Rainer Maria Rilke: Mensch bei Nacht?
Kann mir jemand bei der Interpretation von dem Gedicht --> Menschen bei Nacht (Rainer Maria Hilke) helfen.
Menschen bei Nacht
Die Nächte sind nicht für die Menge gemacht.
Von deinem Nachbar trennt dich die Nacht,
und du sollst ihn nicht suchen trotzdem.
Und machst du nachts deine Stube licht,
um Menschen zu schauen ins Angesicht,
so musst du bedenken: wem.
Die Menschen sind furchtbar vom Licht entstellt,
das von ihren Gesichtern träuft,
und haben sie nachts sich zusammengesellt,
so schaust du eine wankende Welt
durcheinandergehäuft.
Auf ihren Stirnen hat gelber Schein
alle Gedanken verdrängt,
in ihren Blicken flackert der Wein,
an ihren Händen hängt
die schwere Gebärde, mit der sie sich
bei ihren Gesprächen verstehn;
und dabei sagen sie: Ich und Ich
und meinen: Irgendwen.
Rainer Maria Rilke, 25.11.1899, Berlin-Schmargendorf
2 Antworten
Erhole dich in der Nacht vom Tag, besinne dich, bleibe allein und lasse den Tag ausklingen, ohne Hektik, ohne Trubel. Und wenn du doch mit Menschen zusammenbist: sie sind abends "anders", müde vom Tagwerk, vom Stress, manche angetrunken, und dann haben sie - wie sei meinen- die Zeit , " die Welt zu verbessern" ( Stammtischgespräche nennt man das bei uns, jeder weiß selbstverständlich, wie der Schiedsrichter hätte pfeifen sollen, wie Merkel alles falsch macht ......) sie sagen Ich, aber reden immer von anderen ( die alles falsch machen)
so in er Richtung
Was verstehst du nicht? Es geht darum, dass nachts jeder allein ist. Und wenn er wen treffen will, kann er ihn doch nicht treffen, weil derjenige besoffen ist. Ich übertreibe etwas. Geht um Melancholie.
Siehe oben. Bei Tageslicht kann man Menschen treffen. Wenn die Nacht kommt ist jeder bei sich, allein und abgekapselt. Vergleiche "Im Nebel" von Hermann Hesse. Wenn du das Gedicht daraufhin abklopfst, solltest du einiges zu schreiben haben. Wie ist das bei dir? Sitzt du gerade mit Freunden? Nein, vermutlich bist du mit dir und deinen Dingen und Gedanken und Problemen beschäftigt. Darum geht's.
Und wenn du Leute in dein Zimmer lässt, werden die so tun, als seien sie anwesend, sind aber auch nur mit sich beschäftigt und sagen ich und ich und ich.
Was genau die Haupthypothese bzw. die Bedeutung ist?