Rannten die Menschen bevor es Shampoos gab immer mit strohigen Haaren herum, weil sie sich die Haare mit normaler Seife waschen mussten?

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Seife war früher (vorallem im Mittelalter und der frühen Neuzeit) ein Luxusprodukt, da sie sehr aufwendig und zeitintensiv durch Sieden hergestellt werden musste. Die einfachen Leute nutzen Asche oder Natron als Seife. Asche oder Natron in warmen Wasser aufgelöst ergeben eine Laugenlösung, die sehr reinigend ist. Die Ascheteilchen binden zuden Staub und Schmutzteilchen. Nach dem Waschen der Haare mussten die gut ausgespült oder nach dem Trocknen ausgeschüttelt werden, um Aschereste zu entfernen. Asche wurde auch zum Waschen des Körpers genutzt und zum Waschen der Wäsche. Die Haare wurden normalerweise dadurch nicht strohig, denn die Laugen aus Asche oder Natron sind nicht zu aggressiv.

Man kann durchaus auch mit Seife die Haare waschen, ohne dass sie strohig werden, dafür gibt es spezielle Haarseifen. Strohig werden sie vor allem dann, wenn man sie sehr oft mit stark entfettender Kernseife wäscht, ohne sie mit etwas leicht rückfettendem zu pflegen.

Früher wusch man die Haare seltener als heute, oft nur mit Wasser, ab und zu einmal mit Seife. Dreck und Staub entfernte man ansonsten durch Bürsten.

Bürsten gehörte auch aus einem anderen Grund zur Haarpflege. Durch die sprichwörtlichen "100 Bürstenstriche" beförderte man das natürliche Kopfhautfett (Sebum) vom Haaransatz bis in die Spitzen, so trockneten auch die Längen nicht aus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Eigene Seifenmanufaktur

nicht unbedingt

manche haben ihre Haare noch nie gewaschen, andere nur mit Wasser

Ich denke, wenn der Mensch "artgerecht gehalten" wird, braucht es keine Haarpflege. Vermutlich ähnlich wie bei Tieren, würden Menschen in ihrer natürlichen Umgebung sich gegenseitig pflegen.
Bissi Wasser und das wars dann.