Polizei Ausbildung Eltern überzeugen
Hallo,
Ich möchte nach der Schule gerne eine Ausbildung bei der Polizei machen, meine Eltern halten davon aber nicht all zu viel da sie es zu ''gefährlich'' finden.....Hat jemand ein gut ausgearbeitetes Argument das ich meinen Eltern nennen könnte das sie damit einverstanden sind das ich zur Polizei gehe ?
3 Antworten
Hallo Arisko4813,
ich glaube das Wichtigste hat kodi1123 schon gesagt.
Du musst deinen Beruf 40 Jahre lang ausüben, nicht deine Eltern. Du sollst Spaß an dem Beruf haben, nicht deine Eltern.>
Aber dennoch möchte ich hier gerne die Vor.- aber auch die Nachteile aufführen:
- Deine Eltern haben damit recht, der Polizeibereif ist ein Beruf ist, der alles andere als ungefährlich ist. Wer Polizist werden will, muss sich damit anfreunden nicht nur einmal im Einsatz, sondern unzählige male verletzt zu werden. Zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen ist zudem, dass man bei einem Einsatz ums Leben kommt
- der Polizeiberuf verlangt zwar körperlich einiges ab, aber was viele gerne vergessen ist die psychische Belastung, dadurch das man mit viel Leid und Elend zu tun hat und im laufe der Jahre eine unzählbare Menge an Leichen sieht. ES gibt einige die stecken das ganz gut weg, es gibt aber auch andere die können das gar nicht verkraften.
- Polizeiberuf ist ein Beruf der den Schichtdienst mit sich bringt. Du musst Dich damit anfreunden können, dass Du am Wochenende nur selten Zuhause bist, auch an Feiertagen wie Weihnachten arbeiten musst und statt nachts bei der Freundin im Bett zu liegen auf der Arbeit bist.
- Polizisten haben eine extrem hohe Scheidungsquote
Wie Du festgestellt hast, waren das jetzt die Nachteile des Polizeiberufs. Das sind aber auch alle, die mir so einfallen. So viele sind es gar nicht.
Es gibt aus meiner Sicht viel viel mehr Vorteile wie:
- einen gesicherten Arbeitsplatz auf Lebenszeit
- selbst wenn man aus Krankheitsgründen in Frühpension geschickt wird ist man relativ gut abgesichert.
- eine gute und immer pünktliche Bezahlung, von der man zwar nicht reich wird, aber auch nicht wie ein Bettler leben muss. Gesundes Mittelmaß würde ich sagen
- Die Ausbildung und später die Fortbildungsmaßnahmen sind sehr gut
- Die persönliche Ausrüstung von Sportzeug, bis Dienstbekleidung bis hin zur Schutzwesten und Bewaffnung wird kostenlos gestellt
- Die Einsatzausstattung, von Streifenwagen bis Sonderfahrzeugen, Funk unsw sind auch sehr gut
- Es gibt gute Aufstiegsmöglichkeiten
- Es gibt unzählige Einsatzmöglichen wie:
- Bereitschaftspolizei
- Sondereinheiten wie MEK/SEK/GSG9
- Hundestaffel
- Reiterstaffel
- Fliegerstafel
- Autobahnpolizei
- Kriminalpolizei
- Wasserwerferzug
- Kriminalpolizei
- Ermittlungsdienst
- Wasserschutzpolizei / Küstenwache
- Spurensicherung
- Waffenwart / Wart für Unterkunft und Verpflegung
- Küche / Einsatzkoch
- Sanitätsdienst / Krankenabteilung (nur in den Verbänden)
- Tauchergruppe
- Funker / IKT (Aufrechterhaltung und Einrichtung Computer und Digitalfunk)
- T-Züge (Einheiten die mit schweren Gerät und Booten dafür zuständig sind, Kontrollstellen auszuleuchten, Absperrgitter aufzustellen, Natodraht zu verlegen)
- aber es gibt auch Polizeibeamte, die eher Tätigkeiten ausüben die man im zivilen Bereich wie z.B. das Personalbüro / IKT (Computertechnik) / Fahrzeugtechnik vermuten würde.
- Auslandsverwendung wie zum Beispiel den Schutz eigener Einrichtungen, sprich den deutschen Botschaften auf der ganzen Welt und auch Polizeikontingente in den Krisengebieten wie Afghanistan.
Das schöne am Polizeiberuf ist, dass man jederzeit das Tätigkeitsfeld wechseln kann. Jemand von der Spurensicherung könnte z.B. zum SEK wechseln oder Jemand könnte vom SEK zur Fliegerstafel gehen.
Ich glaube, wer hier nicht das Richtige für sich findet dem ist nicht mehr zu helfen.
Ich persönlich kann den Polizeiberuf jedenfalls nur empfehlen.
Man muss halt nur die schulischen, körperlichen Voraussetzungen mitbringen und den meist dreitägigen Einstellungstest schaffen, die 2,5 - 3 Jährige Ausbildung erfolgreich absolvieren und man hat seinen Arbeitgeber bis zur Pension (Ausnahme man wird straffällig und wird deshalb aus dem Dienst entfernt) sicher und man kann niemals Arbeitslos werden.
