Pferd kommt nicht was tun?
Hallo, eine Freundin von mir hat seid 3 Monaten ihr eigenes Pferd, alles lief gut bis sie jetzt komplett raus kamen. Sie stehen jetzt 24/7 auf der Wiese, sie hat das Problem dass sie ihr Perd nicht eingefangen bekommt, immer wenn sie in seine Nähe kommt von ca 5Metern läuft er weg. Sie sind seid 2-3 Wochen draussen und von da an kriegt sie ihn nicht mehr. Ich bin jetzt schon 2 mal zu ihm gekommen, aber nur ohne Augenkontakt, sobald man ihn ansieht läuft er weg. Ich habe versucht ihn zu halfteren weil am Samstag der Hufschmied kommt und er bis dahin runter muss. Aber als ich den Halfter nahm lief er wieder weg. Er steht auch immer ganz angepannt bei mir und bei der kleinsten Bewegung läuft er Panich weg. Hat jemand Tipps? Mit Leckerlie klappt es dass er stehen bleibt aber sobald man ein neues aus der Tasche holen will rennt er wieder weg. Danke schon mal
6 Antworten
Die Vermutung liegt nahe, dass da null Panik ist, aber einfach der ganz starke Wille, auf der Wiese zu bleiben, gepaart mit der Nährstoffumstellung. Angespannt ist das Tier, weil es eigentlich gelernt hat, der Mensch hat Recht, aber dies jetzt nicht zulassen möchte und weg rennt es, weil der Entschluss, jetzt sich zu entziehen einem erzogenen Pferd nicht leicht fällt. Bei einem klaren Menschen würde es das nicht versuchen, hier ist es im Zwiespalt, aber beim Weiterfressen woanders auf der Wiese sehr sicher, dass es zu seinem Wohlbefinden gehandelt hat und damit wird die Entscheidung, weg zu laufen, immer sinnvoller für das Pferd.
Füher war das nötige Wissen normal und von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Man hat es gelernt wie laufen und radfahren. Jetzt haben wir schon einige Generationen, wo nicht mehr praktisch jeder das Wissen hat und weitergeben kann. Heute nennt man es Horsemanship und es gibt Trainer, die das lehren. Dabei gibt's viele, die einfach nur geschäftstüchtig sind - auch bekannte, die daraus eine komplette "neue Lehre" aufziehen. Natürlich macht's der eine so und der andere so und jeder hat etwas seine "Handschrift", aber gutes Marketing gibt dem, was jemand etwas anders macht einen klangvollen Namen und sagt, nur das sei das wahre Horsemanship. Um den Pferdeverstand geht's da oft weniger als um den Verdienst.
Die Freundin (und Du hättest vielleicht auch Spaß dran, mitzulernen) braucht genau hier eine Schulung. Für den Besitz eines eigenen Pferdes ist viel interessanter, wie man im Bereich Umgang und Köpersprache geschult ist als wie gut man reiten kann.
Es ist nämlich in aller Regel schon die Art und Weise, wie man auf ein Pferd zu geht. Dreht man seinen Körper oder geht man geradeaus drauf zu, wie atmet man, wie ist der eigene Muskeltonus. Uns Menschen ist sehr oft nicht klar, was unser Körper alles spricht. Selbst dann nicht, wenn wir versuchen, uns darauf zu konzentrieren, weil das alles unbewusst abläuft. Erst recht können wir es nicht richtig beeinflussen.
Ja, ich bekomme auch nicht zu 100 % sofort jedes Pferd. Manches ist einfach so scharf auf Gras, dass ich möglicherweise tricksen muss.
Aber da muss man wirklich mit Trainer an sich und seiner Körpersprache arbeiten, nicht einfach irgendein "Programm" aus der Literatur (und hier ist es auch nichts anderes als auf eine Frage zugeschnittene "Literaturschnipsel", weil eben nur mit Worten erklärt) abspulen. Es geht nicht darum, was man macht, sondern, was man ausstrahlt.
Und ja, wie Punkgirl512 schon schrieb: regelmäßige Hufbearbeitung alle 4-5 Wochen ist nötig, um einen top Huf "herzustellen". Aber wenn keine drastischen Probleme vorliegen, wirft einen ein abgesagter oder verschobener Termin eben etwas zurück und danach fängt man eben wieder an wie ein paar Monate vorher. Wenn ein Pferd sich verletzt, geht's auch mal nicht, den Huf zu bearbeiten. Mein Wallach hatte mal einen Termin aufgrund Krankheit der Huforthopädin überfällig. Sie konnte erst nach 6 Wochen kommen. Nach 5 von den 6 Wochen musste er in die Klinik. 7 Wochen blieb er dort. Also hatten wir 12 Wochen. Dann dauertes es noch 4 Wochen, bis er wieder gut auf allen vier Hufen so stehen konnte, dass er länger aufgehoben stehen konnte, auch wenn man beim Gehen nicht mehr viel sehen konnte von der Krankengeschichte. Die vorderen konnte sie direkt nach der Klinik gut machen, die hinteren nicht. Aus regelmäßig 4 bis maximal 5 Wochen wurden also hinten 16 Wochen. Ja, es dauerte 4 Termine, bis die Hufe wieder auf dem Stand von vorher war. War dann halt der Sache geschuldet.
Dann gibt es auch nicht nur ein Pferd auf dieser Wiese. Pferde hält man ja nicht einzeln. Es wird daher auch andere Menschen dort geben. Und da wird ja wohl hoffentlich ein Mensch dabei sein, der ein Pferd, das nicht mag, von der Wiese fischen kann. Da könnte sie auch hergehen und dem das vorerst als Dienstleistung abkaufen, wenn ein Termin ansteht.
Dann hast du ja deine Antwort - wer unbelehrbar ist, braucht sich nicht wundern, wenn sich nichts ändert. Das Pferd hat dann auch recht - nix wie weg von solch einer ignoranten Person, der man auf keinen Fall vertrauen kann.
Solange sie aber halt auch nicht einsieht, dass sie es ist, die etwas ändern muss und mit einem anderen Mindest ans Pferd treten muss, kannst du halt auch nix ändern. Ist ganz simpel nicht dein Problem.
Das Pferd hat weder Angst noch Panik, es hat schlichtweg keine Lust, mitzukommen.
Wiese ist halt geiler.
Stress bzw. ein innerer Konflikt kann dabei entstehen, wenn das Tier eigentlich dazu erzogen worden ist, stehen zu bleiben.
Ich hatte so ein Problem mit meinem Traber, damals im riesigen "Natur" Offenstall (anderes Wort für: hier wird nicht abgemistet und die Grünflächen sind abnormal riesig)
Er ging vor mir durch zig Hände und dachte wohl: Ne, bevor die mich jetzt wieder einpacken, mach ich einen Abgang.
Ich habe mich NIEMALS frontal genähert, sondern immer langsam, aber bestimmt von der Seite.
Was das halftern anging, so hatte ich immer zuerst das Seil über den Hals gelegt, sodass ich zur Not schnell zugreifen konnte, wie eine Art Schlaufe. Das hat bei meinem Pferd gereicht, dass er stehen bleibt. Keine Garantie...
Leckerlies sind prinzipiell nicht verkehrt, beheben aber die Ursache eher weniger, sondern kaschieren Symptome.
Hat er einen besten Freund/ Freundin auf der Koppel? Steuert doch das Pferd an, statt ihn.
Mein Wallach hatte mal eine Stute, die er innig geliebt hat. Und statt zu ihm, der nur weg rennt, bin ich zu ihr. Streicheln, kraulen, etc. Da kam er dann neugierig her, nach dem Motto: "Moment, du bist mein Mensch und das ist meine Lady... Was wird das?" und schon konnte ich ihn mitnehmen.
Mit einem sehr guten Trainer, z. B. Für Horsemanship " vor Ort. Da helfen auch keine Tipps aus dem Internet.
Termin mit dem Schmied absagen bzw verlegen, stattdessen Trainer organisieren. (ja, ich bin ein Freund von kurzen Intervallen bei der Hufbearbeitung, aber einmal aussetzen ist meistens noch nicht tödlich)
also absagen kann ich nicht weil ich ihn für meine 2 brauche 😂. Aber für sie ist es glaube besser. Unsere Trainerin hat leider krebs und fällt momentan aus… wir haben uns mal umgeschaut aber leider gefällt ihr keine von dennen 🥺. Wir haben keinen Festen im Stall jeder hat seine eigene und unsere kann ja gerade nicht kommen. Ich suche immer noch nach einer anderen für den Moment.
Auch wenn ein abgesagter Termin beim Schmied noch kein Problem darstellt - das Pferd MUSS sich einsammeln lassen! Und das eben nicht erst in ein paar Monaten, wenn irgendein Trainer dann doch mal genehm ist, sondern zeitnah. Ich mein, auf 5 Meter Entfernung kann man doch nicht mal einen anständigen Gesundheitscheck machen, von Hufkontrolle und Co. ganz zu schweigen! Und das ist ein Zustand, der sich echt nicht noch ewig weiter ziehen sollte.
Und wenn die Besitzerin allein nicht weiter weiß, braucht sie eben professionelle Hilfe. Im Zweifel eben von der zweiten oder dritten Trainerwahl. Und zumindest scheint es bei euch im Stall ja noch ein paar weitere zu geben, denen zumindest eure Mitreiter*innen vertrauen. Ich denke, da kann man in so einer Situation durchaus auch mal auf jemanden zurückgreifen, der vielleicht nicht 100% den eigenen Vorstellungen entspricht, aber eben dennoch professionell dabei helfen kann, zumindest an diesen absoluten Basislektionen, die ein PFerd können sollte, zu arbeiten!
