Pferd schnappen abgewöhnen
Hallo, ich habe jetzt seit 1 Woche eine 4 jährige Haflingerstute. Sie wurde angeritten und ich bin mit ihr viel spazierengegangen damit sie alles kennenlernt und wir vertrauen aufbauen können. Sie ist aber noch sehr nervös doch auch sehr neugierig. seit zwei tagen fängt sie jedoch an nach mir zu schnappen habe immer konseqent nein gesagt und ihr maul weggedrückt aber das juckt sie nicht . Wie kann ich ihr das abgewöhnen ? Sie kennt das anbinden auch nicht ,sobald sie wiederstand spürt legt sie sich mit vollem Gewicht in den Strick bis was knackt, binde sie nur noch provisorisch an und übe es mit ihr. Meint ihr es ist alles ein Dominanzproblem oder ist sie einfach noch zu unsicher und nervös? Ach ja sie ist mit zwei weiteren pferden in der Offenstallhaltung.
3 Antworten
Hallo mellifee! Cool, ich freue mich für dich. Es wäre sehr interessant zu wissen, welche Erfahrungen sie bis jetzt mit den Zweibeinern gemacht hat. So aus der Ferne betrachtet, halte ich das beschriebene Verhalten nicht als Dominanzproblem. Deine Stute ist ja noch ein Teenie!!! :-D
Vertrauensarbeit ist das A und O! Doch spazieren gehen allein, ist primär keine Vertrauensarbeit. Im Gegenteil, wenn du dich nicht richtig verhältst, lernt das Pferd nur, dass es dir eben nicht vertrauen kann. In diesem Fall übe lieber auf dem Platz, da hat es weniger "Gefährliches". Überleg dir einmal, wie Vertrauen entsteht. Was das für dich bedeutet. Dasselbe gilt auch für dein Pferd.
Grundsätzlich ist der Umgang mit Pferden nicht viel anders als wie bei den Kids oder Hunden, was das soziale Bedürfnis angeht. Du musst keine Rangkämpfe mit deinem Pferd ausfechten. Deine Position bekommst oder verlierst du mit Kleinigkeiten. Im Grunde geht's ganz simpel ausgedrückt um Aktion und Reaktion. Wer agiert bestimmt und der andere kann nur noch reagieren. Beobachte mal das Verhalten der Pferde im Offenstall oder auf der Weide.
Das Schnappen ist schwierig zu beurteilen ohne die Situation zu kennen. Es könnte auch spielerisch gemeint sein. Auf jeden Fall unterbinde es, wenn du es nicht magst. Ich würde auch mal einen ordentlichen Klaps geben und zwar bereits, wenn sie es andeutet. Wegdrücken ist doch noch ein lustiges Spiel. :-) Handscheu wird sie nur, wenn sie ausschliesslich negative Erfahrungen mit den Händen macht. Wenn sie artig ist, streichle sie. Die Pferde benutzen ihr Gebiss auch zum Beissen und Kraulen.
Doch bevor du das Schnappen angehst, überleg mal wie sie sonst mit dir umgeht. Ist sie aufdringlich, hält die persönliche Wohlfühlzone nicht ein und fordernd? Dann würde ich zuerst mal daran arbeiten. Evt. löst sich dann das Problem mit dem Schnappen von selbst.
Merkwürdig finde ich, dass sie zwar angeritten wurde, jedoch nicht angebunden werden kann. Ist da mal was vorgefallen? Ansonsten darfst du sie nicht losbinden, denn damit erreicht sie ja ihr Ziel. Ich würde das vorerst mal später angehen, erst wenn sie dich respektiert und vertraut. So ein Pferd hat ja enorme Kraft und es kann für Mensch und Tier sehr gefährlich werden.
Bitte schimpfe nicht mit ihr, wenn sie sich unsicher fühlt. Du findest das evt. selbstverständlich und dann ist es gut so. Ich beobachte leider oft, wie Pferde beschimpft und sogar geschlagen werden, wenn sie vor etwas Angst haben. :-( Und da ich dich nicht kenne, ...eben. Bleibe ruhig, unbekümmert und gelassen damit du Sicherheit ausstrahlst. Du darfst das Pferd auch nicht beruhigend streicheln oder Mitleid zeigen. Gib mit selbstsicherer Stimme eine kurze Anweisung, was das Pferd machen soll z. B. "Scheritt", "Vorwärts" oder was auch immer. Wenn es sich immer noch nicht auf dich konzentriert, zupfe leicht am Strick. Lass deine Stute tänzeln, schnauben, hüpfen u.a., du aber gehst ruhig weiter. Schliesslich lassen solche Kleinigkeiten dich ganz cool und deine Stute ist mächtig von dir beeindruckt! :-) Lass sie etwas beschnuppern, wenn sie das braucht. Du solltest jedoch darauf achten, dass du den Zeitpunkt zum Weitergehen bestimmst. Denn schliesslich ist das Ding jetzt auch nicht sooo wichtig. Je mehr Aufmerksamkeit etwas bekommt, umso wichtiger wird es für das Tier, sei es positiv oder negativ.
