Pferd kaufen trotz Veränderung im Rücken?


20.09.2022, 15:06

Danke für Eure ganze Antworten.Habe mich gegen ihn entschieden, da mir der Röntgenbefund alleine schon keine Ruhe gelassen hat. Zusätzlich haben mich eure Antworten natürlich auch in die Richtung getrieben.

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Finger weg - und man sieht so auf dem Bild von der Seite schon die massive Trageerschöpfung bzw. atrophierte Muskulatur am Rücken. Pfui, dass so ein Pferd geritten wird und als Sportpferd verkauft werden soll.

Da müsste man sicherlich erstmal 2 Jahre Aufbauartbeit reinstecken, damit der vernünftig bemuskelt ist und keine Schmerzen mehr hat. Das Schmerzgesicht sehe sogar ich - und das, obwohl ich sowas normalerweise nicht sehe. Sicherlich ein nettes Pferd - aber nunmal ein Korrekturpferd mit Befund im Rücken, eine tickende Zeitbombe. Wenn du dich damit abfinden kannst, sein Training um 180° umdrehst und zumindest das erste Jahr aufs Reiten verzichten möchtest (eine Trageerschöpfung wird durch Gewicht von oben nicht besser, egal ob 30, 50 oder 80kg), dann nimm ihn. Mit viel anatomisch korrektem Longieren am Kappzaum, Stangenarbeit, Physiotherapie, klassischer Handarbeit ist da bestimmt ein unbedenkliches Reiten später drin. Aber halt später.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
steffiratzi 
Fragesteller
 06.09.2022, 13:46

Ok, ich wusste zwar das die Muskulatur nicht die beste ist und da noch einiges drauf gehört, aber das es so schlimm ist hätte ich jetzt nicht gesagt. Danke :)

Ja da er auch etwas unerzogen ist und noch nicht so wirklich ausbalanciert läuft, müsste man sowieso vom Boden aus starten, dass war mir bewusst... aber wie oben bereits gesagt.. habe ich das nicht so schlimm empfunden :/

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steffiratzi 
Fragesteller
 06.09.2022, 14:05
@Punkgirl512

Achso ja das ist mir und meiner Trainerin schon aufgefallen und mir ist bewusst, dass er erstmal aufmuskeln muss und balancierter laufen können muss, bevor ich mich wieder draufsetze. :)

Ja sehr warscheinlich war das so, aber heutzutage kommt das ja immer öfter vor.. Leider :/

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Punkgirl512  06.09.2022, 14:12
@steffiratzi
mir ist bewusst, dass er erstmal aufmuskeln muss und balancierter laufen können muss, bevor ich mich wieder draufsetze. :)

Rechne mal mit mindestens einem Jahr, bis das Pferd ernsthaft reitbar ist.

Ja sehr warscheinlich war das so, aber heutzutage kommt das ja immer öfter vor.. Leider :/

Heißt allerdings nicht, dass man eine tickende Zeitbombe kaufen muss. Bei dem Röntgenbild da oben muss der nur einmal mit dir oben drauf den Rücken nicht ganz hergeben und der geht ab wie die lutzi - ICH würde meine Gesundheit dafür nicht riskieren. Nicht bewusst zumindest.

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steffiratzi 
Fragesteller
 06.09.2022, 14:22
@Punkgirl512

Ja mal schauen wie schnell der Herr Muskeln aufbaut... geht ja bei jüngeren meistens noch schneller.

Warum tickende Zeitbombe? Auf den Röntgenbildern berühren sich die Dornfortsätze ja noch nicht, darum bin ich ja auch so verunsichert. Es ist ja ansich noch "bisschen" Platz. Aber glaubst du wirklich, dass der solche Probleme machen wird?

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Punkgirl512  06.09.2022, 14:24
@steffiratzi

Beim linken Pfeil sieht man einen "Haken", der da nicht sein sollte. Möglich, dass der sehr schnell Probleme machen kann - möglich, dass auch nix passiert.

Du fragtest nach Meinungen und die ist Finger weg - MIR wäre es zu heikel.

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pony  06.09.2022, 18:45
@steffiratzi
 und noch nicht so wirklich ausbalanciert läuft,

das ganze pferd ist schon anatomisch nicht im gleichgewicht.

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Lass mal die Finger davon. An sich ja ein wirklich süßes Pferdchen, aber du wirst nicht lange Spaß mit dem haben und musst da auch erstmal heftig Arbeit reinstecken, also nichts zum sofort losreiten. Mal abgesehen von dem Rückenbefund, steht der vorne auch irgendwie recht komisch...

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit ich 4 bin und habe 3 Ponys und 1 Großpferd

überschrift gesehen, foto vom pferd gesehen.

das genügt schon.

finger weg.

ich wette, das pferd wurde auch positiv gebeugt. schon die kohle fürs röntgen war rausgeschmissenes geld. das pferd hat eine angeborene massive hüftdeformation und eine angeborene bockhufigkeit, hinten, die nie korrigiert wurde.

vorne wurde so bearbeitet, als wenn da schon länger ein sehnenschaden vorliegt.

die ganze anatomische geometrie bei dem pferd stimmt nicht.

und vielleicht hat sich der eine oder die andere mal das gesicht des tieres angeschaut - es zeigt deutlich schmerzen.

im moment versuchen sie einen haufen solche ausschusspferde in der schweiz an den mann zu bringen, weil der kurs ausgesprochen gut steht und die händler selbst bei massivem runterhandeln noch eine gute marge haben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
steffiratzi 
Fragesteller
 07.09.2022, 08:17

Also positiv gebeugt wurde das Pferd nicht, bin daneben gestanden und er lief taktrein. Das mit den Hufen ist mir auch schon aufgefallen dachte das kann man aber sich korregieren.

An was erkennst du das vorne? Also das dort ein Sehenschaden vorliegt?

Er wirkte beim Arbeit nicht, als ob er schmerzen hat. Habe ihn überall abgetastet, er hat zumindest nie auf etwas reagiert.

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pony  09.09.2022, 14:30
@steffiratzi

schmerzgesicht.

und er steht vorne in schonhaltung.

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Auf etwas "schwören" kann man bei Tieren nicht. Man weiß nie, ob sich nicht etwas aus dem Befund entwickelt oder nicht. Bei manchen Pferden sind Chips problematisch, andere merken sie ihr Leben lang nicht. Kann man nie wissen.

Ich würde dir nicht zum Kauf raten. Du weißt nie, was daraus werden wird und ob du nicht vielleicht kurz nach dem Kauf nur noch Tierarztkosten am Hals hast.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd
steffiratzi 
Fragesteller
 06.09.2022, 13:26

Ja das stimmt schon, aber falls er ihm Bereich Rücken was hat, dann wäre das ja in der Garantie drinnen, darum bin ich ja auch so verunsichert :/

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Keks37  06.09.2022, 13:29
@steffiratzi

Was soll das denn für eine Garantie sein? Wie will er das garantieren? Ein Tier ist zwar rein rechtlich gesehen ein Verbrauchsgegenstand, aber wenn ich einen solchen mit Defekt kaufe, habe ich keine Garantie darauf. Das Einzige, was als Garantie gewertet werden könnte, wäre, wenn er das Tier zurücknimmt, aber kein Händler stellt sich ein krankes Tier in den Stall. Dafür haben die keine Zeit.

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steffiratzi 
Fragesteller
 06.09.2022, 13:34
@Keks37

Puhh gute Frage, dass müsste ich mit ihm nochmal abklären, was er unter Garantie versteht und was mir das bringen soll. Danke :)

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StRiW  06.09.2022, 13:42
@Keks37

Sachmängelhaftung gilt auch bei Tieren!

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StRiW  06.09.2022, 13:58
@steffiratzi

Innerhalb der ersten 6 Monate muss der Verkäufer, wenn er den Sachmangel nicht ausschließt nachweißen, das er noch nicht vorlag, ab dem 6 Monat der Käufer nachweisen das er schon beim Gefahrenübergang(Kauf) vorlag.

Ob man von einem Privatmann ein Pferd kauft, der die Sachmangelhaftung gänzlich ausschließt muss jeder selber wissen!

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steffiratzi 
Fragesteller
 06.09.2022, 14:06
@StRiW

In diesem Fall ist Verkäufer ein Händler... also habe ich "Garantie".

