Pro oder Contra für Schuluniform?

12 Antworten

Auf meiner alten Schule hatten wir eine Schuluniform. Ich fand es gut - und das, obwohl ich ein Mensch bin, der sich gerne künstlerisch ausdrückt und recht individualistisch ist. Das Gute daran war, dass man, sobald man die Schuluniform anhatte, mental in diesem "Lernmodus" war und sich irgendwie besser konzentrieren konnte. Außerdem wurde niemand wegen Klamotten gemobbt - allerdings gab es Mobbing weiterhin, nur halt aus anderen Gründen dann.

Für die einen ist die Schuluniform das Allheilmittel gegen Mobbing, für die anderen ist sie der Todesstoß für jede Form von freiheitlich-demokratischer Grundordnung und moderner Erziehungsmethoden mit dem Ziel frei denkende Individuen zu entwickeln. Ist natürlich beides völliger Quatsch.

Ich war schon als Schüler (und bin immer noch) für Schuluniformen, weil sie dabei helfen können einkommenstechnische Unterschiede in den Hintergrund zu rücken. Die werden dadurch natürlich nicht komplett beseitigt, aber sie sind zumindest nicht mehr ständig präsent. Das kann helfen, die Entstehung von Mobbing zu reduzieren. Verhindern wird es das nie, denn Mobber finden immer irgendeinen Grund um jemanden Mobben zu können. Aber die Wahrscheinlichkeit wegen seines sozialen bzw. wirtschaftlichen Statuses (für den das Kind am allerwenigsten kann) gemobbt zu werden, reduziert sich. Man ist dann ja schließlich quasi gezwungen, sich in einem gewissen Grad mit seinem Gegenüber auseinander zu setzen, wenn man sich ein Urteil über die Person bilden möchte.

Auf der Gegenseite steht das Argument, die freie Entfaltung der Persönlichkeit würde durch einheitliche Klamotten eingeschränkt oder sogar verhindert. Das lasse ich aber ehrlich gesagt nicht gelten. Schätzen wir unsere Kinder denn tatsächlich als so unfähig ein, sich und ihre Persönlichkeit über andere Wege auszudrücken und zu entwickeln, als über die Art und Weise sich mit bestimmten Textilien zu umhüllen? Meines Erachtens nach ist das gegenteil der Fall und eine Schuluniform fördert eher die Entwicklung und den Ausbau der eigenen Persönlichkeit, da tatsächliche persönliche Eigenschaften viel wichtiger werden um sich selber adäquat darzustellen und aus der Masse abzuheben. Dass kann zum Beispiel der eigene Humor sein, eine bestimmte Rhetorik oder auch gewisse Fähigkeiten abseits des Schul-Lehrplans. Diejenigen die sich unbedingt über ihre Kleidung definieren wollen/müssen, können das ja am Wochenende und in den Ferien immer noch machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Contra - jeder Mensch sollte selbst entscheiden können was er*sie anzieht. Ich hätte mich in jedem Alter enorm gegen die Schuluniform gewehrt.

Mastermind666  05.05.2020, 13:02

Schlagen wir mal vor, dass Autos nur noch in Silbergrau ausgeliefert werden dürfen ... das Geschrei mag ich mr gar nicht vorstellen bzw. möchte dann auf der ISS sein.

0
Kabisa  05.05.2020, 13:02
@Mastermind666

Auch wenn ich dir zustimme verstehe ich nicht ganz warum du das als Kommentar zu meiner Antwort geschrieben hast.

0

Man wird nicht durch Kleidung definiert sondern durch Charakter.

Contra.

Mobbing endet nicht, wenn alle dieselben Klamotten anhaben. Dann ist es die Federtasche, das Handy, die Uhr, die Frisur,... Es gibt immer Möglichkeiten für einige sich herauszuheben und über andere zu lästern.

Schuluniformen sind schulspezifisch. Nachdem man ja heute nicht mehr auf die nächstgelegene Schule geht, sondern oft am anderen Stadtende, begegnen sich oft Schüler verschiedener Schulen. Die Schuluniform, die eigentlich Gleichheit herstellen soll, zeigt nun deutlich sichtbar die Zugehörigkeit zu einer Schule. Rivalitäten zwischen Schulen können so maximal gefördert werden.

Nicht jeder geht jeden Tag von der Schule direkt nach Hause, sondern auch noch zum Sport, zur Musikschule, oder zu einem Ausflug mit den Eltern. Soll dazu dann immer die Schuluniform getragen werden?