Plötzlicher Kindstot Risiko durch schlafen neben der Mutter?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auf gar keinen Fall schreien lassen. So kleine Babys schreien nicht, weil sie einen ärgern wollen, sondern weil sie ein Problem haben. Wenn man sie schreien lässt, stört das die Eltern-Kind-Bindung empfindlich.

Wenn das Baby hingegen nahe bei einer Bezugsperson liegt, dann fühlt es sich geborgen. Es muss nämlich erst lernen, dass jemand da ist, der es beschützt und versorgt.

Zum plötzlichen Kindstod hab ich hier einen schönen Artikel gefunden: Neues zum Plötzlichen Kindstod (2023) | kinder-verstehen.de

Kurze Zusammenfassung:

  • Starke Risikofaktoren (mit einer Risikoerhöhung über das 4-fache hinaus) waren: der Gebrauch von weichem Bettzeug (soft bedding use), der Bezug von staatlicher Unterstützung (als Marker für soziale Randlage), Rauchen in der Schwangerschaft, starke Frühgeburtlichkeit, Zwillingsgeburt.
  • Der stärkste Einflussfaktor war das Schlafen des Säuglings in einem eigenen Zimmer. Er schlug mit einem fast 8-fach erhöhten Risiko für Plötzlichen Kindstod und einem fast 19-fach erhöhten Risiko für Erstickungstod zu Buche!
  • Die Lagerung in einer ungünstigen Schlafposition (nicht auf dem Rücken, also in Bauch- oder Seitenlage) war mit einem eher moderaten Risiko verbunden (1,6 bzw. 1,9-fach).
  • Schlafen im „Elternbett“ dann das Risiko erhöhen kann, wenn es unter ungünstigen Bedingungen stattfindet (zB. zu weiche Unterlage, nicht-nüchterne Eltern, Eltern - insbesondere die Mutter - rauchen, schwere Federbetten)

Meine eigene Erfahrung:

Ich hatte ebenfalls einen Kaiserschnitt und mein Kind, das tagsüber im Krankenhaus zufrieden in seinem Bettchen geschlummert hat, wollte da abends absolut überhaupt nicht drin liegen. Also hat eine (ältere) Schwester von der Wöchnerinnenstation vorgeschlagen, mir das Baby ins Bett zu legen. Ich war erstmal total entsetzt ("Oh mein Gott, ich könnte es erdrücken"), aber sie hat mich beruhigt, dass sie noch nie erlebt hätte, dass eine stillende Mutter sich auf ihr Baby legt. Dann haben wir zusammen dem Baby ein Nest gebaut, so dass es auch nicht herausfallen konnte und schon haben wir beide zufrieden geschlummert.

Zuhause hatten wir dann ein Beistellbett, das man ans Elternbett schrauben konnte, wo der Kleine sicher drin lag (ohne Kissen im Schlafsack), aber dennoch nah bei mir. Das war die beste Entscheidung, so musste ich nachts nie aufstehen zum Stillen, sondern konnte weiterdösen.

Meine Kinder durften von Anfang an im Beistellbett schlafen. Ohne Kissen im Schlafsack. Auf dem Rücken liegend.

Wichtig: das Kind jeden Abend abwechselnd mit den Füßen oder dem Kopf zum Bettende hin drehen. Babies, die bei ihrer Mutter schlafen dürfen, drehen den Kopf so, dass sie die Mutter sehen können. Da die Schädelknochen noch weich sind, kann sich der Schädel einseitig verformen, wenn das Baby immer den Kopf auf die gleiche Seite gedreht hat.

Wenn di das zu unsicher ist, kannst du dir auch ein Moseskorb kaufen, das im Bett steht und in dass das Baby liegt. Vielleicht ist das ja ein guter Kompromiss für euch?


Tim0901 
Fragesteller
 08.03.2023, 21:08

Danke für ihre Antwort, wir haben ein Kissen von babyone welches extra für das Köpfchen gedacht ist. Also ist es grundsätzlich okay wenn man sie langsam daran gewöhnt alleine zu schlafen? Vielleicht immer ein paar Stündchen und zunehmend weniger? Denn sie ist sehr Kontakt bedürftig.