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StRiW  06.09.2022, 14:08
@steffiratzi
In diesem Fall ist Verkäufer ein Händler... also habe ich "Garantie".

Je nach Vertrag bis zu 2 Jahren Sachmangelhaftung. Eine Garantie kann er gestalten wie er will!

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Wenn Du das Pferd im Sport einsetzen willst, kannst Du es tun!

Das Pferd hat eine leicht bis mäßig erhöhte Gefahr eher aus dem Sport zu gehen!

Jedoch ist es dem Sportpferd gegeben eh mit ca. 10 Jahren zu versterben!

Wo ist das Problem, nutzen und wenn es nicht mehr geht dementsprechend handeln! Wenn jeder nur noch lupenreine Pferde haben will wird es bald ganz schön leer in den Ställen!

Einfach mal die Verantwortung bis 30 Jahre und co. beerdigen. Es sind Nutztiere, die Wahrscheinlichkeit das Pferde über 15 oder 20 werden ist gering. Noch geringer wenn man die Pferde, Pferd sein lässt und sie nicht vermenschlicht.

Man muss die Pferde nicht mit gewallt aufrauchen, sie jedoch nicht länger am leben erhalten wie nötig! Es muss auch nicht jeder sein unreitbares Pferd 10 Jahre lang totpflegen!

Es gehört dazu, Pferde nur zu nutzen die dem gewachsen sind, sind sie es nicht kann man sie nicht nutzten. Nur sammeln kann man sie auch nicht! Dabei ist es unerheblich ob sich ein Jährling auf der Weide vertritt, das Pferd beim Verladen sich die Beine aufreißt oder ob ein Baum ins Pferd schlägt, am Ende muss man immer abwägen, ob das Pferd mit den Einschränkungen so nutzen kann oder mag.

Auch ist es keinen Pferdebesitzer zuzumuten Jahrelang ein Pferd durchzufüttern. Dafür ist die Haltung dieser Tiere einfach zu kostenintensiv.

Leider scheuen viel zu viele Besitzer den Schritt das Pferd schlicht töten zu lassen, weil das ja böse Blicke in der Reitanlage gibt. Da gibt man sein Pferd lieber als bedingt reitbar oder als Beisteller weiter. Sollen andere das Problem doch lösen!

Ja man kann das Pferd nutzen ob dieser Befund sich tatsächlich erheblich auf die Nutzungsdauer des Tieres auswirkt, ist eher gering, jedoch nicht ausgeschlossen!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut
steffiratzi 
Fragesteller
 06.09.2022, 13:42

Naja, das Pferd sollte zwar Reitpferd werden, aber natürlich auch Freizeitpartner und "Famiienmitglied". Und ich möchte natürlich auch nichit das Pferd jetzt kaufen und in 3 Jahren "einschläfern", weil es nicht mehr reitbar ist.

Ich möchte so viel Zeit wie möglich mit dem Tier verbringen und es auch reiten können. Ich habe meinen alten Wallach 2 Jahre lange gepflegt und ihn schluss endlich gehen lassen, weil er nicht mehr schmerzfrei laufen konnte und nicht weil er nicht mehr reitbar war.

Man sollte sich schon vorher überlegen, ob man bereit dazu ist Pferd auch zu pflegen, wenn es nicht mehr reitbar ist.

Ich möchte mir aber nicht ein 7ben jähriges Pferd kaufen, wo der Großteil schon davon abrate weil seine Diagnose so bescheiden ist.

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StRiW  06.09.2022, 13:55
@steffiratzi

Genau das ist oft das Problem :

Naja, das Pferd sollte zwar Reitpferd werden, aber natürlich auch Freizeitpartner und "Famiienmitglied". Und ich möchte natürlich auch nichit das Pferd jetzt kaufen und in 3 Jahren "einschläfern", weil es nicht mehr reitbar ist.

Man sollte sich immer überlegen, kann ich auch einfach das Tier abstoßen wenn es untauglich ist! Daran scheitern die meisten, gerade weil es in einigen Reitanlagen so schön Mode ist, die Pferde bis ins Krematorium zu pflegen!

