Probleme mit der Psychotherapie?
Hallo zusammen.
Ich bin in einer Psychotherapie und fühle mich überhaupt nicht gehört. Ich fühle mich oft so, als würde die Therapeutin eine andere Meinung haben, dies aber durch Fragen ausdrücken, was mich irgendwie total irritiert und verunsichert. Sie meint, ich habe ein Problem mit dem gehört werden und es ist einfach eine alte Wunde von mir. Ich verstehe, dass man manchmal einen eigenen Anteil hat bei seinen Gefühlen nur bin ich mit ihr Uneinig, dass ich jedes mal diese alte Wunde projeziere. Auch wenn sie jetzt recht hätte, finde ich, müsste sie nicht jedesmal, wenn ich gerade erzähle was mich belastet, gleich mir die Ganze Verantwortung zuschieben. So fühle ich mir nur so als würde ich ultra viel falsch machen und das blokiert mich irgendwie mehr und dann plagen mich Schuldgefühle, anstelle davon dass ich erleichtert aus der Sitzung gehe. Eigentlich sollte man ja Probleme anpsrechen in der Therapie, nur bin ich so wütend auf sie und habe das Gefühl dass sie mich wieder nicht hört. Ich fühle mich oft bewertet in der Therapie, und kann mich daher garnicht richtig öffnen. Ich bin mittlerweile richtig unsicher und erzähle am liebsten garnichts mehr. Ich habe bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht meine Sicht der Dinge der Therapeuten zu erklären. Am liebsten hätte ich es wenn es meine Therapeutin von selbst merkt, aber das ist vielleicht etwas viel verlangt. Ich will es einfach nicht ansprechen, und dann wieder nicht gehört werden. Also eigentlich bin ich sauer, will es aber irgendwie auch nicht ansprechen, aber gleichzeitig beschäftigt es mich total. Habt ihr irgend eine Idee, was bei diesem Wirrwarr an Gefühlen ein guter Umgang wäre?
6 Antworten
Wechsle einfach den Therapeuten. Manchmal "funkt" es einfach nicht und dann wird die Therpie auch nichts. Therapeuten sind zwar alle fachlich ausgebildet, sind aber trotzdem alle auch Menschen und ich finde immer, dass jeder Therapeut/Psychiater auch etwas von seinem "eigenen Ich" mit in die Therapie einbringt und manchmal braucht der Klient auch einfach etwas anderes. Manchmal passt das eben dann nicht. Du kannst dir nicht vorstellen, mit wie vielen Therapeuten ich schon gesprochen habe, bevor ich fündig wurde. Bei meinem Jetzigen fühle ich mich sehr gut aufgehoben.
Na ich würde das mal zum Thema machen, dass da diese Wut ist und du sie nicht gut bearbeitet kriegst. Schuld und Wut. Jede Therapie hat übrigens Krisen… aber was für schlechte Erfahrungen hast du gemacht dich zu erklären in der Therapie? Darf ich fragen?
schwierige Entscheidung. Ich würde es versuchen eine Sitzung lang zu thematisieren. Aber vielleicht ganz generell: natürlich soll sich deine Sicht auf die Dinge verändern. Das nennt sich Intervention. Therapie ist nicht dazu da, dass dort jemand sitzt und alles unterstreicht, was man sagt - sondern den eigenen Blick zu verändern. Wichtig ist halt, eine Chemie miteinander zu finden, die das zulässt
Würde ich beim Therapeuten innerhalb der Therapie ansprechen.
War zwar nicht oft bei Therapeuten bisher, kenne es aber auch und kann nachvollziehen, dass es nichts bringen kann wenn man eigene Ansichten nicht schildern darf bzw sie nicht thematisiert und besprochen, sondern einfach nur korrigiert werden durch andere Ansichten.
Ich denke es wäre falsch sich jetzt quasi dem Therapeuten anzupassen, obwohl Du eigentlich mal mit jemandem reden willst über Dein Denken. Bearbeiten kann man das ja zusammen immer noch in eine für Dich förderliche Richtung.
Ich würde es ansprechen, weil es Dich zu belasten scheint.
Danke für deine Antwort! Du hast es auf den Punkt gebracht wie es sich anfühlt!
Du weißt dass du das recht auf einen neuen Therapeuten hast wenn ihr nicht auf dem gleichem Nenner seid?
Ja manchmal überträgt man bzw. projiziert man auf andere Menschen und manchmal sind andere Menschen wirklich unsympathisch und verletzend. Da draußen laufen nicht nur gereifte und in ihren Herzensqualitäten weit entwickelte Menschen herum. Vielleicht hilft es, wenn du deiner Therapeutin mitteilst, dass du dir-falls dies zutrifft- für beide Fälle eine Unterstützung wünscht, nicht nur für den ersten Fall.
Ja ich glaube das bringt es ganz gut auf den Punkt. Vielleicht sollte ich das nochmals explizit sagen. Danke für die Antwort!
Danke für die Antwort! Ich habe wie das Gefühl wenn ich etwas anpsreche, dass mich stört in der Therapie oder, wenn ich von meinem Leben erzähle, meine Therapeutin einfach das Thema auf mich abwälzt. Beispielsweise habe ich ihr erzählt, dass ich mich mit einem Familienmitglied voll unwohl fühle, und hab versucht zu erklären wieso, und in meiner Erinnerung hat sie als erstes gefunden sie könne das Verhalten des Familienmitglieds schon verstehen. Was mir einfach das Gefühl gab, dass ich ihrer Meinung nach zu wenig nachsichtig bin. Ausserdem hätte ich mir gewünscht, dass wir darauf fokussieren, wie es mir damit geht. Also habe ich das angesprochen und sie meinte, sie habe das nie so gesagt und spielte wieder drauf an, dass ich es anderes höre, wie sie es sagt. Und dann meinte ich so ja ich überlege mir schon machmal, das wenn mich eine Aussage nervt, ob ich das jetzt richtig verstehe, oder ob es vielleicht doch Sinn macht das zu sagen. Unabhängig davon ob sie es so gemeint hat, wie ich es sehe oder nicht, konnte ich mir beim besten Willen den Nutzen dieser Aussage nicht erklären. Also fragte ich nach, wenn nicht aus dem von mir vermutend Grund, was wollte sie mir dann damit sagen. Sie meinte, die Stunde sei rum und sie müsse sich das erst noch überlegen. Und sonst generell fällt es mir manchmal schwer, zu erklären und selbst zu begreifen wie es mir geht, weil ich das Gefühl hatte in der Therapie wurde dann oft gewertet. Wenn ich zum Beispiel sagte ich fühle mich so und so, kam gleich die Frage, ja aber bringt es dir etwas? Was mich wiederum total aufregt, weil ich finde nur weil ich erzähle wie es mir geht, heisst nicht dass ich alles auch gut finde oder selbst finde, dass es mir etwas bringt. Nur ist es schwierig zu ändern, weshalb ich ja irgendwie in einer Therapie bin. Und da hätte ich mir gerne Verständnis gewünscht. Dass es mich nicht noch mehr belastet sondern mehr entlastet. Tut mir Leid für die lange Antwort, irgendwie ist mich kurzfassen nicht meine Stärke!