Polarität eines Stoffes durch Elektronegativität berechnen

1 Antwort

Eigentlich hast du deine Frage schon selbst beantwortet. Du hast nur einen kleinen Fehler gemacht. Die korrekte Formel lautet nicht MgCl, sondern MgCl2. Immerhin ist das Magnesiumion zweifach positiv geladen und das Chloridion nur einfach negativ. Die Polaritäten kann man nur für jede Bindung einzeln bestimmen. D.h. beim Wasser hast du zwei O-H-Bindungen, für die du jeweils die Polarität berechnen kannst. Die Polarität ist natürlich für beide Bindungen im Wassermolekül identisch, da es sich in beiden Fällen um eine Bindung zwischen Wasserstoff und Sauerstoff handelt.

Interessant wird es, wenn du in einem Molekül verschiedene Bindungen hast, zum Beispiel in CHCl3 (Chloroform). Dort hast du eine Bindung zwischen Kohlenstoff und Wasserstoff (EN (C) 2.5; EN (H) 2.2 --> Differenz = 0.3 --> relativ unpolare kovalente Bindung) sowie drei identische Bindungen zwischen Kohlenstoff und Chlor (EN (C) 2.5; EN (Cl) 3.2 --> Differenz = 0.8 --> polare kovalente Bindung).

Alles klar?

JackFou  17.10.2012, 12:21

Lass dich nicht davon verwirren, dass die Werte für die EN in verschiedenen Quellen leicht unterschiedlich sind. Es gibt mehrere Wege die EN zu bestimmen und diese ergeben leicht verschiedene Werte.

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Shakoo 
Fragesteller
 17.10.2012, 13:20

Danke schonmal für die Antwort :)

Wie wäre das denn nun bei Chloroform, wäre der Stoff ein Dipol oder nicht? Würde er sich z.B. in Wasser lösen? Weil Wasser ja polar ist

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JackFou  17.10.2012, 14:24
@Shakoo

Ja, Chloroform ist ein Dipol. Für die Entscheidung, ob ein Molekül ein Dipol ist, oder nicht, muss man sich ansehen, ob nach außen hin in alle Raumrichtungen dieselbe (Partial)Ladung zeigt. Beim Chloroform sind die äußeren Atome 3 x Chlor und 1 x Wasserstoff. Wasserstoff ist leicht positiv, Chlor leicht negativ. Also ein Dipol.

Und ja, Chloroform löst sich in Wasser, wenn auch nicht besonders gut. Es ist halt kein sehr starker Dipol.

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