Egal ob Pferd, Bulle, Schaf etc. immer schon tolle Tiere gehabt, die mal eben sich entschlossen haben nicht mehr tauglich zu sein! Vom Jährling der im Aufzuchtstall sich den Vorderlauf "rausreißt", über das Fohlen, das der Wolf gut angenagt hat, dem Zuchtbullen der es geschafft hat in eine Schaufel zu laufen!

Man kann nicht alle untauglichen Tiere auf die grüne Wiese stellen und noch weniger kann man diese Tiere einfach jemanden anderes aufs Auge drücken!

Wie gesagt, es ist ein Befund der vermutlich keine Auswirkungen auf das Tier hat, die es nennenswert als normales einfaches Reitpferd einschränkt!

Echt mängelfreie, lupenreine Sportpferde wirst du suchen und vor allem wirst Du sie bezahlen können müssen!

Genies einfach die Zeit die Du mit fachgerechten Umgang mit dem Tier hast und entscheide dann wenn es nicht mehr geht, was Du machst!

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steffiratzi 
Fragesteller
 06.09.2022, 14:02
@StRiW

Ja von diesen armen Tieren rede ich ja nicht... diese Tiere gehören ja auch erlöst.

Aber es gibt Pferde, die haben eine Einschränkung aber keine Schmerzen dabei. Muss ich diese Tiere dann einschläfern? Man kann ja auch andere Sachen machen mit Pferde, außer reiten.

Aber ja, natürlich gibt es auch Personen, die es nicht schaffen mit ihrem Pferd den letzten Schritt zu gehen.. und diese sind dann arm dran :/

Würde ich ja gerne Geniesen, aber das Pferdchen kostet nicht wenig Geld und dafür das ich es evtl. in kurzer Zeit nicht mehr reiten kann wäre es auch schade.

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StRiW  06.09.2022, 14:06
@steffiratzi

Lupenreine Pferde fangen bei deutlich über 20 000 Euro an. Mit guter Ausbildung eher bei 40 000 Euro.

Das Problem ist einfach, der muss nur beim Transport sich vertreten oder schlicht einfach bei Euch im Stall verunfallen. Es sind Tiere da kann man nicht mal eben das Bein austauschen lassen oder den Motor erneuern. Risiko!

Aber es gibt Pferde, die haben eine Einschränkung aber keine Schmerzen dabei. Muss ich diese Tiere dann einschläfern? Man kann ja auch andere Sachen machen mit Pferde, außer reiten.

Kann man, wenn man mag, man muss es nicht! Leider wird so viel Druck auf Menschen ausgeübt, das es reichen würde. So das sowohl Pferd als auch oft Besitzer in die Kniee gehen!

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steffiratzi 
Fragesteller
 06.09.2022, 14:13
@StRiW

Ja das ist mir schon bewusst, aber hier gehört mit das Pferd ja noch nicht.. jetzt kann ich ja noch "einschreiten", darum auch meine Frage :)

Ja stimmt schon zu einem gewissen Grad, aber ich glaube das muss jeder für sich selber einschätzen können, ob er das Pferd auch halten kann/möchte wenn es nicht mehr reitbar ist.

Aber ich verstehe auf was du raus willst... es sagen auch alle Menschen man sei ein Unmensch wenn man sein Pferd verkauft.

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Grauling0605  06.09.2022, 14:40

Ein Pferd zu töten, bloß weil es nicht mehr "nutzbar" ist, erscheint mir reichlich egoistisch.

Ein Pferd, das beim vor sich hinleben keine Schmerzen hat, bloß halt nicht mehr trainiert werden kann, kann man durchaus so halten, dass es noch einige bis viele Jahre ein gutes Leben hat. Wer privat ein Pferd hat, hat das nicht, um es zu verheizen und dann wegzumachen. Die Verantwortung "in guten wie in schlechten Zeiten" kauft man mit.

Einschläfern kommt für mich erst dann dran, wenn das Pferd nicht mehr leidfrei leben kann.

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StRiW  06.09.2022, 14:52
@Grauling0605

Weswegen ist Ebay-kleinanzeigen so voll von Pferden , die in gute Hände gehen sollen und nur bedingt Einsatzfähig sind?

