Papyrus Autor 11 lohnt sich die Investition?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Für mich hat die Investition sich sehr gelohnt.

Mein Buchprojekt ist umfangreich. Ich habe in Papyrus inzwischen mehr als 100.000 Wörter geschrieben und bin noch lange nicht fertig mit der Erstfassung. Mir hat Papyrus sehr beim Sortieren und Strukturieren meiner Ideen geholfen. Vor allem der "Navigator" gibt mir einen guten Überblick über meine (mehr als 150) einzelnen Szenen und den jeweiligen Bearbeitungsstand der Szene.

Das Planen und Schreiben hast du allerdings schon ohne Papyrus gemacht.
Was du jetzt noch nutzen würdest, sind
- Rechtschreib- und Grammatikprüfung
- Lesbarkeitsanalyse
- Stilanalyse

Die Rechtschreibprüfung ist fast unfehlbar, bei mir hat sie in gut 99% der Fälle recht.

Die Grammatikprüfung liegt auch öfter mal falsch. Sie findet nicht jeden Fehler, und sieht manchmal Richtiges als Fehler an. Das Programm begründet aber jedes Mal, warum etwas als Grammatikfehler angesehen wird. Anhand der Begründung kann ich nachvollziehen, um was es geht, und ggf. die Grammatikregel nachlesen.
Sehr zuverlässig erkennt es das Programm, wenn man den falschen Fall benutzt. Beispielsweise schreibe ich "Er kam zu dem Weg." Dann fällt mir ein, dass "erreichte" schöner klingt. Ich ersetze "kam" durch "erreichte". In derselben Sekunde, in der ich "zu" lösche, wird mir "dem" schon unterschlängelt, weil es jetzt "den" heißen muss.

Mit der Lesbarkeitsanalyse und der Stilanalyse habe ich selbst noch keine Erfahrungen gesammelt. Die sollte man nicht einschalten, während man gerade neue Ideen aufschreibt, sondern erst am Ende für die Korrektur.
Ich denke, dass mir die Stilanalyse sehr beim sprachlichen Überarbeiten helfen wird, wenn ich so weit bin. Hier kannst du einen kleinen Erfahrungsbericht lesen, wie die Stilanalyse funktioniert:
http://www.andreaseschbach.de/schreiben/papyrus/stilanalyse/stilanalyse.html

Wenn man selbst mithilfe eines Computerprogrammes seinen Schreibstil überarbeitet, ersetzt das kein professionelles Lektorat. Ideal wäre beides nacheinander: zuerst selbst überarbeiten [ohne Papyrus könntest du nach dem 10-Punkte-TÜV vorgehen: http://www.andreaseschbach.de/schreiben/10punkte/10punkte.html ] und dann noch ein professionelles Lektorat.

Ich glaube allerdings nicht, dass du für 300-400 Euro ein professionelles Lektorat bekommen würdest. Ich habe damit keinerlei Erfahrung, meine aber mal irgendwo von fünfstelligen Summen gelesen zu haben. 300-400 Euro für einen ganzen Krimi, das wird vermutlich nur ein Korrektorat sein, das sich auf Rechtschreib- und Grammatikfehler beschränkt. Kein Lektorat, in dem auch auf Inhalt, Sprachstil und Schreibstil geachtet wird. Oder?

In dem Fall hättest du mehr davon, wenn dich die Papyrus-Stilanalyse auf Wortwiederholungen und Füllwörter und so weiter aufmerksam macht, als wenn ein menschlicher Korrektor nur die Rechtschreibfehler berichtigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Papyrus ist ein sehr gutes Schreibprogramm, mehr nicht.

Ich arbeite zwischendurch immer ´mal wieder nur mit der kostenlosen Testversion.

Wenn man seinen Kriminalroman unbedingt und möglichst zum Bestseller verkaufen will, benötigt man auf jeden Fall eine/n professionelle/n Lektor*in, weil nur dieser Profi weiß, was eine Zielgruppe lesen möchte und deshalb kaufen wird.

Eine Manuskript-Normseite sehr gut zu korrigieren und zielgerichtet zu lektorieren kostet auch den Profi eben Zeit, also ca. 100 €. Ein Roman mit 300 Seiten etwa 3´000 €. Wenn es billiger wird, muss die Qualität nicht schlechter sein. Und wenn es teurer wird, eben nicht automatisch...


Corinna2015  21.08.2022, 11:46

Wenn eine Seite 100 Euro kostet, kosten 30 Seiten 3.000 Euro und 300 Seiten 30.000 Euro.

1
Skoph  21.08.2022, 11:59
@Corinna2015

Danke. Stimmt mathematisch, war zu schnell geschrieben - wie zu oft, ich vergaß zu erläutern, dass z. B. mein Bekannter, Profilektor, die Preissteigerung nicht mathematisch macht. Ein (auch wissenschaftliches) Manuskript mit 300 Seiten korrigiert und lektoriert er für nur ca. 3´000 €. Trotzdem kostet z. B. eine Normseite Arbeit bei ihm ca. 100 € inkl. Steuer.

2

Das Programm ist ganz gut als Unterstützung, ersetzt aber keinen professionellen Lektor. Meiner Meinung nach.

Und selbst wenn würde ich an deiner Stelle das Ding erstmal schreiben. Dann kannst du dir das Programm immer noch kaufen und es dann innerhalb des Programms durch die Korrektur jagen, doch so eine Ausgabe von ich meine 200€ im Vorfeld zu machen, für ein Programm, dessen Planungsinhalte du auch gut durch einen Block und Stift ersetzen kannst, erscheint mir unnötig.