Ingenieurstudium mit Mathe Gk und ohne Physik sinnvoll?

5 Antworten

Ich hatte auch nur Mathe GK und Physik nach der 9. Klasse abgewählt und studiere jetzt Wirtschaftsingenieurwesen (habe Mathe im ersten Versuch bestanden). Ein Freund von mir studiert das gleiche, hatte aber Mathe und Physik als LK. Die ersten 3-4 Wochen hatte er leichte Vorteile, danach hat es aber keinen Unterschied mehr gemacht.
Die Mathematik an der Uni hat eigentlich nur sehr wenig mit der aus der Schule zu tun, das Vorwissen aus dem LK bringt deshalb fast gar nichts, es kommt nur darauf an das man Mathe gut versteht.

Ich würde sogar sagen, dass es fachlich gar nicht so unglaublich wichtig ist welche Abifächer man hatte bzw. wie gut man in der Schule war. Es ist ein Indikator aber mehr auch nicht. Wichtiger ist ob man sich für ein Ingenieurstudium begeistern kann. Liebe und auch ein gewisses Talent für Zahlen, und grundlegendes Interesse an der Naturwissenschaft sollten vorhanden sein. Ich beispielsweise habe auch keinen LK in Mathe gehabt, wohl aber in Physik mit ähnlichen Noten.

Meine Erfahrung (RWTH) ist, dass du den kompletten Stoff aus der Oberstufe in den ersten 2-3 Wochen Uni abgefrühstückt hast. Nach 2,3 Vorlesungen bist du aber auch schon an der Uni angekommen und merkst einfach, dass Mathe an der Uni und Mathe an der Schule zwei vollkommen verschiedene Sachen sind. Ein Beispiel: Du wirst an der Uni in einer Mathe-Vorlesung wohl nie mehr einen Taschenrechner benutzen. 

Die Frage die du dir stellen solltest ist, ob du wirklich Spaß an der Mathematik hast und ob du dir vorstellen kannst dich auch wirklich sehr sehr viel damit zu befassen. Wenn ja, sehe ich nichts was dagegen spricht das du das versuchen sollst. Vollkommen unabhängig vom LK.

Was Physik angeht kann ich dich beruhigen. Da hat mir mein LK fachlich etwas weitergeholfen, aber die Art und Weise WIE und WAS man lernt ist einfach komplett anders. Ich kannte einige Begriffe und Ansätze, aber im Studium lernst du so viel viel viel mehr was noch alles dahinter steckt.Aber klar, auch auf einem komplett anderen Niveau. 

Also wenn es das ist, was Du wirklich willst, würde ich das machen... Dir musst klar sein, dass Mathe einfach ein wichtiger Bestandteil bei Ingenieurs
-Studiengängen ist.

Aber die meisten Hochschulen bieten da Brückenkurse an. Die solltest Du auch dann unbedingt(!!) besuchen (Achtung, die laufen vor Semesterbeginn, muss man sich rechtzeitig erkundigen).

Ich habe selber mit 30 auch nochmal Informatik studiert. Das Abi war lange her und ich war NICHT gut in Mathe. Das war echt schwer, aber ich kann Dir aus Erfahrung sagen: Es ist schaffbar.

Ich hab allerdings auch an der FH studiert. Da ist es etwas einfacher und praxis-orientierter. Würde ich Dir auch empfehlen.

Alternativ kannst Du ja auch nach Studiengängen schauen, die eher wenig Mathe-Vorlesungen haben.

im studium wir so oder so nochmal alles von vorne begonnen. du fängst wieder ganz unten an und brauchst eigentlich keine vorkenntnisse (wobei diese natürlich trotzdem vieles erleichtern). wenn du also gut in mathe bist und vorallem spaß dran hast, dann kannst du problemlos mathematische fächer studieren, so groß ist der unterschied zwischen mathe gk und lk auch nicht und physik wird eh nochmal von grundauf aufgebaut und umfangreicher

Wenn du Physik abgewählt hast - wie kommst du denn darauf, dass ein Ingenieurstudium dir Spaß machen könnte? 

Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass Spaß und Interesse das Wichtigste beim Studieren ist. Wenn das nicht vorliegt wirst du dich quälen, weil du sehr viel lernen werden musst. 

Schau dir mal ein paar Online Tests zum Thema Studienberatung an (z.B http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/test-taugen-sie-zum-ingenieur-12141382.html). 

Du kannst das Studium ohne irgendein Wissen über Physik oder Mathe beginnen. Wenn Interesse da ist holst du alles zuhause nach. :)