Omega 3fettsäuren schadlich?

3 Antworten

Es ist letztlich so: Die beiden Fettsäuren Omega 3 und Omega 6 sind essenziell, der Körper braucht sie, kann sie aber nicht selbst bilden (allenfalls der Omega3-Metabolismus, dass in begrenzten Mengen ALA in DHA und EPA umgewandelt wird - aber so wenig, dass man besser gleich zu Ernährung und Nahrungsergänzung mit DHA und EPA greift, sprich alles aus dem Wasser, Algen und Fisch).

Omega 6 ist dabei die gefährlichere Fettsäure. Wie gesagt, sie ist wichtig, aber wenn Omega 6 überwiegt, dann begünstigt diese beispielsweise entzündliche Prozesse, während Omega 3 entzündungshemmend ist. Diese dauerhaften entzündlichen Prozesse führen natürlich zu chronischen Schmerzen, aber je nachdem, wo auch langfristig schlimmstenfalls zu Krebs oder, wenn es die Nerven und Hirn trifft, Nervenkrankheiten wie MS, Parkinson oder Alzheimer. Um dem vorzubeugen, muss man Omega 3 und Omega 6 in ein ausgewogenes Verhältnis bringen, also 1:1

Und hier fängt das Problem an, denn das Meiste, was du an Nahrungsmitteln kaufen kannst, hat einen starken Omega 6 Überschuss, und da ist egal, ob du dich fleischlastig oder vegan ernährst. Da wir eigentlich schon in absoluten Mengen genug Omega 3 haben, aber halt viel zu viel Omega 6, wäre es sinnvoll, erst mal über die Ernährung Omega 6 runter zu bringen und Omega 3 darüber hoch. Den Rest kippt man über Supplements nach.

Wenn Omega 3 im Überschuss ist, halten sich die unerwünschten Nebenwirkungen noch in engen Grenzen. Die zwar nicht bekannteste aber wichtigste Nebenwirkung ist wohl die, dass gerade Menschen mit cardiovaskulären Vorerkrankungen zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Vorhofflimmern neigen. Vorhofflimmern ist, im Gegensatz zum unter Umständen tödlichen Kammerflimmern, relativ harmlos und tritt bei allen, selbst noch so gesunden Menschen selten aber ab und zu doch mal auf, aber zu viel davon ist halt nicht gut und zu viel Omega 3 kann zu viel Vorhofflimmern machen., gerade, wenn man schon eine Herz-Vorerkrankung hat. Für Blutverdünnung (Blutungsneigung), aus dem Ruder laufenden Blutzucker und all das, was man sonst noch liest, müsste man es schon böse übertreiben und in einen massiven Omega 3 Überschuss kommen (da kommen aber die wenigsten hin, die Meisten nähern sich überhaupt erst mal einem 1:1-Verhältnis, weg von einem bösen Omega 6 Überschuss an)

Insgesamt treten Nebenwirkungen von einem Omega 3 Überschuss relativ selten und harmlos auf und Berichte über Schäden sind, wie bei anderen Supplements wie Vitamin D3, eher die typische mediale Panikmache von Leuten, die aus Gründen, wie auch immer die sind, immer einen pawlowschen Beißreflex gegen alle gesundheitsförderlichen Supplements entwickeln und generell alles mit erfundenen Leidensgeschichten verteufeln. Wenn man die lächerlich-niedrigen deutschen Empfehlungen mit internationalen Empfehlungen und Höchstgrenzen sowie Studienlagen abgleicht, stellt man fest: Die Empfehlung sollte deutlich höher liegen, als in Deutschland, aber viel hilft halt eben nicht viel und ist unter Umständen auch schädlich - aber viel ist halt deutlich mehr, als man uns hier erzählen will.

Singelmalt  04.05.2024, 16:29

Mein Gott! Arbeitest Du für die Pharmaindustrie? Vor 40 Jahren erhielt die halbe Welt Vitamin C zusätzlich. Irgendwann stellte man fest, dass das nichts bringt und allenfalls schadet. Dann kamen die Multivitaminpräparate, auch dieses Hype ging vorüber. Später empfahl man den Menschen, Butter durch Cholesterinfrei Ersatzprodukte zu ersetzen bis sich auch das wieder legte. Danach waren es die Kalziumpräparate und etwas später das Vitamin D3. Diese Phase haben wir jetz auch schon wieder weitgehend hinter uns, aber jetzt leidet ein Grossteil der Bevölkerung an Eisenmangel und der Patient lässt sich folgsam Eiseninfusionen verabreichen, was für den Arzt und die Pharma auch deutlich einträglicher ist als die paar Tropfen. Tja, und jetzt sind wir also bei den Fettsäuren angelangt, und auch diese Modeerscheinung wird einer ausklingen und einer nächsten weichen, und der Konsument wird sich wieder darauf einlassen.

