3-5mal und dann mit alkohol

Auf keinen Fall mit Chlor! Das Zeug ist giftig. Suche dir jemand, der einen Ozongenerator hat. Mit dem bekommt man alle Gerüche weg. Sowas haben meist Firmen die Brandschadensanierung machen, Schimmelpilzsanierer usw...