Schöne Grüße
TheGrow
Es kommt sicherlich auch da drauf an, wo man eingesetzt wird.
Ich kenne Dienststellen, wo jeder Beamte durchschnittlich 1,5 mal pro Jahr verletzt wird. Manche trift es öfters, manche haben Glück nie verletzt zu werden.
Bei der Scheidungsrate gehe ich von den Statistiken aus, die ich aus meinem persönlichen Erfahrungen nur bestätigen kann, nachdem mehr als die Hälfte der Ehen geschieden werden, von den Kollegen die ich so kenne.
Auch was die Leichen angeht, kommt es sicherlich da drauf an, wo man Arbeitet. Bei der Bundespolizei im bahnpolizeilichen Bereich sieht man sicherlich genauso oft Leichen wie bei der Landespolizei im Bereich der Autobahnpolizei oder bei den Verkehrsstaffeln.
Ich persönlich kann die Leichen die ich gesehen habe ohne zu übertreiben nicht mehr zählen.
Mit dem was ich geschrieben habe, wollte ich dem Fragesteller keine Angst machen, aber das sind Dinge mit denen man sich wirklich mal auseinander setzen muss.
Den Polizeiberuf kann man weder mit den Vorteilen, aber auch nicht mit den Nachteilen eines zivilen Berufes, wie Verkäufer, Friseuse, Maler, Schlosser, Banker usw. usw. vergleichen.
na ja , ok ...kann man so oder so sehen.....mein Mann war viele Jahre bei der Bahnpolizei und hatte nur einen einzigen Todesfall , der hatte einen Stromschlag bekommen als er auf einen Kesselwagen klettern wollte...........aber so wie du es beschreibst ist man ja täglich von vielen Toten umgeben und so ist es einfach nicht , wo sollten die denn alle herkommen ? .......möchte echt mal wissen WO du genau arbeitest das es bei dir so ist ......na wie auch immer ...jeder hat wohl andere Erfahrungen gemacht in seiner Dienstzeit ........und es ist bei weitem nicht immer SO dramatisch wie du es darstellst ....
Ich war von den Wünschen meiner Kinder auch nicht immer überzeugt. Auch heute denke ich manchmal, warum seid ihr nicht Banker und Tippse geworden?
Auf der anderen Seite sehe ich aber auch, wie sie in ihrem Beruf aufgehen. So unterschiedlich sie sind, finden sie in diesem gleichen Job bei unterschiedlichen Neigungen und Fähigkeiten ihre Erfüllung und sind mit Leib und Seele PK-Anwärter
Wenn ich weiß, daß lange Nachtschichten anstehen (momentan nicht, im 3. Studienjahr gibt es keine Praktika) und auch weiß, was in der Stadt so los ist, kann ich manchmal nicht so gut einschlafen. Insofern verstehe ich deine Eltern gut. "Passiert" ist auch schon so einiges. Eine in einer Autotür eingeklemmte Hand (Frust wegen Bußgeld), viel Spucke und Co, Beleidigungen, zerrissene Jacke .... Mama, bitte - reg dich ab - alles halb so wild!
Viel schlimmer wäre aber, wenn meine Kinder eine Arbeit machen würden, die sie nicht aus Berufung und mit dem ganzen Herzen tun. Ich denke schon, daß es ein großes Glück ist, wenn man eine Arbeit hat, die man nur deshalb macht, weil ja irgendwo Geld herkommen muss, sondern die man macht, weil man sie liebt und sich vorstellen kann, genau dies über Jahrzehnte tun zu wollen.
Ich empfehle dir und deinen Eltern ein Gespräch bei einem Einstellungsberater. Der kann dir vielleicht ein wenig die rosa Brille putzen (falls du eine auf hast) und deine Eltern durch Aufklärung etwas beruhigen.
Andernfalls bleibt dir nichts anderes übrig, als bis zur Volljährigkeit zu warten, denn du brauchst minderjährig das schriftliche Einverständnis deiner Eltern.
Gruß S.
ich denke schon, daß es ein großes Glück ist, wenn man eine Arbeit hat, die man nur deshalb macht, weil ja irgendwo Geld herkommen muss,
... NICHT nur deshalb macht ... natürlich :))
Naja ez ist DEINE Zukunft und DEIN Leben. Schluss und entlich must Du ja was lernen was dir spass macht.
Das würde ich als Argument nehmen.
nun mach ihm mal keine Angst....mein Mann ist seit über 20 Jahren bei der Bundespolizei und er wurde noch nie im Dienst verletzt und auch niemand seiner unmittelbaren Kollegen ....................und die Scheidungsrate ist sicher nicht höher als bei anderen Berufen , warum sollte sie und wie kommst du darauf ? weil er Schichten arbeiten muß ? .....ich empfinde das sogar als Vorteil , weil er dann auch öfter mal in der Woche frei hat wo man viel mehr erledigen kann als am Wochenende ...........und auch nicht jeder Polizist sieht in seinem Dienst eine unzählige Menge an Leichen ......