Pferd hat sich in der Decke verletzt?
Hallo liebe GFler,
Ich habe gestern Abend zum ersten Mal meinen 3jährigen Hengst eingedeckt.
Er war dabei ruhig und brav, schien das schon zu kennen (habe ihn erst seit ein paar Wochen).
Kurz nachdem ich von der Box weg war, rumste es dort ordentlich, als ich wieder bei ihm war stand er auf zwei Beinen, die Brustschnalle der Decke im Maul - und zwar richtig weit hinten im Kiefer, die Decke war extrem angespannt, er bekam sie nicht mehr aus dem Maul.
Er war kurz davor sich zu überschlagen, das war brandgefährlich.
Ich habe es geschafft die hinteren Schnallen zu lösen und ihn so zu befreien, außer einiger blutender Wunden am Kopf und einem ordentlichen Schreck ist wohl alles nochmal gut gegangen (kein Vergleich zum gebrochenen Kiefer oder zum überschlagen in der Box, was alles hätte passieren können).
Nun die Frage, wie verhindere ich solche Unfälle in Zukunft? Ich habe seit 20 Jahren Pferde, immer eingedeckt und so etwas noch nie erlebt. Ich weiß auch nicht wie er das geschafft hat sich beim Reinbeißen so zu verhaken, dass ihm die Decke fast den Kiefer bricht.
Gibt es decken mit Klett oder mit einer Art "Notöffnung" die sich bei starkem Zug selbst öffnen?
6 Antworten
Ein Pferd das man noch nicht gut kennt einzudecken und zu denken, das wird schon gut gehen, und dann auch noch das Pferd alleine lassen ist für mich grob Fahrlässiges verhalten des Besitzers.
Ihr habt tatsächlich Glück, das nicht mehr passiert ist.
Bei jemandem der schon 20 Jahre Pferde hat würde ich eine andere Vorgehensweise erwarten.
Alles und ich meine wirklich alles darf nicht als gegeben und gelernt angenommen werden, solange man das nicht selbst beigebracht hat.
Gewöhn dein Pferd ordentlich dran oder deck das Pferd nicht ein, wozu wird ein 3 jähriger eingedeckt, der ist ja noch nicht mal in der Arbeit, zumindest nicht in einer Arbeit ist, wobei er schwitzen könnte.
Kalt wird den Pferden im Winter auch nicht, auch das müsstest du wissen nach 20 Jahren Pferde.
Ich habe bei meinem jungen Pferd damit angefangen die Decke beim spazieren gehen und nach dem putzen mal kurz drauf zu machen, am Anfang habe ich sie auch nicht zugemacht damit sie notfalls runter fällt. Erst als er sich das brav gefallen hat lassen, habe ich sie zugemacht und ihn damit "alleine" gelassen.
Vielleicht solltest du das Tier erst mal ganz in Ruhe an die Decke gewöhnen.
Schnapp dir das Pferd, Decke drauf und dann spazieren gehen. Um etwas mehr Konrtolle zu haben, führe entweder an der Trense, oder am Halfter (dann aber bitte ne Hengstkette mitnehmen). Geht das Pferd an die Decke und versucht daran rum zu beißen, gleich unterbinden. Ist er lieb und lässt die Decke da wo sie ist - perfekt (wenn er zwischendurch versucht an die Decke zu gehen, du das unterbunden hast und er lieb ist loben.)
Um das ganze noch etwas mehr zu entschräfen. Es gibt so genannte Safe Gums (soll-bruch-Gummis), die zu zwischen die Verschlüsse einsetzen kannst. http://www.safe-gum.com/de/produkt
Geht er regelmäßig weiter an die Decke und kaut daran rum oder versucht diese runter zu zeihen, würde ich einfach mal etwas Tabasco an die Decke schmieren (Oder irgendwas seifiges [den Tip mit der Seife habe ich von Friesennarr bekommen, da meinem Pferd auf der Koppel der Schweif abgefressen wird und Tabasco leider nicht den gewünschten Effekt gebracht hat.])
lass bitte das pferd uneingedeckt - er hat ja gezeigt, dass es nicht nötig ist.
und google bitte thermoregulation.
es könnte nötig sein, hin und wieder auch jahrelanges tun zu hinterfragen, sich auf den neuesten stand zu bringen und gegebenenfalls was zu verändern.
das eindecken macht die pferde empfindlich. es kann sich zwischen decke und fell ein feuchtes "kältepolster" bilden. das sorgt oft für unterkühlung beim eingedeckten pferd.
frage am rande - soll der hengst gekört werden oder ist er gekört? wenn nicht - warum hältst du ihn als hengst?
Dunno2010 Ich kann dir nur zustimmen. Mein Pferd war letzten Winter 3 und war nicht geschoren - das Tier hat sich für einen sibirischen Wintereinbruch gerüstet. (Nach ein paar Runden an der Longe, hab ich ne Tropfsteinhöhle am anderen Ende gehabt). Nun hab ich letzten Winter noch nicht wirklich viel mit dem Hü gemacht.
Rüstet das kleine Fellmonster diesen Winter auch wieder so auf, dann wird es nackig gemacht und bekommt ne Decke drauf. (Wenn die im Winter gearbeitet werden und dann super dickes Plüschfell haben, bekommt man die nie wieder trocken geritten.)
