Psychisch nicht fähig zu arbeiten?
Gibt es Menschen die rein geistig nicht in der Lage sind zu arbeiten? Die so viele psychische Probleme mit sich (und der Umwelt) haben, dass sie zu ineffizient oder nutzlos am Arbeitsplatz wären? Wenn ja, wie leben diese Menschen? Wovon? Sind (oder können) sie glücklich (werden)?
6 Antworten
Geist und Psyche sind nicht das Gleiche. Als Drittes kommt noch der Körper dazu.
- Wenn du nicht in der Lage bist, Arbeiten durchzuführen, die den Einsatz des Körpers verlangen, dann kannst du geistige Arbeiten verrichten ( s. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble)
- Wenn du geistig behindert bist und deine messbare Intelligenz unterhalb eines bestimmten Grenzwertes liegt, muss das nicht bedeuten, dass du gar nicht arbeitsfähig bist. Dann kannst du einfache manuelle Tätigkeiten ausführen, die nur wenige Arbeitsschritte beinhalten, welche man dir vielleicht gar nicht erklären, sondern nur vorführen muss. Dies gilt auch für geistige Behinderungen, die manchmal mit mangelnder körperlicher Koordination einhergehen.
- Auch psychische Erkrankungen können das Spektrum an Arbeiten erheblich einschränken oder die Aufnahme einer regulären Arbeit überhaupt unmöglich machen, denn wenn der Betroffene (u.U. in zunehmend kürzeren Abständen) immer wieder arbeitsunfähig wird, ist er für eine Firma irgendwann nicht mehr tragbar. Die Depression hat dabei einen hohen prozentualen Anteil. Wie der Weg von der Arbeitsunfähigkeit bis hin zur Erwerbsunfähigkeit genau ist, das weiß ich nicht. Auf jeden Fall wird dabei wohl der MDK eingeschaltet oder ist die letzte Instanz. Hierzu zwei Links:
- https://www.abendzeitung-muenchen.de/mehr/ratgeber/psychisch-krank-in-den-vorruhestand-art-517340
- https://www.anwalt.org/arbeitsunfaehigkeit/#Wie_laeuft_die_Pruefung_durch_den_MDK_ab
Dass diese Menschen nicht glücklich sind, ist anzunehmen. Ob sie glücklich werden können, weiß ich nicht. Ich bezweifle es aber.
Ich bin selbst aus psychischen Gründen nicht erwerbsfähig, mache ein paar Sachen, wo ich mir die Zeit (auch nach Tagesverfassung) selbst einteilen kann, und würde sagen, dass ich größtenteils ein glückliches Leben führe.
Meine Einkünfte lege ich in der virtuellen Öffentlichkeit nicht dar, sorry. Aber ich bin ganz offiziell erwerbsunfähig und habe einen Schwerbehinderungsgrad.
Ein Kumpel meiner Tante ist jemand, der aus diesem Grund noch nie gearbeitet hat. Der lebt aber nicht in Deutschland, deswegen kann ich dir gerade nicht genau sagen, wie das Geld übersetzt heißt, das man vom Staat bekommt.
Wenn man ihn an einen Arbeitsplatz sitzen würde, könnte er dort gar nichts tun, selbst wenn er Anweisungen bekommt. Es würde einfach gar nicht klappen. Manchmal wirkt er etwas in seiner eigenen Welt und seltsam zurückgezogen, aber im Grunde kann er auch ein lustiger Mensch sein.
Er hat Phasen im Leben wo es ihm ziemlich schlecht geht und dann Mal wieder gut. Er hat sogar eine Partnerin, die das gleiche Problem hat, bloß krasser, dennoch kümmert er sich super um sie und im Moment sind die beiden wieder glücklich :).
Natürlich.
Geist und Psyche sind allerdings zwei Paar Schuhe.
Entweder ganz unarbeitsfähig (d.h. Frührentner/in) oder nur teilweise (Schwerbehindertenstatus) .
Wenn Du selber davon betroffen bist, frag mal beim Versorgungsamt nach und Rententräger.
Es gibt diese Menschen und sie arbeiten manchmal auch in einer Behindertenwerkstatt oder der Arbeitgeber weiß bescheid von Ihrer psychischen Behinderung.
Das muss ein Amtsarzt feststellen, Versorgungsamt und oder Arbeitsagentur. Dann geh mal zu einem Psychiater. Du bist ja nicht "verrückt", aber Du brauchst bestimmt Hilfe um mit Probleme besser fertig zu werden, privat und beruflich. Viele leiden heute unter seelischen Beeinträchtigungen. Vielleicht bringt Dir eine offene Klinik etwas oder Psychotherapie.
Ich habe das Gefühl, dass ich selbst davon betroffen bin, wüsste aber nicht wie ich das rechtfertigen könnte... Ich habe immer gelernt und eingetrichtert bekommen, dass man arbeiten, ein Teil der Gesellschaft sein, und seine Pflicht tun muss.
Ich habe keine körperliche geschweige denn geistige Behinderung. Mir fehlt lediglich die Langzeitmotivation. Im Studium war ich extrem ambitioniert und eifrig, doch seit einem Jahr (nach Abschluss des Studiums) habe ich gar keinen Bock mehr auf irgendwas. Ich habe das Gefühl in einem tiefen Loch zu stecken, und denke Arbeit wird das ganze nicht verbessern.