Pferdehaltung artgerecht?
Hallo,
Ich würde von euch gerne eure Meinung zu der Haltung unserer Pferde wissen, ich möchte mir sicher sein das es ihnen wirklich gut geht ! :)
ich habe ein eigens Pferd was zusammen mit dem pferd meiner schwester bei uns am haus steht. Sie stehen nachts in getrennten boxen in einer scheune und tagsüber auf einem großen auslauf, ein teil ist mit platten ausgeleckt und der andere mit Erde und Bäumen . Im sommer stehen sie natürlich auf der koppel.
Sie werden 3 mal am Tag gefüttert und abends auch mit Kraftfutter. Der auslauf wird wenn man es schafft fast täglich gemistet, wie die boxen auch. Manchmal hab ich nicht genug zeit zum misten, wegen schule, lernen, usw. deshalb streue ich dann nur über und miste das am nächsten tag. Ganz ausgemistet wird alle 2-3 Wochen.
Hufschmied und Tierarzt kommen auch regelmäßig, sie haben beide rundum beschlag. Im winter haben sie bei Frosttemperaturen warme decken auf und im sommer fliegenmasken und decken auf
Ach ja und natürlich werden sie auch geritten ! Bei gutem wetter eigentlich jeden Tag. Aller höchstens würden sie drei tage in der Woche stehen, aber das dann auch nicht hintereinander.
11 Antworten
Finde ich ehrlich gesagt nicht ganz so toll...
2 Pferde sind ein Duo, keine Herde und dass diese Tiere einen Herdenverband brauchen, weist du sicher. Wenn du dein ganzes Leben lang mit einer einzigen, weiteren Person verbringen müsstest, wäre das auf Dauer doch auch ziemlich uncool, oder? Was, wenn du mal keine Lust auf die andere Person hast, dir aber langweilig wird? Genauso geht es euren Pferden.
Nachts in den Boxen ist so eine Sache... Meine Stute steht inzwischen in einem kompletten Offenstall mit einer offenen Scheune, wo sich jedes Tier seinen Schlafplatz suchen kann. Sie kam aber ursprünglich aus der reinen Boxenhaltung und der Vorbesitzer sagte mir, sie bräuchte nachts ihre Ruhe in der Box und würde das so wollen. Da bei uns genug Platz ist, dass sich auch "unliebsame" Zeitgenossen aus dem Weg gehen können, habe ich von vorn herein auf eine Box verzichtet. Es macht den Eindruck, dass meine Stute mit dieser natürlichen Haltung deutlich besser zurecht kommt.
Auch der Beschlag ist so eine Sache.
Warum sind eure Pferde denn beschlagen? Macht ihr Sport? Haben sie brüchige Hufe oder eine Fehlstellung in den Gelenken, weshalb sie Eisen brauchen?
Nein? Dann runter mit dem Zeug. Kein Pferd, das nicht explizit hart sportlich gearbeitet wird oder eine Krankheit hat, braucht Eisen!
Decken brauchen Pferde übrigens auch nur, wenn sie kein Winterfell entwickeln sollen (siehe Sportpferde) oder arg verschwitzt geritten wurden. Meine Stute hatte eine Decke nach einer Hüftverletzung, damit die Körperpartie schön warm gehalten wird und die Muskulatur weich bleibt. Jetzt hat sie Winterfell, sieht aus wie ein Plüschtier und genießt ihr Pferdeleben.
Fliegenmasken habe ich auch keine, mein Pferd hat einen Schweif und kann die Fliegen selbst verjagen. Zum Reiten habe ich tatsächlich eine, da wir oft an einen Bach reiten und da regt mich ihr gezappel sonst auf.
Kraftfutter braucht ein Pferd übrigens auch eher selten mal (siehe Sportpferde) und kann bei Überfütterung sogar krank machen. Heu, im Sommer die Koppel, das reicht aus.
