PRO und CONTRA Argumente zu ; Ist Hausarbeit auch Arbeit?

7 Antworten

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Dann musst Du erst einmal den Begriff "Arbeit" den Du mit Hausarbeit verglichen haben willst definieren.

Arbeit kann in viele Kategorien fallen, die sich zum Teil überlagern; es gibt ein paar grundsätzliche Perspektiven: z.B.:

  • Philosophie
  • BWL/VWL
  • Erwerbstätigkeit zur Einkommenserzielung
  • Überlebensnotwendige Aktivitäten
  • Sozialwissenschaftsgedingel
  • Physik

Alles in allem scheint der gemeinsame Faktor der Begriff der "Tätigkeit" zu sein. D.h. man arbeitet, wenn man aus (egal welchen Gründen) aktiv ist und Tätigkeiten verrichtet die einem bestimmten Zweck dienen.

Hausarbeit bedient diese grundlegenden Kriterien und zusätzlich ist sie noch notwendig, was die allgemeine Lebensführung angeht. Also würde ich auf jeden Fall Hausarbeit als Arbeit bezeichnen.

Ein Teil der oft geäußerten Konfusion kommt wohl auch von der, in einer Wohlstandsgesellschaft üblichen, Trennung zwischen Arbeit als überlebensnotwendige Tätigkeit und Arbeit als eine mehr oder weniger frei gewählte, jederzeit in ausreichendem Maße erhältliche und potentiell erfüllende Tätigkeit, die einen gewissen Lebensstandard sichert. Wobei der Verlust der Arbeit nicht automatisch zum Elend führt.

Deutlicher wird das wenn man auf eine Subsistenz-Gesellschaft schaut, die gerade genug Güter erwirtschaftet um zu überleben- so wie bei uns in Deutschland vor nicht allzulanger Zeit. Arbeit war jede Tätigkeit, die z.B. einen Bauernhof Nahrungsmittel erwirtschaften läßt. Eine Unterscheidung zwischen Arbeit außerhalb der Gebäude und innerhalb der Gebäude wäre keinem Menschen in den Sinn gekommen.

Aber selbst in großbürgerlichen Gesellschaften mit einer Dienstbotenklasse, wäre die Hausarbeit ja die Erwerbsarbeit der Dienstboten gewesen, also "Arbeit" im allgemeinen Verständnis.

Meine persönliche Meinung hierzu ist, dass die Aufweichung und Trennung des Begriffs Hausarbeit und Erwerbsarbeit eine eher neue Erscheinung ist und zusammen mit steigendem Wohlstand und dem damit zunehmenden Wunsch nach Gleichheit & Unabhängigkeiten eher patriarchalische Rollenbilder stützen und damals typische Frauenarbeit entwerten sollte.

  • Natürlich ist Hausarbeit = Arbeit, allerdings innerhalb einer Familie / Partnerschaft nicht im offiziell bezahlten Sektor. Der finanzielle Nutzen (nicht nur für die Frau) kann deutlich höher sein, als bei Niedriglohnjobs.
  • Für extreme Feministinnen arbeiten Hausfrauen natürlich auch doppelt so lange wie ihr Partner. (Was in Einzelfällen auch stimmt, aber auch nur da.)
  • Laut gewissen Statistiken wäre die Hausarbeit auch deutlich höher anzusetzen, als die eines leitenden Angestellten, Höheren Beamten oder Managers.
  • Ihre 70 Stundenwoche bestünde ja aus lauter einzelnen akademischen Berufen, wenn man diesen Statistiken glauben würde.
  • Dass so manche nichtarbeitende Hausfrau auch zu Hause eher zum nicht arbeitenden Teil der Gesellschaft gehört, wird gerne verschwiegen. Dafür brauchen wir dann die Kinderkrippen ab 0 Jahre für alle H4 Muttis. (Berufstätige dürfen um einen Platz kämpfen.)
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Meiner Meinung nach nein bzw es ist arbeit die aber eigentlich nur geringere Qualifikation braucht... Meine Frau hat immer gejammert, die Hausarbeit sei so anstrengend und auch Arbeit. Habe gesagt dann such dir einen Job nun haben wir eine Haushälterin auf 450€ Basis, tja und die Frau jammert immernoch aber wenigstens bringt sie Geld nach Hause

Das kommt darauf an, was man als Arbeit definiert. Die unscharfe Definition des Begriffs lässt keine Rückschlüsse zu. Der Aufgabensteller hat geschlafen.

Ja - Hausarbeit zählt auch zur Arbeit, obwohl diese in der Regel nicht bezahlt wird.

Bezahlte Arbeit nenne ich Erwerbstätigkeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung