Philosophischer essay über die Freiheit der Forschung?

4 Antworten

Die Freiheit der Forschung ist ein hohes Gut. Denn immer schon haben sich die Mächtigen der Vorteile der Wissenschaft zu bemächtigen versucht, wenn sie ihnen dienten und sie haben sie zu verhindern versucht, wenn ihre Macht dadurch gefährdet war. Freiheit der Forschung ist eine Frucht der Aufklärung, in der sich das Bürgertum gegen die Macht von Kirche und Adel diese Freiheit erkämpft hat. Erst danach purzelten die wissenschaftlichen Erkenntnisse nur so und wurde auch in Anwendungen umgesetzt.

Andererseits, es wäre eine Illusion, wenn in der Realität unserer Menschenwelt nun die Freiheit der Forschung ungehemmt ausgebrochen wäre. Militär, ökonomisch mächtige Gruppen und Politik steuern allein schon über das, was von ihnen finanziert wird, was auch geforscht wird. Denn in unserer realen Welt gibt es keine kostenlose Forschung. Es gibt auch keine Forschung ohne Menschen, die ehrgierig sein können, die machtgierig sein können und dazu ihre wissenschaftliche Forschung missbrauchen. Seit die Religion nicht mehr vorgibt, was geforscht und ausgelegt werden kann, sind ja ideologische Ansprüche nicht im Nichts verschwunden. Seit Wissenschaft in einer gewissen Überschätzung selbst zur Religion geworden ist, geht es teils auch um die richtige Auslegung und statt mit Bibelzitaten kämpft man mit Experimentanordnungen oder getrimmten Statisktiken.

Über diesen Grabenkämpfen innerhalb der Wissenschaft und ihren Sponsoren bleibt die Freiheit der Forschung von all diesen "Verschmutzungen" ein hohes Ziel und immer der Maßstab, wie Forschungsergebnisse zu bewerten sind: Sind sie neutral gewonnen oder dienen sie nur bestimmten Auftraggebern.

Meiner Meinung nach sollte es da schon Grenzen geben. Und in der Forschung sollte immer auch die Ethik, Moral und Vernunft berücksichtigt werden. Wann und wo die Grenzen zu stecken sind, ist sicher ein riesengroßes Extrathema.

Die Frage zB. Ob Tiere qualvoll verenden sollten in Tierversuchen, nur damit wir jünger aussehen finde ich berechtigt.

Oder dass wir uns vielleicht mit dem Bau von Atomkraftwerken etwas zugemutet haben, dem wir unter Umständen überhaupt nicht gewachsen sind.

Ansonsten hoffe ich dass wir unter Berücksichtigung von ethischen Gesichtspunkten nie aufhören zu forschen und uns niemals dauerhaft auf unseren Forschungsergebnissen ausruhen sondern auch diese überprüfen und weiterführen.

Es lebe der Fortschritt.

:)

Nein, das sollte sie natürlich nicht.

Die Freiheit der Forschung ist die Basis des Fortschritts und der Gund warum unsere Spezies heute an der Spitze der Nahrungskette steht.

Diese Freiheit auf Grund von Technophobie oder anderen rational unhaltbaren Positionen einzuschränken wäre ein kapitaler Fehler.

Natürlich erwächst aus Fortschritt immer auch ein gewisses Maß an Gefahr. Dies war schon immer so, vom Feuer mit dem man Nahrung zubereiten aber auch einen Wald niederbrennen kann bis zur Spaltung des Atoms, mit welcher man den Planeten verwüsten aber auch billige Energie gewinnen und unzählige andere lebensrettende Technologien antreiben kann. 

Diese Gefahren sind Teil des Fortschritts, eben nicht davor zurückzuschrecken und sich in einer Höhle zu verkriechen zeichnet unsere Spezies aus.