Richtig verwendet helfen Decken aber sehr wohl nach der Arbeit damit das Pferd SCHNELLER trocken ist. Dazu braucht es aber eine saugfähige Decke und keine gegen Regen beschichtete unter der es dann noch schöner dampft.
Und ist das Pferd richtig nass dann braucht es auch schonmal eine 2 trockene Decke hinerher gewechselt damit das so was bringen kann.
Huffehlstellung kann sehr wohl durch passende Spezialeisen behandelt werden. Nebst weiterer Anpassungen und Therapien, aber das sollte sich von selbst verstehen...
Decke ist sehr wohl wichtig, daher nennt man div. Modelle auch "Abschwitzdecke". Deren Zweck ist es, Schweiß aufzunehmen, damit das Tier schneller trocknet und nicht krank wird.
Nachts Boxen sind immer so eine Sache... Meine stehen auch nachts in Boxen, mein Pony wird allerdings umziehen in einen Offenstall.
Vielleicht kann man bei euch auch eine Art Laufstall für nachts draus machen? Pferde nachts drin kann ich durchaus nachvollziehen - zwecks Wildtiere wie Füchse usw, oder schlichtweg auch wegen Diebstahl. Ansonsten stehen Pferde deutlich lieber draußen.
Großer Auslauf ist immer relativ - genauso wie die Regelmäßigkeit. Auchnachts drin" ist immer Auslegungssache. Meine Pferde stehen von ca. 7/8 Uhr bis abends 19/20 Uhr draußen - heißt, sie stehen immer noch 12 Stunden in der Box... Meine Stallbesitzer haben ihre Pferde viel früher reingeholt.
Aus meiner Sicht braucht kein Pferd einen Beschlag, sofern es nicht wirklich dringend nötig ist (Kutschpferde z.B.) - Eisen verhindern den Hufmechanismus und machen damit die Hufe schlechter. Wenn ihr also nicht gerade nur Schotterwege zum Ausreiten habt, wofür die Eisen?
Auch Decken - Pferde lieben Frost. Sie brauchen keine Decken, sie haben Fell.
Ob im Sommer Masken und Fliegendecken benötigt werden kommt immer auf die Umgebung an - Prinzipiell ist das aber auch zu Überdenken.
Auch, dass sie geritten werden, ist immer relativ. Gesundheitsförderndes Reiten wäre wichtiger. Da ist es dann auch egal, wie lange die Pferde "stehen" - solange sie freie Bewegung haben!
Das mit dem Misten - naja, je nach Einstreu geht es schon, mal einen Tag auszusetzen. Ich habe sehr pflegeleichte Einstreu in den Boxen - da bin ich in 20 Minuten fertig mit beiden Boxen. Paddock immer das, was so geht, meistens bei mir nur der Unterstand und am Wochenende draußen.
zwecks Wildtiere wie Füchse usw, oder schlichtweg auch wegen Diebstahl.
Füchse? Die tun doch Pferden nichts. Wölfe übrigens auch nicht. Und wenn die Pferde in Boxen stehen, macht man es dem Pferderipper auch noch einfach.
Hab ich mich auch gefragt was der Fuchs hier soll... der macht nichtmal meinen Kaninchen und Enten was weil die eine ordentliche, sichere Volliere haben... aber ein Pferd wird der wohl nicht verzahn..
Hatte schlichtweg eins der ersten Wildtiere geschrieben, was mir in den Kopf kam - durch beliebiges ersetzen, was gefährlich werden könnte. Manche Menschen denken halt aber auch wirklich, dass ein Fuchs gefährlich ist oder der Wolf oder, oder, oder. Oder auch die Ansteckungsgefahr mit Staupe, was vll. möglich wäre (nein, reine Mutmaßung, damit kenne ich mich nicht sonderlich aus! Bitte nicht zu eng nehmen!)
