Postwachstumsökonomie?

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Wenn man sich die Internetseite der Postwachstumsökonomen durchliest, fällt als erstes auf, dass es sich um eine "grüne Planwirtschaft" handelt. Der Satz, dass mehr Güter nicht glücklich machen, geht einem leicht runter. Doch bei genauerer Betrachtung stellt sich die Frage: Wer legt denn bei stranguliertem Güterangebot fest, welche Güter "glücklich" machen, und welche nicht und wieviel davon jedem "zugeteilt" wird. Da wird also hintenherum der Weg in die "grüne Diktatur" schmackhaft gemacht. Da es sich um ein rein theoretisches Konzept handelt, sollen wir also eine einigermaßen funktionierende Wirtschaft aufgeben für ein Versprechen, von dem wir nicht wissen können, wie es funktioniert. Das wäre mir bei der Sensibilität wirtschaftlicher Prozesse zur riskant. Überzeugender wäre ein Konzept, das in Kleingruppen mit diesen Ideen zeigt, dass das funktioniert und "wachsen" kann, weil es die Menschen überzeugt. Der "Versuch" von Raphael Fellmer (Eine Welt ohne Geld) ist lachhaft - das ist eine der traditionellen Wirtschaft aufgesetzte Schmarotzerwirtschaft, die von anfallenden Überproduktionen lebt (Tafel-Prinzip) und keine Option mit Zukunft ist. Auch die traditionelle Wirtschaft wird zur lokalen Produktion zurückkehren, wenn alle Kostenvorteile auf der globalen Welt abgegrast sind. Bis dahin wird es noch viele Krisen geben und Lösungsbedarf entstehen. Prinzipiell ist es also nicht falsch, neue Lösungen oder zumindest Verbesserungen der traditionellen Wirtschaft zu diskutieren. Die stark diktaturlastige Postwachstumsökonomie erscheint mir da allerdings nicht als eine seriöse Lösung. Da wird der Teufel mit dem Belsebub ausgetrieben.