Du darfst aber nicht kleinlich werden und alles für sie bestimmen. Situationen, die sie kennt und sich sicher fühlt, kannst du ruhig mal sie entscheiden lassen. Das fördert das Mitdenken. Vorallem bei Unsicherheiten musst du agieren. Deine Sute soll lernen, dass du für sie entscheidest und dass diese Entscheidung für sie gut respektive sicher ist. Demzufolge solltest du stets aufmerksam sein und wirklich aufpassen, dass ihr nichts ernsthaftes geschieht.
Ich würde auch nicht ein Zweitpferd mitnehmen, weil deine Stute sich ja an dich orientieren sollte und nicht an dem anderen Pferd. Wusstest du, dass Pferde richtige Quasselstrippen sind? An den Ohren kannst du sehen, was sie gerade interessant finden. So ist es leicht, einzugreifen bevor sie die Tat umsetzen. Ein Beispiel, wenn ich mit meinen Galuppies an einer saftigen Wiese entlang spaziere, ist die Versuchung für ein Häppchen natürlich sehr gross. :-D Bevor sie den Kopf senken, dreht sich das eine Ohr zum Gras hin. Und bevor sie zu Ende gedacht haben, wann der günstigste Augenblick wäre, habe ich sie schon erwischt.
So einfach kann's gehen ohne Geschrei und Gezerr. Ich wünsche dir viel Erfolg und schöne sonnige Stunden mit deiner Stute!
Oh je... Das habe ich befürchtet. Deine Stute sieht dich vermutlich eher als einen Kumpel statt Erzieher. Ich habe schon mal etwas zu einem ähnlichen Problem beigetragen. Hier der Link
http://www.gutefrage.net/frage/wie-bringt-ihr-euren-shetty-zirkustickserzihung-bei#answer25025357
In diesem Fall ist es gut möglich, dass das Losreissen auch eine erfolgreiche Untugend ist. Denk bloss nicht, dass du jetzt netter sein musst, bloss weil sie erst seit kurzem bei euch ist. Sie scheint eine selbstsichere Dame zu sein. :-) Meistens sind die Perde in den ersten Wochen problemlos. Ich würde meinen, dass sie noch nie Menschen respektieren musste. Hurra! Das kannst du ihr jetzt beibringen. Freu dich darauf, ist im Fall eine herrliche Erfahrung und du lernst extrem viel über Pferdeverhalten und auch über dich selbst. :-D
Deine Stute scheint ein cleveres Köpfchen zu sein. Deshalb beschäftige sie abwechslungsreich und auch mit Kopfarbeit. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie schnell lernt. Pass aber auf, dass die Übungen immer verschieden ablaufen. Sonst könnte sie schnell das Interesse verlieren und denken "Ah, das kenn ich schon!" und schon hast du wieder ein selbstständiges Pferd! :-D Ich kenn das.
Lass dich nicht von ihr beeinflussen. Sie sollte warten, bis du sie aufforderst. Ignoriere ihr unerwünschtes Verhalten und verkneif dir das Losprusten, weils einfach irgendwie lustig ist, was Pferde sich für Aufmerksamkeit alles einfallen lassen. :-D Doch als erstes, würde ich von ihr die minimale Distanz einfordern. Und zwar überall wo sie dich anrempeln kann, beim Misten, Füttern usw. Sie muss auf deine Einwilligung warten. Später spielt sich das ein und eure Kommunikation verfeinert sich zunehmends. Berücksichtige, dass sie evt. die menschliche Kommunikation noch nicht richtig versteht. Aber die pferdische hoffentlich schon, und die ist manchmal knallhart aber gerecht! Das solltest du auch. Have fun!