Natürlich gibt es vereinzelte Menschen mit den unterschiedlichsten Mangelerscheinungen bei denen eine Substitution sinnvoll ist, aber das ist eine kleine Minderheit und im Grossen und Ganzen ist alles nur ein grosses Geschäft für verschiedene Player im Gesundheitsmarkt.

https://www.klartext-nahrungsergaenzung.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/omega3fettsaeurekapseln-sinnvolle-nahrungsergaenzung-8585

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volker79  07.05.2024, 21:22
@Singelmalt

Wie kommst du denn auf die Idee?

Würde ich für die Pharmaindustrie arbeiten, würde ich sagen, nein, bloß kein Omega 3. Aber nein, ich arbeite auch nicht für die Nahrungsergänzungsmittelindustrie.

Du musst erst mal verstehen: Nahrungsergänzungsmittel sind im weitesten Sinne Nahrungsmittel und daher schwächer reguliert. Es gibt zig Hersteller, also einen harten Konkurrenzkampf. Da man tatsächlich nicht mehr alle Mikronährstoffe mit nur gesunder Ernährung sauber abdecken kann, kann man durchaus mit etwas Verstand (sprich wenn man nicht die minderwertigen, überteuerten "Doppelfrau/Klosterherz"-Produkte kauft, eine vernünftige Supplementierung für die Restmängel für 25-50 Cent pro Tag erreichen. Das wäre ein Umsatz - und Umsatz ist nicht Gewinn, sollte man unabhängig der Schulform mal irgendwann gelernt haben - von 80 Mio Deutschen mal 25-50 Cent = 20-40 Millionen Euro pro Tag. Klingt zwar nicht schlecht, aber abzüglich Materialkosten, Herstellung/Personal, Logistik, Gewinne der Zwischenhändler und allem, was noch dazu kommt, lass mal 0,5% davon beim Hersteller hängen bleiben. Gut, wären, wenn alle Deutschen vom Säugling bis zum Rentner supplementieren würden, immer noch 100.000-200.000 Euro Gewinn pro Tag - aber halt verteilt auf unzählige Hersteller.

Medikamente hingegen sind stark reglementiert und oftmals auch patentiert und werden von wenigen Pharmakonzernen, bei Patenzschutz oftmals nur von einem einzigen (wenn mehrere, dann Lizenzprodukte, an denen der eine Hersteller verdient, der das Patent hält) hergestellt.

50% der Menschen erhalten statistisch gesehen einmal im Leben die Diagnose Krebs. Oftmals behandelt mit Chemotherapie. Die kostet tausende Euro pro Monat, wovon bei den zwei, drei Herstellern, die die Produkte anbieten, schon mal 20-50% Marge hängen bleiben können.

Rechnung:

  • Würden alle 80 Mio Deutsche supplementieren, würden nach oben genannter Rechnung, legen wir mal die 200.000 pro Tag zu Grunde, wäre das über die ganze Branche 73.000.000 pro Jahr, bei locker 50 Herstellern, die konkurrieren, auf jeden Hersteller 1.460.000 Euro Gewinn pro Jahr abfallen. Nicht schlecht.
  • Wenn, Status Quo, mit Supplements als Randerscheinung gesundheitsbewusster Fitness-Hipsters, 50% der 80 Mio Deutschen mit einer Lebenserwartung von 80 Jahren einmal im Leben Krebs bekommen, der mit Chemo behandelt wird, sind das im Schnitt 500.000 Chemotherapien im Jahr. Wenn jede davon 3 Monate dauert und 10.000 Euro pro Monat für das Medikament kostet, das 25% Marge abwirft, sind das 3.750.000.000 Gewinn pro Jahr, die sich auf 3-5 Hersteller verteilt - also plus-minus ein paar Millionen mal 1 Milliarde pro Jahr.
  • Wenn aber die Supplements wie insbesondere Vitamin D3 und Omega 3, die Krebs statistisch signifikant, bei sonst unveränderten Faktoren, bis zu 50% unwahrscheinlicher machen, an breiter Front verkauft würden, würde sich der Gewinn der Pharmaindustrie einfach mal halbieren - wäre immer noch gut, aber deutlich schwächer.