Sie hatte ja einen Kaiserschnitt und somit ja eine größere Narbe/Wunde, wenn sie auf der Seite schläft dreht sie sich ja instinktiv nicht auf den Bauch, also im Normalfall sollte das auch ohne Narbe nicht passieren wie ich es gehört habe. Wenn die kleine durch ein stillkissen vor dem „Rahmen“ vom Bett geschützt ist das sie nicht runterfällt dürfte es doch für den Anfang in Ordnung sein zum umgewöhnen oder ist das Risiko für den Plötzlichen Kind tot zu groß? Natürlich kann man es nie 100% sagen aber wir müssen doch auch irgendwo auf die Bedürfnisse unseres Kindes eingehen oder steht dies hinten an hinter dem Risiko?

Vielen lieben Dank für ihre Antwort

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October2011  08.03.2023, 21:14
@Tim0901

Warum soll euer Baby alleine schlafen? Schlaft ihr als Paar auch in getrennte Zimmer?

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Tim0901 
Fragesteller
 08.03.2023, 21:48
@October2011

Das Bettchen für sie steht im selben Raum neben dem Bett der Mutter aber scheinbar reicht der kleinen das nicht

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Hört auf eure Intuition!

Es ist ja schon sehr lange her, dass meine Kinder Säuglinge waren. Beide haben von 1. Tag an in ihrem eigenen Bett geschlafen, das 2. Kind zu Beginn mit im Schlafzimmer. Wir hatten immer Babyfon im Einsatz. Mein Sohn hat nur in der Bauchlage gut schlafen können. Darüber las ich später mal, dass dies gefährlich sei.

Lange schreien gelassen haben wir kein Kind. Mal kurz, aber wenn es dann nicht gleich eingeschlafen ist, haben wir es wieder hochgenommen und mein Sohn wurde teils viele Stunden in der Nacht getragen, weil er viel Bauchschmerzen hatte.

Heute gibt es diese Anstellbetten, die finde ich gut. Direkt mit im Bett würde ich nur bis zum Einschlafen machen und dann das Kind umbetten. Als Mutter hätte ich Sorge, dass ich es im Schlaf irgendwie überrolle.


Tim0901 
Fragesteller
 08.03.2023, 20:02

Danke für die schnelle Antwort also lieber immer wieder rausnehmen und kurz dazu legen und immer wieder probieren danach ins Bettchen zu legen? Ich glaube jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln nur ist unsere Angst da das etwas passieren könnte. Vielen lieben Dank für das teilen ihrer Erfahrungen.

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GutenTag2019  08.03.2023, 20:08
@Tim0901

Richtig, es muss jeder selbst entscheiden. Ich hatte damals Sorge, dass mir die Kinder immer im Ehebett schlafen wollen, darüber hatten Freunde geklagt. Aber langes Schreien, so wie es früher noch üblich war, das hielten wir gar nicht aus.

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Tim0901 
Fragesteller
 08.03.2023, 21:49
@GutenTag2019

Also spricht grundsätzlich erstmal nichts dagegen und andere praktizieren das dann scheinbar auch so das sie bei der Mama schlafen?

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GutenTag2019  09.03.2023, 09:42
@Tim0901

Du möchtest eine Garantie und die kann dir niemand geben. Deshalb war mein erster Tipp, auf eure Intuition zu hören, also das zu tun, was sich für euch stimmig anfühlt im Sinne von empathisch gegenüber dem Kind. Das halte ich für grundsätzlich wichtig, damit man immer reinen Gewissens handelt.

Prüft, ob wirklich das Kind die Nähe sucht, oder ob es eher die Mutter oder ihr beide seid, die die Nähe zum Kind suchen. Es fällt auf, dass dir so extrem daran gelegen ist, dass die Nähe von Mutter und Kind gegeben ist. Es ist auch dein Kind und auch du kannst trösten und dem Kind Nähe, Geborgenheit und Sicherheit vermitteln!

Hast du bei deiner Mutter Nähe vermisst und willst jetzt sicherstellen, dass dein Kind ausreichend Mutterliebe bekommt?

Vielleicht würde euch Kontakt zu anderen jungen Eltern guttun?

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Erstmal Gratulation zum Nachwuchs :)

Ich hab eher das Gegenteil gehört, das es sogar gut sein soll wenn das Baby bei Mama ist ...erst Recht auch wenn sie stillt, ist es sehr bequem..,.

Auch würde man merken wenn die Atmung aussetzt.

Aber bitte das Baby nicht auf dem Rücken schlafen lassen. Wenn es erbrechen muss kann es nicht


Tim0901 
Fragesteller
 08.03.2023, 19:37

Also doch lieber auf der Seite? Denn da trennen sich wieder die Meinungen erst hatten wir sie zur Brustgedreht mit dem Gesicht. Danke für die schnelle Antwort.

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