Pferd geht nach Umzug bei Mir nicht von Weide?

5 Antworten

Das Pferd hat Dich mit der Umsiedlung verbunden und hat misstrauen Dir gegenüber.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Du solltest dir als erstes bewußt machen, dass Pferde in - größeren - Herden wie Pferde agieren, ihr Focus liegt viel mehr auf der Herde als auf dem Menschen, wie es gezwungenermaßen bei einem Boxenpferd der Fall ist.

Zum zweiten ist gerade für Stuten ein Umzug oft sehr hart u. nicht so leicht zu verkraften. Du bist die jenige, die sie weggebracht hat. Daher vertraut sie dir erst mal nicht mehr, ob du sie nicht wieder weg bringst, wenn du sie holst. Neue Umgebung, neue Herde,... das braucht eben seine Zeit.

Mehrere Möglichkeiten. Nimm dir Zeit. Du kommst, ohne Halfter. Ohne Absicht. Einfach nur so. Sagst ihr Hallo, verbringst ein bisschen Zeit bei ihr, gehst wieder. Dann kommst du mit Halfter. Gehst ein paar Schritte mit ihr u. BEVOR sie stehen bleibt oä, Halfter runter, loben, du gehst. Ohne Pferd. Das Spiel machst du ein paar Tage, immer ein Stück länger mit ihr gehen, wichtig jedoch, immer vorher beenden, ehe es wieder zur Konfrontation zw. euch kommt. Wenn das gut funktioniert auch dann aber noch nicht gleich raus sondern kreuz u. quer über die Koppel, am Tor vorbei etc. Erst wenn auch das gut funktioniert, raus holen. Sehr aufwendige, aber auch sehr nachhaltige Methode.

Andere Möglichkeit: Gerte, 2. Strick,... dabei (natürlich NICHT damit schlagen!!) u. strikt unterbinden, dass das Pferd stehen bleibt oder sogar steigt. Vorwärtsgang rein, auch bei dir vor allem mental, was dein Pferd an deiner Haltung u. Körpersprache ablesen kann, u. der bleibt drin, bis ihr da seid, wo du hin willst.

Was für dein Pferd besser geeignet ist, musst du selbst wissen. Ich nehme mir lieber etwas mehr Zeit u. arbeite mit weniger Druck, weil ich es schön finde wenn Pferde mir vertrauen u. deshalb tun, was ich möchte - nicht, weil ich sie dazu zwinge. Allerdings gibt es natürlich auch Pferde, die brauchen einfach direkt u. sofort klare Ansagen, weil sie dich sonst 0 für voll nehmen. Aber das solltest du ja wissen wie es bei euch ist, du kennst dein Pferd.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Versuche es einfach mit Ruhe und schalte den Kopf aus. Du weißt schon, wenn du zu ihr auf die Weide gehst "oh je, das wird nichts" oder "sie lässt sich doch eh nicht holen". Das weiß dein Pferd, spürt deine Zweifel. Also bleibt es stehen, weil es nicht sicher sein kann, dass du es nicht dem nächstbesten Tiger zum Fraß vorwirfst. Darüber hinaus, arbeite an deiner Körpersprache. Aufrechter und bestimmter Gang, Blick nach vorne oder leicht gesenkt und zielsicher voranschreiten, wenn du sie führen willst.

Des Weiteren möchte sie vielleicht auch einfach den neuen Komfort genießen? Gib ihr noch ein wenig mehr Zeit, setze sie nicht so unter Druck, auch wenn es bei deiner RB vielleicht funktioniert.

Schon beim Verladen hat deine Stute deine Anspannung und Aufregung bemerkt, deshalb gab es da auch schon Theater.

Siehe es mal so: Als Fluchttier musst du dich zu jeder Zeit 1000%ig auf dein Leittier (in dem Falle Mensch) verlassen können. Nun ist da aber irgendwas. Der Mensch ist angespannt, nervös und da steht dieses große, furchteinflößende, dunkle Loch, in das du gehen sollst. Du weißt nicht, ob da drin eine Klapperschlange sitzt oder ein Löwe und weil dein Leittier unruhig ist, bist du es auch.

Das gleiche auf der Koppel: Du hast jetzt eine große Herde, viele sind dir noch unbekannt. Dann kommt dein Mensch, den du schon kennst und dem du immer vertraut hast. Jetzt ist der aber auch angespannt, wenn er zu dir auf die Weide kommt. Da bleibst du lieber bei deinen Artgenossen, denn die sind in diesem Moment deine Herde. Erst, wenn du feststellst, dass der Mensch sich absolut sicher ist, dass keine Gefahr droht, wenn du mit ihm mitgehst, kannst du ihn als Leittier akzeptieren und mit ihm mit gehen.

Egal wie vertraut ihr euch vorher im alten Stall wart: Das ist eine komplett neue Situation. Pferde denken nicht wie Menschen. Sie wissen nicht, dass eine neue Umgebung ungefährlich für sie ist. Pferde leben im Hier und Jetzt und jede Situation muss neu bewertet werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

lass dir von deiner reitbeteiligung zeigen, wie sie es macht.

du brichst dir dabei keinen zacken aus der krone.

kleiner tipp am rande: ziehen bringt gar nichts. der antrieb beim pferd ist hinten.

klappt es trotz üben in zwei wochen immer noch nicht, engagiere dir für 5 einheiten einen trainer für freiheitsdressur und lass dir zeigen, wie pferde als solche "funktionieren" und dir die situation vor ort analysieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ja , du hast Recht. Es liegt daran das Du dein Pferd in den Anhänger geführt hast. Was du machen kannst, ist dein Pferd nehmen und auf der Weide führen ,einfach so ohne Druck. Vielleicht zu zweit

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung