Passionsblume und SSRI (Paroxetin)?

4 Antworten

Da Passionsblume gerne mal als MAO-Hemmer genutzt wird würde ich von der gleichzeitigen Einnahme von serotonergen Substanzen wie ADs abraten, könnte ein Serotoninsyndrom nach sich ziehen.

Paroxetin ist ein chemisches Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI. Es hemmt also selektiv die Wiederaufnahme des Botenstoffs Serotonin aus dem synaptischen Spalt (zwischen den Gehirnzellen) und führt so zu dessen erhöhter Verfügbarkeit. Zugelassen ist das rezeptpflichtige Medikament zur Behandlung von Depressionen, Angstzuständen, PTBS und Zwangserkrankungen. Mehr zu Paroxetin findest du hier.

Passionsblume ist ein pflanzliches Medikament, welches ohne Rezept gekauft werden kann. Für die psychoaktive Wirkung (beruhigend, angstlösend etc.) werden vor allem die Inhaltsstoffe Luteolin und Harmin verantwortlich gemacht. Wie diese genau ihre Wirkung entfalten ist allerdings immer noch nicht abschliessend erforscht. Es gibt eine These, dass sie eine hemmende Wirkung auf die Monoaminooxidase (den Abbau von Botenstoffen im Gehirn) haben. Wäre Passionsblume ein solcher MAO-Hemmer, hätte dies Einfluss auf gewisse chemische Antidepressiva. Es könnte zu einer überhöhten Verfügbarkeit von Serotonin kommen (Serotonin-Syndrom), welche äusserst gefährlich ist. Mehr zur Passionsblume und deren psychoaktive Wirkung hier.

Gemäss Arzneimittelverzeichnis wird präventiv von einer Kombination von Passionsblume und Antidepressiva die ebenfalls als MAO-Hemmer wirken (z.B. Moclobemid oder Tranylcypromin) gewarnt. Bezüglich der Gruppe der SSRI's (inkl. Paroxetin) gibt es allerdings keine Warnung... weder bei Paroxetin noch bei hoch dosierten Kapseln mit Passionsblumen-Extrakt (geschweige denn Tee).

Würd ich nicht tun, in der Passionsblume sind MAO Hemmer das kann ziemlich gefährlich werden.