Liebe mellifee, herzlichen Dank für den Stern. freu Noch zwei, drei kurze Ergänzungen... :-)
Richtiges Loben ist ganz wichtig. Deshalb darf es natürlich auch nach dem Verlassen der Gefahrenzone nicht vergessen werden. Aber erst wenn sich deine Stute wieder beruhigt hat und nicht übertreiben, bitte. :-) Die grösste Belohnung ist die wiedergewonnene Sicherheit.
Wenn das Vertrauen gefestigt ist, bringt natürlich auch mal ein negativer Zwischenfall eure Beziehung nicht ins Wanken. Shit happens! :-) Einfach keine Szene machen und so normal wie möglich weitermachen.
Hier noch ein Link zu einer mega tollen website (finde ich jedenfalls): http://www.wege-zum-pferd.de/
Das Pferd gewöhnt sich momentan noch ein, ersteinmal ist alles neu für sie und sie muss jetzt ersteinmal ihren Rang herausfinden. In der kleinen Offenstallgruppe und auch bei dir.
Sei besonders in dieser Anfangszeit zwar liebevoll aber stets konsequent.
Am besten hilft beim Schnappen immer noch ein stärkerer Klaps aufs Maul, und zwar kurz bevor sie schnappt.
Mit anderen Methoden kannst du theoretisch auch erfolgreich sein - das kommt entscheidend auf den Charakter des Pferdes an - wenn der Erfolg jedoch ausbleibt ist dauerhaft weder der Stute noch dir geholfen.
Hast Du schonmal beobachtet wie sich Pferde untereinander Verhalten?
Wie sie ihre Rangprobleme z.B. auskämpfen?
Glaubst Du wirklich, dass Du damit einen lauten Nein, gegen ankommst?
Sei Konsequent, teile ihr so mit, dass sie dich versteht, dass sie dich nicht zu beißen hat.
Hast du eine idee wie ich es hinbekomme ohne das sie Kopfscheu wird . Habe gelesen mit einem ca, 40 zentimeter Stöckchen welches in Richtung Backe gehalten wird und sobald sie schnappt pikst sie sich selber ?
Ehrlich?
Ich würde ihr einmal eine Knallen, dann hätte sie es wahrscheinlich gelernt und das Thema wäre durch.
Ich denke ein Pferd lernt ähnlich wie ein Hund nur mit direkter Verknüpfung.
Also negative Aktion hat eine Sanktion zu folge
Und eine positive Aktion hat eine Verstärkung zu folge.
Und wie gesagt, schau dir mal an wie Pferde untereinander mit sich umgehen.
Da kommst Du mit bitte bitte nicht weit.
Ne,das kannst du leider vergessen. Das Thema wäre ganz und gar nicht durch. Es läuft so:
Pferd schnappt = Eine Knallen , Pferd schnappt wieder,dreht den Kopf aber sofort weg = Nochmal eine knallen? Die Reaktion folgt dann sehr spät (das Spiel entsteht) , Pferd schnappt aber immernoch ,zieht den Kopf direkt weg und reißt ihn hoch = Mensch kriegt Schiss ,haut vielleicht aber doch nochmal , Pferd beißt diesmal wirklich zu = Ein Ohr abbeißen?
Das Pferd wird immer stärker als der Mensch sein.Dadurch wird das Pferd nur kopfscheu ,das Beißen wird nicht behoben.
Das Beißen ist ein respektloses Verhalten, das Pferd findet keine Sicherheit. So muss man sich als Leittier beweisen.
Kopfscheu wird das Pferd nur, wenn es lernt dass es nur geschlagen wird.
Das soll es natürlich nicht, wenn es ein erwünschtes Verhalten zeigt muß man natürlich auch Loben.
Nein ,das Pferd wird kopfscheu ,wenn es lernt ,dass die Hand dem Kopf "nichts Gutes" will. Merkt man ja schon daran ,dass das Pferd nach einem Klaps ersteinmal zuckt ,bevor es die Hand zum loben ranlässt. Dieses Wechselspiel würde ich aber auch nicht befürworten ,ebenso ist manch genervter Pferdebesitzer meist zu verärgert um das Pferd kurz nach Beißattacken loben zu können,wenn es etwas gut gemacht hat.
Ich würde das also in keinem Fall befürworten ,es gibt andere Möglichkeiten, die dann sogar zum Erfolg führen ;o)
Danke für deine ausführliche Antwort . Habe das mit dem Klaps ausprobiert aber es stört sie gar nicht, sie macht weiter, was sie auch gerne macht ist schupsen , habe ihr auch schon einen festeren klapps gegen die Brust gegeben , aber sie reagiert nicht drauf macht einfach weiter wenn ihr danach ist .