Physikstudium - Erfahrungsberichte?
Hallo!
Ich spiele seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, ein Physikstudium an der TU Darmstadt anzufangen, bin aber nicht 100%ig sicher, dass das auch wirklich das richtige für mich ist.
Hat jemand vielleicht Erfahrungsberichte?
Ich hatte an der Goethe Schule in Wetzlar Physik LK und war zwar hier immer nur ein Durchschnittsschüler, aber Physik begeistert und fasziniert mich einfach nach wie vor. Meine 14 Punkte im Abi waren vielleicht der Auslöser meiner Überlegungen, ein Studium anzufangen.
Mathe ist eher meine Sorge. Ich war von den Noten her (GK) meist im guten bis sehr guten Bereich, aber meine Stärke und Leidenschaft liegt definitiv eher in Physik als in Mathe =).
Im Physik LK kam ich mit der Mathematik, die wir brauchten, sehr gut zurecht. Es dauert manchmal nur einen Moment, bis es klick macht.
Klar weiß ich, dass die ersten paar Semester die schlimmsten sind. Wie anspruchsvoll ist es (möglichst an der TU D) wirklich? Muss man da ein Mathe/Physik-Genie sein, oder reicht Begeisterung und Ausdauer mit durchschnittlichem Können?
Vielen Dank =)
2 Antworten
Ich studiere Nanostrukturtechnik an der Uni Würzburg, ist zu Beginn dasselbe Studium wie Physik, gg Ende geht es dann in Richtung Nanophysik (hauptsächlich Halbleiterphysik, Spintronik). Dennoch ähneln sich die Studiengänge stark, deshalb hier meine Erfahrungen:
In der Schule war ich von den Noten her nie besonders gut, liegt aber vermutlich daran, dass ich nie gelernt habe, und nur das grundlegendste immer gewusst habe, was aber ausreichte. Die ersten 3 Studienjahre waren in der Tat die anstrengendsten (nicht unbedingt schwersten, aber zeitaufwändigsten/anstrengendsten). In dieser Zeit ist es wichtig, nicht aufzugeben. Da Physik (ich denke mal überall) zulassungsfrei ist, schreiben sich auch viele ein. Die, die dann merken, dass sie das doch nicht interessiert, bzw. nicht das ist, was sie wirklich wollen, die verlassen den Studiengang wieder.
Ob du Mathematik interessiert bist, oder nicht, ist nicht so wichtig. Du bekommst da die mathematischen Mittel, die du brauchst, mitgegeben und verwendest diese auch häufig. So werden sie mit der Zeit zum Mittel, anstand ein zu verstehendes Hinderniss zu bleiben.
Und du brauchst definitiv kein Mathe-, oder Physikgenie sein, um Physik zu studieren. Man kann das alles lernen, vorallem wenn einen das interessiert. Du solltest dich da definitiv nicht abschrecken lassen. Kannst dich ruhig drauf freuen die Welt zu verstehen ;).
Zum Schluss noch ein meiner Meinung nach guter Tipp für das lernen von Physik ist, dass du die Aufgaben, die du gestellt bekommst in einer Gruppe mit ein paar Freunden bearbeitest. Wenn du mal was nicht direkt verstehst, dann versteht es mit sicherheit jemand anders - der erklärt es dir dann. Geht schneller als in einem Buch oder Internet nachzulesen. Und falls du etwas weißt und dem anderen erklären kannst ist das noch besser, da man durch das erklären die Dinge am besten lernt/versteht.
Falls du noch Fragen hast, kannst du die ruhig stellen;)
Warum sind die ersten paar Semester die schlimmsten?
Genau deshalb, weil hier noch nicht die Spreu vom Weizen getrennt ist. In den ersten Semestern jammern die Leute mit, die nichts verstehen. Wenn die raus sind, dann sind die besseren Studierenden im Studium übrig geblieben und für die ist es nicht so schwer.