Physikstudium möglich?

6 Antworten

Manche Sachen sind einfach zu spät und andere können noch aufgeholt werden.

Als ebenfalls fauler Schüler habe ich – ohne Hausaufgaben, aber mit reger Unterrichtsbeteiligung – bis zum Abi meine Einsen und Zweien kassiert. Für Arbeiten musste ich natürlich zunehmend doch üben, das wurde einfach immer anspruchsvoller. Das physikalische Verständnis habe ich mir wohl aus Interesse erhalten und auch mal in meiner Freizeit ein Fachbuch geschmökert.

In Mathe war es ähnlich, resp. das hier Hausaufgaben von mir tatsächlich erledigt wurden und ich sie nicht wie in Physik so oft vom Blatt im Unterricht ad-hoc gelöst habe.

Dein Interesse für physikalische Themen ehrt Dich. Bitte bleib da dran und bilde Dich in diesem Hobby weiter! Aber: Du interessierst Dich für populärwissenschaftliche Darbietungen, das kratzt gerade mal am Rande der Physik.

Meines Erachtens hast Du zwei Optionen: Such Dir eine Schule, wo Du in ein, zwei Jahren Mathe und Physik bis zur Hochschulreife nachholen kannst. Das wird anstrengend und teuer. Wenn Physik Dein Herzenswunsch ist, wirst Du das schaffen. Oder erhalte Dir Physik als wichtiges Interessensgebiet und studiere ein Fach, das hiermit immer wieder in Berührung kommt: Wissenschaftsjournalist? Dukomentarfilmer? Technischer Zeichner? Bitte ab hier selbst und gemäß Deiner Stärken weiter spinnen!

Wenn die erste Option für Dich nicht zutrifft, suche Dir bitte ein Studium in einen Bereich, den Du besser kannst als die meisten anderen. Studienabbrecher sind nicht schlimm, aber sollten doch nicht sehenden Auges provoziert werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Interesse ist schön, ersetzt aber kein Talent.

Mathe 2 im Grundkurs reicht in keiner Weise. Physik 4 ist desaströs. Die meisten Menschen, die in beidem eine 1 haben, scheitern. Aber probiere es selber: Viele Unis bieten zum Beispiel Online-Kurse für die Vorbereitung an.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Physikstudium

Ziemlich schwierige Frage. Ich würde sagen, dass du es probieren solltest, wenn du kein Problem damit hast, vielleicht ein Jahr zu verlieren, wenn du nach ein, zwei Semestern feststellen solltest, dass das Physikstudium doch nichts für dich ist.

Du solltest in Vorbereitung auf das Studium unbedingt die schulische Physik und Mathematik nochmal intensiv auffrischen. Und das am besten mit richtigen Lehrbüchern, z.B. orientiert an den im Studium verwendeten Büchern (im Modulhandbuch des Studienfachs stehen üblicherweise ein paar Literaturempfehlungen).

Außerdem solltest du unbedingt, wenn es dann ans Studium geht, alle möglichen Vorbereitungskurse (Propädeutika) mitnehmen, die von der Uni für das Physikstudium angeboten werden.

Denn das Tempo an der Uni ist unvergleichlich höher als an der Schule und vor allem wird der Kenntnisstand der Schule schon vorausgesetzt. Da nimmt sich kein Dozent die Zeit, Studenten, die nicht hinterherkommen, nochmal was zu erklären. Klar, das machen die Studis dann untereinander oder über Tutorien, aber es kommen Schlag auf Schlag neue Inhalte und wie du dann dranbleibst, ist dein Problem.

Deswegen: Meines Erachtens solltest du es ruhig versuchen, weil du dich vielleicht sonst ärgern würdest, es nicht getan zu haben. Wenn Physik aber nie deine Stärke war, muss dir bewusst sein, dass du sehr viel investieren musst und möglicherweise auch den ein anderen Rückschlag und vielleicht sogar den Abbruch verdauen können.

Beste Grüße und viel Erfolg!

der nie etwas für die Schule getan hat, dies war vor allem in Physik der Fall

Dann würde ich es lassen.

schaue mir gerne Dokumentationen (z.B. über die Relativitätstheorie etc.) an und intressierte mich VORALLEM bereits seit meiner Kindheit extrem für die Astrophysi.

Das ist ziemlich irrelevant, diese Dokus sind in aller Regel nur Bla Bla und haben extrem Wenig mit der Naturwissenschaft der Physik und das, was sie ausmacht zu tun.

Im Mathe GK stand ich durchschnittlich immer glatt 2 ohne viel dafür gelernt zu haben.

Auch die Leistung in der Schulmathematik ist ziemlich irrelevant. Die Mathematik, die ich im Physikstudium gebraucht habe, habe ich so gut wie gar nicht im Mathe LK gemacht. Wir haben im Physik LK viel mehr Mathe gemacht, die ich dann später im Studium gebraucht habe als im Mathe LK.

Physik ist einer der schwierigsten und arbeitsintensivsten Studiengänge.
Die Abbrecherquote ist extrem hoch,  ca. 70% der Physik-Studenten brechen das Studium ab, weil sie völlig überfordert sind von den hohen Anforderungen. Und das, obwohl die meisten, die sich überhaupt an ein Physik-Studium ranwagen, in der Schule im Physik LK und Mathe LK immer nur Einser hatten.

Du bringst ziemlich schlechte Voraussetzungen mit:
1. Faulheit
2. Schlechte Physiknoten
3. Kein Physik LK
4. Kein Mathe LK

Nichts ist unmöglich, aber wenn du eine Chance haben willst, das Physik-Studium zu schaffen, dann musst du dein Arbeits- und Lern-Verhalten komplett umstellen.

Dir ist hoffentlich bewusst, dass Schul-Physik und Schul-Mathe ein „Witz“ ist gegenüber Uni-Physik und Uni-Mathe.

Du willst erst nächstes Jahr anfangen zu studieren, oder?
Dann hast du ja noch 1Jahr Zeit, dein Kenntnisse auf Vordermann zu bringen.
Aber trotzdem, überleg dir sehr gut, ob es das Richtige für dich ist - ich würde es bezweifeln.

Wie auch immer, viel Erfolg!