Platons Ideenlehre richtig erklärt?

3 Antworten

Naja, das ist sehr grob formuliert, da fehlt Tiefe! Ich weiß nicht, ob das so formuliert von deinen Zuhörern verstanden wird. Du solltest das Konzept der Ideen genauer ausführen und vielleicht ein konkretes Beispiel dazu geben.
Zum Beispiel die Idee der Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist etwas abstraktes, eine Idee. Die Idee der Gerechtigkeit existiert bei Platon außerhalb der Sinneserfahrung, manifestiert sich aber durch gerechte Taten in unserer sinnlich erfahrbaren Welt. Genauso, wie zum Beispiel die Idee "Stuhl" oder "Baum". Die Idee "Baum" steht für das Wesentliche am Baum. Also das, was Bäumen gemeinsam bleibt, denkt man alle spezifischen Eigenschaften der Bäume weg. Sozusagen der "ideale" Baum, die Idee Baum, die sich durch die vielen verschiedenen Einzelbäume in unserer sinnlich erfahrbaren Welt offenbart.

PuffiGirl 
Fragesteller
 23.04.2017, 12:15

"Platon glaubte an eine eigene Welt, die hinter der "Sinnenwelt"
existiert. In dieser Welt gibt es Bilder von allem, was uns in der Natur
begegnet. Die Ideenwelt ist mit den Sinnen nicht zu erkennen, dafür
gibt es Formen, die unabänderlich sind. Und das ist Platons Ideenlehre."

Wäre so eine Ergänzung auch noch ok?

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xSasukex  23.04.2017, 13:22

Ja, das ist in Ordnung. Ich würde allerdings "ideale" Bilder schreiben, weil sonst könnte man denken, dass du jedem sinnlich erfahrbarem Ding ein separates Bild zusprichst. Du meinst aber wahrscheinlich, dass es nur ein ideales Bild für jede sinnlich wahrnehmbare Manifestierung dieses idealen Bildes gibt.

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"Für Platon fließt alles und nichts hat Bestand"

Dass alles fließt, ist ein Ausspruch von Heraklit. Platon hingegen orientierte sich eher an Parmenides, der genau das Gegenteil behauptet hatte: Es gibt keinerlei Veränderung (die Sinne täuschen).

Platon nun würde nicht sagen, dass alles fließt, sprich dass alles immer Veränderungen unterliegt. Denn er beschreibt die Ideen als ewig und unveränderlich. 

xSasukex schreibt schon ganz richtig. Deine Angaben sind sehr dünn. Wenn du sagen wirst, dass die Sinnenwelt die eine Welt ist, dann solltest du auf jeden Fall auch über die andere Welt sprechen (Ideenwelt).

Wenn du in deiner GFS (was auch immer das ist) nur die oben stehenden Angaben machst, hast du die Ideenlehre nicht verständlich erklärt.

PuffiGirl 
Fragesteller
 23.04.2017, 12:07

Und wie könnte ich es richtig erklären?

P.S. Eine GFS ist bei uns eine Art Referat das jeder machen muss

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notensafe  23.04.2017, 12:26
@PuffiGirl

Ich werde nicht dein Referat machen. Das ist schon dein dritter Versuch, dir von jemand anderem die Arbeit abnehmen zu lassen. Wenn du die Ideenlehre aber nicht verstehst, solltest du auch nicht einen Text aufsagen, der den Anschein erweckt, dass du weißt worum es geht. 

Nimm dir also deine Bücher oder die Wikipedia-Artikel dazu und lies. Und wenn du es beim ersten Mal nicht verstehst, dann lies nochmal und vor allem: denk drüber nach! Das Thema ist nicht einfach, für eine 13jährige erst recht. Hat dein Latein Lehrer dir keine Hilfestellungen gegeben?

Tipp: Die frühesten Philosophen der Antike wollten wissen, wie die Prozesse in der Natur zu verstehen sind. Das Wachsen der Pflanzen, seltsame magnetische Steine, Erdbeben, Wellen auf dem Meer, das Wachsen von Babys im Bauch von Frauen etc. Alles ziemlich sonderbare Sachen. Die Philosophen vor Sokrates (und also auch vor Platon) versuchten nun zu sagen, dass alles aus einem bestimmten Urstoff besteht. Welcher dieser Stoff ist, darin waren sie sich nicht einig. Aber dass diese ganzen Veränderungen nur die Veränderungen von einem immer gleich bleibenden Urstoff sind, darin gab es Übereinstimmung.

Platon nun ist nach dieser Zeit, aber das Problem war noch nicht ganz gelöst (heute ist es die Aufgabe der Physik diese Lösung zu finden). Die Ideenlehre ist in diesem Problemfeld zu verorten: Wie kann es sein, dass ich ständig nur veränderliche Sachen mit meinen Sinnen wahrnehme, aber trotzdem konstante Begriffe von der Welt habe? Wo kommen diese Begriffe, Platon nennt sie Ideen her? Denn aus der Sinnenwelt kann ich sie ja nicht haben.

Das ist die Tür, hindurch gehen musst du selbst:)

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Der Sokrates in den Schriften Platons ist eine Kunstfigur Platons, mit der Platon seine Ideen dem Philosophen Sokrates unterschiebt. Die Trennlinie wird eher klar, wenn man die Sokrates-Überlieferung des Xenophon dagegen liest, worin Sokrates mit einer sehr viel praktischer ausgerichteten Lebensphilosophie auftritt.

Vielleicht etwas Humor: Nicht alle Sokratesschüler waren sich grün. Platon ist ja erst sehr spät Sokratesschüler geworden. Der zu seiner Zeit bekanntere Sokratesschüler war Antisthenes, der den wohlhabenden Aristokraten Platon seiner Aufgeblasenheit wegen verachtete. Der Schüler des Antisthenes war der allseits bekannte Diogenes von Sinope, der im Fass. Von ihm überliefert Diogenes Laertius:

"Auch Platons Bemühungen um Definitionen verschiedener Begriffe, scheint er nicht ganz ernst genommen zu haben:
„Als Platon die Definition aufstellte, der Mensch ist ein federloses zweifüßiges Tier, und damit Beifall fand, rupfte Diogenes einem Hahn die Federn aus und brachte ihn in dessen Schule mit den Worten: ‚Das ist Platons Mensch‘; infolgedessen ward der Zusatz gemacht ‚mit platten Nägeln‘." Wikipedia Diogenes von Sinope - Diogenes und Platon