Die von dir verlinkte Seite taugt als Quelle für einen seriösen Beleg nicht. Dahinter steckt die Verbraucherzentrale und die hält sich an die Vorgaben von DGE und RKI. Das ist diese Form von "man muss irgendwie, weil eine staatliche Stelle das vorgibt" und "wäre man wirklich pro Verbraucher, würde man auch die staatlichen Vorgaben hinterfragen und kritisieren" - leider wählen sie den bequemen Weg und plappern stumpf die staatlichen Vorgaben nach. DGE und RKI sind zwar ein Bundesinstitute, werden aber vom Staat am langen Arm verhungern gelassen und erhalten diverse Spendengelder, u.A. auch von der Pharmaindustrie. Das muss zwar nichts zu bedeuten haben, hat aber ein "Geschmäckle", vor allem, wenn man sich deren wahnwitzigen Vorgaben anguckt. Sowohl Blutwerte wie auch die empfohlenen Mengen, die man über Nahrung und Supplements aufnehmen soll, sind im weltweiten Vergleich beispiellos niedrig und komplett konträr zur Studienlage.

Wenn du auf Portale mit gesammelten Studien wie Pubmed gehst, wirst du in jeder zufällig rausgepickten Studie meine Aussagen zu Omega 3 zur Wirkung, zu eventuellen Nebenwirkungen und zu dem wichtigen 1:1-Verhältnis mit Omega 6 bestätigt sehen. Und mit den DGE-Empfehlungen wirst du nie auf gute Werte kommen.

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Singelmalt  08.05.2024, 08:26
@volker79

Du legst Dich ja mächtig ins Zeug, um meine Thesen zu widerlegen😀Das anerkenne ich durchaus, aber es überzeugt mich nicht. In meinem ersten Kommentar habe ich ja nur einmal so aus dem Bauch heraus von meinen Erfahrungen mit den Modeerscheinungen in der Medizin berichtet und prognostiziert, dass der Hype um Omega 3 genau so schnell verschwinden wird, wie die anderen von mir erwähnten Substitutionsempfehlungen. Ich habe Dir daher auch den erst besten Link mit einer kritischen Haltung gegenüber Omega 3 kopiert.

Von Berufes wegen habe ich zumindest eine Ahnung, wie eine seriöse Studie abläuft. Ich habe einmal zwei Jahre lang auf einer medizinischen Forschungsstation gearbeitet. Auch weiss ich, dass es oft die grossen Pharmafirmen sind, die Studien in Auftrag geben. Es erscheint logisch, dass man deren Ergebnisse kritisch hinterfragen sollte.

Eines steht schon aus logischen Gründen fest: Das Geschäft mit Substitutionstherapien lohnt sich. Davon zeugen allein schon die unzähligen Seiten mit Angeboten, wenn Du den Begriff Omega 3 eingibst. Und es ist ein Wachstumsmarkt. Laut Handelsblatt rechnet man mit einem jährlichen Wachstum von 12, 8 % bis 2028 und einem weltweiten Volumen von 4,3 Milliarden. Das ist doch schon mal etwas, wofür es sich lohnt, die Finger schmutzig zu machen. Glaubst Du denn ernsthaft, dass es Gutmenschen in der Pharmabranche gibt, denen es nicht in erster Linie um hohe Gewinne geht?

Jetzt kommen wir nämlich zum Kernpunkt des Ganzen: Nein, ich lese keine Studien die ich zufällig aus einer Sammlung herausgepickt habe, denn genau das ist das Ziel von nicht seriöser Forschung: den Markt mit Studien zu überschwemmen, die ein für sie positives Bild abgeben. Ich lese Studien von unabhängigen Playern im Gesundheitsmarkt, und nur von anerkannten Fachleuten.

Das habe ich gestern ausführlich getan. Ich sende Dir nur einen Link, obwohl man bei längerer Suche jede Material von namhaften Forschern finden, die einen Nutzen durch die Substituierung mit Omega 3 verneinen und sogar gesundheitliche Nachteile auflisten. Einmal ganz abgesehen von der absolut verheerenden Ökobilanz aufgrund der Produktionsmethoden.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei Dir nichts erreiche, denn ich glaube, dass Deine Meinung längst gemacht ist. Trotzdem sende ich Dir einen weiteren Link eines Mediziners, den ich als ehemaligen Chef persönlich kennen und schätzen gelernt habe. Ich würde für ihn die Hand ins Feuer legen. Und ich mache Dir einen Vorschlag zur Güte: Meine These lautet ja, dass der Hype um Omega 3 wieder verschwinden wird, wie alle Substitutionsherapien zuvor, und den Menschen wird es deswegen nicht schlechter gehen. Wie wärs also, wenn wir uns in zwei, drei Jahren wieder einmal hier auf GF „treffen“ und den Stand der Entwicklung betrachten?

https://smf.swisshealthweb.ch/de/article/doi/smf.2023.09340/

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volker79  12.05.2024, 09:50
@Singelmalt

Netter Versuch, aber kein sinnvoller Beleg.