Du darfst mich nicht falsch verstehen, manche Pferde sehen wir mehrfach im Leben. Oft sind wir auch jene, die das Tier auf den letzten Wegen begleiten müssen, damit die Pferde nicht zu Wanderpokalen werden.

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pony  06.09.2022, 18:52
@Grauling0605
Einschläfern kommt für mich erst dann dran, wenn das Pferd nicht mehr leidfrei leben kann.

ein pferd, das mit 7 so aussieht und so deutlich schmerzen und soviele anatomische baustellen zeigt...

ich möchte die knoten an den sehnen unter den gamaschen nicht sehen.

bei dem pferd ist genau das gegegeben.

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pony  06.09.2022, 22:16
@Grauling0605

ja.

aber explizit bei diesem pferd sieht es wohl so aus.

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m1chak  08.09.2022, 00:38

Dieser Text wiedert mich ganz ehrlich richtig an. Hoffe er ist ironisch gemeint.

Ich spare mir weitere Erklärungen und wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir wie deinen Pferden im Leben ergeht.

Mit welcher Arroganz sich manche Menschen über das Leben dieser Tiere stellen ist unfassbar.

Ich kotze

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StRiW  08.09.2022, 09:46
@m1chak

Es sind Nutztiere wie Schwein und Rind! Mehr nicht!

Nur weil man überall Wendy und zu viel Ostwind sieht, bekommt man immer mehr Probleme mit der Pferdehaltung.

Wir können gerne Verhältnisse schaffen wie zur schlechtesten Zeit bei der Haflingerzucht, wo die Fohlen die nichts wahren verschenkt wurden und schnell wieder als Probleme auftauchten.

Oder wie in den USA, wo man teilweise nicht mehr weiß was man mit den Wildpferden machen soll, im übrigen Australien ebenso. Kaufen will sie keiner und durchfüttern eben auch niemand und die Farmer wollen und müssen sie los werden!

Dir ist schon bewusst, das es nicht mal annähert genügend Plätze für Hund und Katzen gibt, geschweige den für Pferde, in Tierheimen. Wenn man alle überzähligen Pferde ins Tierheim geben müsste, wer soll das bezahlen?

Ein Platz für ein Pferd verschlingt mal eben um die 6 000 bis 10 000 Euro ohne tierärztliche Leistungen, auch der Platzbedarf von den Tieren sollte man nicht unterschätzen!

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m1chak  09.09.2022, 17:04
@StRiW

Ich verstehe alle deine Argumente, kenne die Wildpferdproblematik in den USA und würde fast alles bejahen was du da schreibst aber ich habe mich lange genug mit den Tieren beschäftigt, dass ich eines sicher sagen kann:

Sie haben Sorgen Wünsche Bedürfnisse, reflektieren Sachverhalte und fühlen wie der Mensch.

Das Argument "es fehlt an Intelligenz" halte ich für schwach, denn dann dürfte ich auch mit manchen Menschen recht grob umspringen.

Das Argument "Wir Menschen sind die Herrenrasse (Begriff ist leider anderweitig schon übel belegt aber mir fällt kein besserer ein)" halte ich für extrem ignorant und führt am Ende gedacht ins Desaster.

Mit der Historie zu argumentieren 'Das waren und sind Nutztiere' ist ein Ringschluss. Es geht ja gerade darum zu klären, dass dieser Ansatz moralisch nicht haltbar ist.

Wenn man lange genug mit den Tieren zusammen lebt, so geht es zumindest mir, verschwindet die Grenze zwischen Mensch und Tier und zwar nicht weil man sich daran gewöhnt sondern weil die Tiere, wenn man sie lässt eine Kommunikation beginnen und einen in den Sozialverbund aufnehmen. Klar, die Themen sind begrenzt, aber meist immernoch interessanter als in manchen 'Menschengruppen' in denen ich mich bewegt habe.

Wenn man die Letzte Passage ernst nimmt, dann hat das Töten / quälen von Tieren kaum noch einen Unterschied zu verletzten Kindern im aktuellen Krieg oder den Ertrinken den im Mittelmeer.

Ich kann weder bei dem Einen (Menschen) noch bei Anderen (Tiere) tatenlos zusehen ohne dass ich Gefahr laufe nur noch Hass und Traurigkeit zu empfinden.