Ich sehe das absolut genauso wie ponyfliege. Wozu braucht ein 3jähriger eine Decke? Sinnvoll ist eine Decke nur bei alten, kranken Pferden die es nicht mehr selbst schaffen sich warm zuhalten. Wie gesagt, die ganze Thermoregulation kann hinüber gehen und dann friert das Pferd schon bei 10 Grad ohne Decke. Das ist einfach ungesund.
Darüber hinaus entwickelt sich Winterfell fast ausschließlich in Abhängigkeit mit der Tageslichtlänge. Durch die Decke kann das Fell nur Minimal dünner bleiben.
Wenn dein Pferd dann ordentliche Kondition aufgebaut hat (was ja eh noch nicht mit 3 Jahren der Fall ist), dann kann man ein Pferd auch ganz normal trainieren. Trockenreiten am Ende ist evtl etwas länger.
Das sind Tunierreiter, da ist Pferd selbst nicht so wichtig.
es kommt find ich immer aufs Pferd an... meine Stute ist 18, hat aber jetzt schon gefühlte 10 cm Plüsch auf den Rippen und sieht nebenbei damit 100kg schwerer aus^^... sie bekommt leider sehr fettiges und schuppiges Fell im Winter und schuppert sich den ganzen Hintern wund, der Schweif ähnelt dann einem Rasierpinsels o.o... Fell runter=Fell bzw haut besser und keine kratz Attacken mehr :)... wenn ein Pferd wirklich arbeiten muss und dadurch schwitzt finde ich es auch sinnvoll, da es viel schneller eine Erkältung bekommt wenn es stundenlang nass da steht und allgemein würde ich auch nicht gerne in meiner dicksten Jacke n Marathon laufen :)... Voraussetzung, Decke muss passen und was ich leider schon oft bei anderen hatte, dort wird das Pferd bei 22 'C und am sonnigsten Tag eingedeckt, weil es könnte ja evtl ein Haar zu viel bekommen oder sogar dreckig werden wenns regnet...und steht dann im eigenen Saft. sowas muss nicht sein -.-. lg :)
Wenn die Stute 18 ist und das Fell deutlich länger ist als früher, solltest Du sie mal auf ECS (Cushing) testen lassen. ECS kann auch noch zu anderen Problemen wie z.B. Hufrehe führen.
Du solltest dein Pferd mal auf Cushing hin untersuchen lassen, bevor du da was dran rum machst.
jo. und das blöde am umgang mit pferden ist, dass man sich früher oder später mit physik beschäftigen sollte.
wer allerdings seit 20 jahren pferde hält und fragen stellt, ob er hafer füttern soll, hengste in einem reitstall hält... naja - ich weiss nicht recht, ob derjenige wirklich rat sucht oder doch nicht.
und der super hinweis von anderer seite mit der tageslichtlänge... boxenhaltung im stall... da bekommt pferd einfach weniger tageslicht...
wenn die rösser im winter derart schwitzen, sollte mal über fütterung und die gabe von vitamin d nachgedacht werden, ebenso, wenn das winterfell filzt und schuppt. weil - normal ist das nicht.
Wenn dein Pferd eine gescheite Kondition hat, dann steht es nach dem Reiten nicht stundenlang nass da... Und man könnte auch das Training ein wenig leichter gestalten, dem Pferd zuliebe... Und damit meine ich nicht nur im Schritt ausreiten. 45 Minuten in Schritt und Trab mit ein paar Galoppeineinheiten und Dressurlektionen sollte jedes Pferd auch im Winter schaffen ohne Klitsch nass zu sein.
Einfach nicht eindecken und nicht scheren, ist gesünder für alle Pferde, außer bei bestimmten Krankheiten wie z.B. Cushing, wo oft geschoren werden muss. Und Abschwitzdecken, wenn nötig, erst nur unter Aufsicht auflegen, bis das Pferd sich daran gewöhnt hat.
Mag ja bei Freizeitpferden gehen, aber nicht bei Sportpferden die im Training stehen, die schwitzen sich ja tot.
Dann sollte man mal das Training überdenken und den Stress reduzieren, außerdem länger trockenreiten. Das geht auch bei Sportpferden. Und mit dem frühen eindecken ändert sich die Felllänge wirklich nur minimal, das Pferd schwitzt darunter, weil es noch viel zu warm ist. Dann bildet sich das von ponyfliege beschriebene Kältepolster und das Pferd beginnt zu frieren. Zudem kann sich das Fell unter der Decke nicht aufstellen.
Ein 3 jähriges Sportpferd sollte in seinem ersten Jahr noch nicht mal so gearbeitet werden, das es dabei schwitzen könnte - nur durch richtig heftigen Stress schwitzen Pferde stark, und wenn sie noch gar keine Kondition haben.
Bei uns kommen 3 jährige frisch angerittene Pferde im Winter nochmal auf die Koppel um 4 jährig richtig anzufangen. Ich verstehe immer nicht, warum man die Pferde so jung zusammenstampfen muß um jeden Preis.
Er ist gekört und ohne Decke funktioniert bei den Sportpferden im Winter nicht, die schwitzen sich ja zu Tode.
Ich bin heilfroh wenn ich dank zeitigem eindecken nicht noch scheren muss.
Und er zeigt nicht, dass er die Decke nicht braucht, klar, wenn es danach geht hören wir auch alle das reiten auf, braucht auch kein Pferd. Im übrigen mopst er mir gerne meine Jacke - zeigt er damit, dass er lieber eine Jacke tragen möchte? Wohl kaum.