Der Grund, weshalb ich gesagt habe "nimm zufällige Studien auf Pubmed" ist jetzt nicht der beste Ansatz, funktioniert aber deshalb, weil die Mehrzahl der Studien einen positiven Effekt belegt. Das gilt auch für die Metastudien, die die Einzelstudien, unabhängig von ihrem Ausgang, noch einmal nach methodischen Fehlern, Ungenauigkeiten, statistischer Signifikanz etc. auswerten.

Was du machst, ist noch schlechterer Stil, nämlich Cherrypicking, sich also aus den unzähligen Artikeln den rauszusuchen, der deine zu zeigende Meinung belegt. So ist die, ironischerweise in dem von dir verlinkten Artikel einleitend angeführte 7-Länder-Studie von Ancel Keys zustande gekommen - hier sollte einem Auftraggeber etwas belegt werden (nämlich Fett böse, Kohlenhydrate gut) und durch Cherrypicking wurden halt die wenigen Länder und Studien in eine Metastudie verneint, die dieses Narrativ unterstützen, die gegenteilige Mehrheit aber ignoriert.

Sollte sich die Studienlage allgemein signifikant ändern, würde ich natürlich auch mein eigenes Verhalten was Omega 3 Supplements angeht und somit auch meine Empfehlung anpassen - aber von einem Schrieb, der nicht mal eine Studie ist, und auf viele Dinge (wie z.B. das wichtige Omega 3 zu Omega 6 Verhältnis) gar nicht eingeht - denn hieraus entsteht überhaupt erst die Notwendigkeit für ein Supplement, wenn man das über die Ernährung nicht hinbekommt, lasse ich mich null und gar nicht beeindrucken.

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Singelmalt  12.05.2024, 15:28
@volker79

Wie gesagt: ich bin sicher, dass auch Omega 3 Substitution unnötig bis schädlich ist, aber ich akzeptiere Deine Überzeugung, auch wenn ich sie nicht gutheisse. Ich finde es etwas seltsam, dass Du Dich so ins Zeug legst, obwohl Du laut Deinem Profil kein Mediziner bist, und Du Dein Wissen demzufolge auch aus Studien beziehst, die Deine Meinunng über Omega 3 Substitution stützen, denn es gibt genügend Fachleute, die das für Schwachsinn halten. Mein Vorschlag gilt: unterhalten wir uns darüber, wenn in 1-3 Jahren Omega 3 dem nächsten Hype weichen wird, und dass das geschehen wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. In der Zwischenzeit kannst Du ja weiterhin den ökologischen Wahnsinn unterstützen, der damit einhergeht, während ich Walnüsse kaue und Rapsöl konsumiere und damit bestens abgedeckt bin.

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Alles gesunde kann potenziell tödlich sein bei übermäßigem Verzehr.

Salz: Lebensnotwendig, tödlich ab ca. 0,5 - 1g pro Kg

Wasser: Lebensnotwendig. Potenziell tödlich ab ca. 6 L innerhalb kurzer Zeit für einen Erwachsenen

Kalium: Lebenswichtiges Mineral. Obergrenze für die akute toxizität liegt durch Festlegung der EFSA bei 17,5 g / Tag.

Die oben genannten Beispiele sind für jedes Lebensnotwendige Lebensmittel / Trinken übertragbar. Alles ist ab einer gewissen Menge toxisch.

Zurück zu deiner Frage: Omega-3 Fettsäuren sind im normalen Verzehr sehr gesund. Sie fördern die Gesundheit des Herzens, sie fördern das Gehirn, die Sehfunktion und können das Krebsrisiko senken.

Eine mögliche Nebenwirkung von zu viel Omega-3 Fettsäuren können z.B. Blutungsneigung sein, abfallender Blutdruck, erhöhter Blutdruck, erhöhtes Schlaganfallrisiko durch die Blutungsneigung, usw. sein.

Hier zum genaueren Nachlesen:

https://omega3zone.de/blogs/blog/omega-3-uberdosierung

Omega 3 kommt nur in wenigen Nahrungsmitteln vor.

Für den Körper ist es wichtig.

Natürlich ist eine übermäßiger Verzehr (wie bei so ziemlich allem) nicht gut. Eigentlich aber nur möglich, wenn sich zu viele Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel reingehauen hat.

Google ist dein Freund: "omega 2 überdosierung":

"Eine Überdosierung von Omega-3-Fettsäuren kann folgende Nebenwirkungen hervorrufen: Das Blutungsrisiko erhöhen. Übelkeit oder Erbrechen hervorrufen. Bei Diabetikern kann die Blutzuckereinstellung erschwert und das Immunsystem negativ beeinflusst werden."

https://www.fr.de/ratgeber/gesundheit/omega3-fettsaeuren-gesundheit-nahrungsergaenzung-fisch-gesund-ungesund-kinder-aeltere-frankfurt-ltt-90471065.html