Zum Ripper und Stallungen - jo, theoretisch ja. Andererseits gibt's an den meisten Stallungen Bewegungsmelder, was schonmal abschreckt. Jedenfalls mehr abschreckt als Pferde auf einer Wiese. Ich rede ja auch nicht vom Ripper, sondern von Diebstahl - was mit "Litze aufschneiden, Pferde entnehmen" deutlich einfacher ist als durchs Licht am Stall meistens große, schwere (laute) Türen aufmachen. Heißt nicht, dass das nicht geht, aber ist schwerer.
So sind die Gedanken von vielen Leuten, die Pferde nachts in den Stall stellen.
Na ja....
wenn es keine fiktive Haltung von Pferden ist, die du deinen Eltern schmackhaft machen willst....
ich verstehe nie, warum Leute, die ihre Pferde am Haus halten, diese nicht im Offenstall halten. Warum macht ihr also Nachts die Boxen zu? Das ist unsinnig.
Ansonsten sind deine Angaben zu vage.
Und wenn man es jeden Tag und gründlich macht, ist das Ausmisten und Entäppeln bei zwei Pferden nicht viel Arbeit. Auch wenn man für die Schule arbeiten muss, sollte also die eine Stunde für das Misten - und länger braucht es nicht! - immer drin sein.
Zwei Pferde ist nicht ideal, aber es geht. Besser als nur ein Pferd. Ok, blöd ist es, wenn ein Pferd in der Klinik ist, aber wenn ein Pferd zum Reiten weggeholt wird, kann und muss das andere Pferd es dulden. Das hat was mit Gewöhnung zu tun.
Beschlag ist vermutlich überflüssig. Regelmäßige Barhufbearbeitung, engmaschig versteht sich, ist allerdings wichtig. Decken sind unnötig.
Fliegenmasken im Sommer aber finde ich schon wichtig. Jedenfalls da, wo viele Fligen sind.
Das eine Pferd braucht decken im Winter da sie Probleme mit dem fellwechsel hat und deshalb so gut wie kein winterfell hat. Und die Boxen sind zu weil es nachts zu kalt ist.
Unsinn. Das ungarische Araberstaatsgestüt Babona hält die Hengste in Boxen und die Türen sind immer auf. Bei minus 30 Grad. Wenn eure Boxen geschlossen sind, dann leiden die Pferde weit eher an schlechter Luft als an der Kälte.Erst recht, wenn ncht täglich peinlichst gemistet wird. Kälte macht Pferden nichts aus. Ich habe mal eine 4j. englische Vollblutstute in einem eisigen Winter - minus 18 Grad - von einer warmen Rennbahnbox in den Offenstall gestellt. Eingedeckt in diesem Winter natürlich. Sie fand es herrlich. Und ist 28 geworden. Husten hatte sie nie.
Und Lungenschäden aufgrund von verdampftem Amoniak in der Luft (weil Tür zu + nicht gemistet) sind auch keine Seltenheit.
es wird doch gemistet und sie haben offene fenster und in der scheune staut sich auch keine schlechte luft ! Und unser TA hat uns dazu geraten da unser einens pferd im winter sehr darunter leidet.
Also den Stallboden würde ich nicht auslecken. Ist eine sehr umständliche Art der Reinigung ^^
Und was du unter einem "großen Auslauf" verstehst ist mit Sicherheit auch Auslegungssache.
Möchtest du Tagelang in deiner eigenen Schei ss e stehen müssen?
Ein gesundes Pferd braucht keine Decken. Weder im Sommer noch im Winter. Die Abschwitzdecke nach der Arbeit ist eine andere Geschichte.
Hufschmied und Tierarzt kommen regelmäßig.... einmal in drei Jahren ist auch eine Regelmäßigkeit. Also ist diese Aussage auch nichtssagend.
Reiten ist ja auch was tolles... aber es sagt auch nichts darüber aus, ob die Tiere genügend bewegt und vorallem richtig Gymnastiziert werden.