Und um eine Sache klar zu stellen: Ich komme sicher aus der so genannten 'Mitte der Gesellschaft', habe keinen besonderen Hang zu rechten, linken oder auch nur extremen Gruppierungen, habe eine ordentliche Schulbildung und einen normalen Beruf.

... Und das Glück ( Zufall, ohne dass ich das geplant hatte) eine Zeit lang in einer Herde leben zu können.

Hoffe ich konnte einnige Ansätze die ich für falsch halte verständlich machen.

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StRiW  09.09.2022, 17:43
@m1chak

Ohne Böse zu sein ist das ein rein westlicher Wohlstandsgedanke!

Ich war in Madagaskar, Somalia und auch schon in anderen Krisengebieten dieser Erde. Niemanden ist das Wohl eines Haustieres wichtig, wenn er echte Probleme hat! Nutztiere die einem Fleisch und Nahrung bieten oder andere Rohstoffe, dafür stehen die Menschen in Not auch noch ein!

Im übrigen ist dort unten auch ein Menschenleben nicht viel wert.

Jedoch auch hier im Westen ist ein Menschenleben nicht viel wert, sonst würde man nicht tausende von Euros für Haustiere ausgeben, die wirklich reiner Wohlstand sind, wenn man sie nicht als Nutztier hält. Jedoch nicht in der Lage sein, geschlossen, den Welthunger beseitigen und schon wieder nach höheren Zäunen und tieferen Gräben schreien. Es ist ein Witz, das man eine Kratze nicht einschläfern darf, jedoch den Menschen in Afrika verhungern oder mal eben den Flüchtling im Mittelmeer ertrinken.

Auch finde ich es vermessen, wie die Tierschutzorganisationen schon am heulen, sind das Gas ist so teurer, die Welpen werden frieren. Für das was man hier in Deutschland für ein Tierheimtier aufwendet kann man ganze Familien ernähren.

Man muss Tiere nicht quälen, das machen auch nahezu keine Landwirte in Deutschland nicht. Am Ende sollen und müssen sie auf den Tisch.

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m1chak  09.09.2022, 18:32
@StRiW

Gefühlt liegen unsere Meinungen gar nicht so weit auseinander ;)

Und vor allem hast du Recht, dass es jede Menge Länder gibt, die einen Dreck auf glückliche Tiere geben und wo Menschenleben nich viel zählen. Und noch schlimmer, wo man zum Beispiel Hunde mit Brandbeschleuniger übergießt um die lustigen Sprünge zu sehen wenn sie Brennen und wo Frauen gesteinigt werden. ..sind nur zwei willkürlich gewählte Beispiele...

Und ja: Tiere fressen Gras, der Mensch (auch ich) futtert Tier. Wenn halt nur Bäume und Büsche wachsen dann man kein Gemüse anbauen. Damit hab ich keinerlei Probleme.

Aber egal was andere tun und wir man das sieht: Ein paar dieser Lebewesen sind für mich wie meine Kinder und mein Mitgefühl (mitfühlen was der andere fühlt) kann ich gegen keines unserer Mitlebewesen abschalten und ich glaube das ist gut so.

Jeder muss seine persönliche Grenze ziehen. Meine liegt ungefähr bei "ich esse kein Tier das ein unglückliches Leben oder einen scheiß Tod hatte". Und ich kann Menschen nicht leiden die Tierqual billigend in Kauf nehmen. Von den Sadisten und Fanatikern rede ich gar nicht.

Ich weiß auch dass unsere Wohlstandsgesellschaft zweifellos gar keinen Grund hat Tiere zu töten, zumindest nicht in dem aktuellen Ausmaß.

Und ich bin mir nicht sicher wie ich mich verhalten würde wenn ich hungern muss aber ich kann mir echt nicht vorstellen dass ich Tiere mehr leiden lasse als zwingend notwendig.

Was die Menschen betrifft: Die meisten davon mag ich nicht besonders, eben wegen den Grausamkeiten. So gesehen halte ich mich an der Front raus.

Aber das ist jetzt halt nur meine Meinung, meine Erfahrung und meine Logik.

Wie sagt man so schön auf Neudeutsch: Alles ist im Flow...

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