Das stimmt. Ihnen fehlt es an Vertrauen. Ich hab es jetzt 4 mal probiert und heute stand er für 10minuten bei mir. Aber es ist nicht mein Pferd, er soll auch bei ihr stehen bleiben nicht nur bei mir. Also er steht jetzt seid 3 Monaten bei uns im Stall und da war der Schmied noch nicht bei ihm… sie hat ihn jetzt aber seid 5-6 Monaten. Und der Schmied war da nur einmal da…. Im anderem Stall stand er immer nur in der Box (wenn sie nicht bei ihm war) da war keine Winterwiese, da hatte sie das Problem noch nicht.
Es wird noch einige weitere Trainer geben.
Ob fester Stall oder nicht ist dafür ja absolut und völlig irrelevant - es geht dabei ja nicht um Turnier, sondern Horsemanship, also Pferdeverstand letztendlich.
Ebay Kleinanzeigen, Facebook Ortsgruppen,... Mit den passenden Stichwörtern kein Problem, jemanden zu finden. Demjenigen Problem beschreiben, fragen, ob derjenige kommen kann und der Rest ergibt sich dann.
Wenn der Schmied innerhalb eines halben Jahres nur einmal kommt, kann man sich eh jemand besseren holen.
Ja. Also ich hatte das am Anfang auch bei meiner Stute. Und ich ging jeden Tag auf die Wiese und hab ein Buch gelesen. Iergendwann kam sie und sie bekam ein Leckerlie. Nur meine Freundin kommt nicht oft. Und ich will nicht dass ihr Pferd später nur zu mir kommt und nicht zu ihr.
Ändert immer noch nichts daran, dass sie sich einen Trainer suchen soll, der vor Ort hilft.
Dagegen hab ich ja nichts gesagt, aber das ist ihre entscheidung es ist nicht mein Pferd und kann datu nichts sagen wenn sie nicht jeden will.
Gibt ne schöne Sendung von den “Pferdeprofis“ . Niklas Ludwig hat da einen ähnlichen Fall gut gelöst. Setzt allerdings voraus, dass man a) solch eine „Kur“ bereitzustellen zu zahlen, und b) auch bereit ist, selbst auch an sich zu arbeiten , sonst verpufft die Wirkung ganz schnell wieder.
Wir wohnen in Luxemburg geht das eigentlich sich da anzumelden dann? 🤔
Ich meine nicht, dass du dich bei dem Fernsehsender anmelden sollst. Aber du kannst bestimmt irgendwo (Mediathek, YouTube…?) das Fallbeispiel ansehen, und dich inspirieren lassen. Und dir (bzw. der seltsamen Freundin) vor Augen führen wie viel Arbeit in solch einem Training steckt. Und dann eben als ganz normaler Kunde bei Herrn Ludwig eine Anfrage fürs Training stellen. Das wird allerdings nicht billig sein, denn sehr wahrscheinlich muß das Pferd dann eben genauso ein paar Monate zu ihm in Vollpension mit Training gegeben werden, damit täglich konzentriert daran gearbeitet wird, ohne dass der Eigentümer mit seinen Fehlern alles durcheinander bringt.
Der einfachste Trick ist mit einer Schüssel mit etwas Kraftfutter auf die Weide zu gehen.
Am besten er kennt diese Schüssel schon und verbindet die mit seiner Fütterung.
Wenn er frisst kann man den Strick l den Hals legen und aufhalftern.
Es gibt einfach Pferde die trotz besten Horsemanship, toller engen Beziehung und gefestigten Rollen so verrückt auf Gras sind das sie sich nicht einfangen lassen.
Wie hatten mal jemand der mit der Schüssel auf die Wiese kam und da sind alle anderen Pferde gerannt gekommen, das würde ich liebe nicht tun.
Da fehlt nach der kurzen Zeit einfach noch die Basis. Offensichtlich vermittelt ihm keiner Sicherheit und Kompetenz, deshalb bleibt er lieber bei den Kumpels. Ohne Unterstützung in Form eines Trainers, wird das Problem weiter gefestigt und das wieder hinbekommen verdammt langwierig. Grade „unerwünschtes“ Verhalten lernen Pferde ziemlich schnell.
Ich weiß, ihnen feht es an Vertrauen. Bei mir bleibt ee mittlerweile bisschen stehen. Aber es ist ihr Pferd und sie arbeitet mit ihm. Wenn ich mal nicht da bin kann sie nichts mit ihm tun.
Bewegung hat er ja wenn er draußen steht. Trainer suchen und dann erst wieder anfangen. „ein bisschen stehen“ ist ja auch nur bedingt ein Erfolg. Würde da selber nicht weiter experimentieren.
Ich hattw mit meine Trainerin Horsemsnship gemacht. Ich geht ja auch nicht gerade zu auf ihm sondern so zickzack mässig. Und halte auch keinen Augenkontakt. Die Basis weiß ich ein bisschen. Nur wenn ich zu ihm komme und ihr erkläre was sie falscht macht, macht sie es trozdem noch so. Sie sagt dann „ja du hast recht@ und geht trozdem gerade auf ihn zu. Pferde sind Fluchttiere.