Also wenn du von uns hier schon hören möchtest, wie toll du alles machst, dann musst du schon auch genaue Angaben machen.
Käme bei mir nicht infrage.
Keinesfalls käme mir ein Pferd in die Box. Wenn es sich organisieren lässt, dass ich dreimal täglich füttern kann, dann ist GERADE das Kraftfutter zwingend auf drei Portionen zu verteilen - das ist eh noch viel zu selten, am besten ist es auf 10 oder mehr Portionen verteilt. Heu kann ich einmal täglich oder seltener in eine Raufe füllen, dafür muss ich nicht dreimal täglich ran, aber für Kraftfutter muss ich zwingend die Portionen zerlegen in möglichst viele möglichst kleine Anteile.
Was das Mistmanagement angeht, das kann man so pauschal nicht beantworten. Zum einen ist eben die Bodenbeschaffenheit mit entscheidend, dann, ob Fressbereiche so gestaltet sind, dass sie niemals in Futternähe misten können (Raufen- oder Bodenfütterung). Raufen sollten immer auf derart befestigten Flächen stehen, dass man da mehrmals täglich schnell weg kehren kann, sodass sie nicht das raus gefallene aus dem Mist zupfen. Generell weiß ich auch nicht, wo das Problem ist. Wenn man befestigte Flächen hat, kann man die Menge, die 35 Pferde in einem halben Tag hinterlassen, in einer Stunde abmisten, auf 2 Pferde runtergebrochen ist das doch so gut wie kein Aufwand. Wenn doch, dann kann man über andere Bodenbefestigung, anderes Werkzeug oder so nachdenken.
Was aber überhaupt keinen Sinn ergibt, sind Beschlag und Decken. Wenn Pferde damit langfristig gesund sind, dann hat man wirklich mehr Glück als Verstand.
Das reiten hingegen ist für ein Pferd erst mal gar nicht wichtig. Wichtig ist freie Bewegung, also niemals Box und Bewegungsanreize im Offenstall, dass sie gehen müssen, vielleicht den Unterstand umrunden müssen, um zum Wasser zu kommen oder sowas. Trainieren muss ich Pferde nur, wenn ich sie einsetzen möchte und nur dafür. Also wenn ich sie dreimal die Woche reiten möchte, muss ich sie für dreimal die Woche reiten trainieren. Möchte ich sie auf Turnieren vorstellen, muss ich sie dafür trainieren, möchte ich Wanderritte machen, eben dafür. Habe ich nichts weiter mit den Pferden vor als mich an ihnen zu erfreuen, wie sie miteinander leben, dann brauche ich sie gar nicht reiten.
Bei zwei Pferden stellt sich mir auch immer gleich die Frage, wie man das macht, wenn mal eines weg ist, z. B. in einer Klinik, wo man nicht, wie bei einem Kurs sagen könnte, dann fährt man eben mit beiden oder gar nicht.
Gerade brüchige Hufe und/oder Fehlstellungen in Gelenken sind ein mehr als deutliches Zeichen dafür, dass auf diesen Huf auf gar keinen Fall ein Eisen sollte. Eisen sind ein Abriebschutz für absolut gesunde Hufe. Diese werden in der Beschlagszeit schlechter, weshalb man eine beschlagsfreie Periode macht, um das dann wieder in Ordnung bringen zu können.
Das verschwitzte Pferd darf keinesfalls eine Decke drauf bekommen - außer man möchte, dass es noch länger nachschwitzt, das kann manchmal (unter entspechender Betreuung beim Leistungssportpferd) sinnvoll sein, nicht aber beim Freizeitpferd. Und dieses "kein richtiges Winterfell entwickeln" ist eine subjektive Wahrnehmung des Menschen, der sich bei manchen Fellstrukturen schlicht nicht vorstellen kann, dass das wärmt, was es aber erwiesenermaßen tut.