Praktikum beim Tierarzt - Tiere werden einschläfert?

8 Antworten

Wenn du nah am Wasser gebaut hast, dann werden dich sicherlich auch fremde Tiere mitnehmen. Da sollte man sich aber als Angestellter zurueckhalten koennen.

Wenn es denn ueberhaupt dazu kommst, dass du an einer solchen Arbeit teilhaben sollst, dann erkundige dich vorher beim Praktikumsleiter, wie du dich da am Besten verhalten solltest. Dann bist du auf Nummer Sicher.

Wenn dich das mitnimmt, dann solltest du nach der Arbeit ebenfalls das Gespraech mit den anderen Mitarbeitern suchen, denn an denen wird das auch nicht einfach so vorbeigehen. Aber vielleicht koennen sie dir erklaeren, wie sie damit umgehen.

Hallo,

genau so hat meine Tochter vor Jahren auch gedacht - seit sie sich mit einer Berufswahl beschäftigt hat, war klar, dass sie Tierärztin werden wollte.

Dann kam in der 10. Klasse ein Berufspraktikum und sie wählte natürlich eine tierärztliche (Groß)Praxis - fast schon eine Tierklinik.

Ja, und da wurden dann auch Tiere eingeschläfert und als dann jemand mit einer trächtigen Katze kam, die Trächtigkeit unterbrochen wurde und die Kätzchen sind noch bewegten - da war der Traum vorbei. Meine Tochter hat sogar das Praktikum abgebrochen, das war nicht das, was sie sich in ihren rosaroten Träumen vorgestellt hatte.

Ich denke, so ein Praktikum ist genau richtig, um diesen Berufswunsch zu überprüfen - nur wer auch aushalten kann, dass manchmal auch "drastische" Mittel notwendig sind um Tieren zu helfen, wer mit Schmerzen, Blut, Jaulerei etc. umgehen kann, ist in diesem Beruf gut aufgehoben.

Gutes Gelingen

Daniela

Wenn du das nicht gut aushalten kannst, wird es in einem Praktikum kein großes Problem sein, dich in solchen Situationen vom Geschehen ein wenig zurückzuziehen. Du musst das halt nur vorab mit dem Praxischef besprechen.

Für deinen Berufswunsch "Tierärztin" sehe ich da allerdings schwarz. Überfließende Tierliebe ist nicht das, was dich auf diesem Weg voran bringt. Du würdest lernen müssen, dass Tiere nicht wegen Leides durch unheilbare Krankheit getötet (in diesem Fall: eingeschläfert) werden, sondern auch, und zwar in Massen. aus ökonomischen und praktischen Gründen. Die Nutztiere, deren Zahl die der Haustiere deutlich übersteigt, werden ja getötet (in diesem Fall: geschlachtet), um Lebensmittel zu gewinnen. Du wirst (das ist Pflicht!) auch an einem Schlachthof arbeiten und mit dem Brüllen und Quieken der Tiere sowie Strömen von Blut konfrontiert. Da stehst du dann mitten drin und musst klaren Kopf behalten und deine Arbeit (die "Fleischbeschau") tun.

da dir der persönliche Bezug zu dein Haustier fehlt und du keine emotionale Beziehung zu ihm hast, wirst du vielleicht gar nicht so sehr mit Tränen kämpfen müssen - du kannst es dann wie du selbst auch schon sagst - aus medizinischer Sicht beurteilen: für das Tier ist es das vernünftigste, es hatte ein gutes Leben und durch die Euthanisierung wird es jetzt von seinem Leid erlöst. Da du selber schon Erfahrung mit dem einschläfern deiner Haustiere machen musstest, weißt du, wie der Ablauf ist und wie sich ein Besitzer dabei fühlt. Das ist in der Situation sicher auch ein Vorteil für dich. Generell muss man sich nicht schämen, wenn man Mitgefühl zeigt. Aber du möchtest ja professionell auftreten. Ich würde mit dem TA sprechen (nicht gleich am ersten Tag) und ihm sagen, dass du Angst hast, mit der Situation noch überfordert zu sein und dich deshalb langsam an die Thematik rantasten möchtest. So ist es sicherlich möglich, nur bei einer der beiden Spritzen dabei zum sein und bei der anderen vielleicht vorne im Empfang Verwaltungstätigkeit zu machen. Du könntest dem TA dann einfach den Hinweis geben "Dr. XY, ich würde mich dann jetzt um die Ablage (oder was auch immer) kümmern" und könntest dich dezent zurückziehen, falls es dich doch übermannt. Der TA wird damit sicher kein Problem haben, wenn du dich langsam an die Thematik rantastet und halt dementsprechend guckst wie viel du jetzt gerade in der Situation aushalten kannst. Alternativ kannst du dich auch im Behandlungszimmer während des Einschläferns in den Hintergrund zurückziehen und in einer Ecke "deinen Bericht" schreiben. Das lenkt ab, du konzentrierst dich auf was anderes und das Tränchen kannst du so besser zurückhalten. Probier es aus. Wie gesagt, du musst dich für Mitgefühl nicht schämen, das ist auch eine große Stärke eines TAs, und du musst den Umgang mit der Thematik und das professionelle Auftreten in so einer schwierigen Situation ja auch erst noch lernen. Wünsche dir viel Spaß beim Praktikum!

ich stelle hier mal einen Vergleich mit Menschen an obwohl das sicher falsch ist. Biste als Praktikant oder Pfleger ect in einer "Sterbe"klinik ggf auch Seniorenheim beschäftigt und schließt innerlich Freundschaft mit Patienten wirste das immer wieder erleben dass dir diese wegsterben.
Wenn du das psychisch nicht verkraften kannst sollteste einen anderen Beruf erwägen denn nach 1/2 Jahr wärste Berufsunfähig