Ohne Steigbügel reiten - ich kann überhaupt nicht aussitzen, wie soll ich nur mein Reitabzeichen 5 schaffen?

11 Antworten

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Wichtig ist, dass Du das Pferd korrekt über den offenen, frei schwingenden Rücken zu reiten lernst. Dann nämlich, wird es Dich auch ziemlich bequem sitzen lassen. Wenn der Reiter nicht bequem sitzt, zeigt es ihm, dass er beim Lösen noch nicht erfolgreich genug war, das Pferd noch nicht sauber über den Rücken geht. Nun gibt es halt Pferde, die von ihrer Anatomie her nicht so einfach über den Rücken zu reiten sind wie andere, es gibt welche, die ein bisschen brauchen, um sich physisch und psychisch loslassen zu können und das eine wirkt sich nunmal auf das andere aus, man merkt, dass ein aufgeregtes Pferd viel fester ist als eines, das sich wohlfühlt. Man muss vielleicht den einen oder anderen Trick auspacken, um das Pferd ordentlich gelöst zu bekommen. Und es gibt auch Menschen, denen es von ihren körperlichen oder auch psychischen Voraussetzungen her nicht leicht fällt, ein Pferd gut zu lösen.

Aber in all diesen Fällen hilft es nichts, mit unendlich vielen Longen- oder Reitstunden einfach nur am "trotzdem sitzen" zu arbeiten. Es wird nie ein Sitzen werden. Man muss an dem Löseproblem arbeiten - und wird dann bequemes sitzen ernten dürfen.

Mein Pferd hat gesundheitliche Handicaps, die es ihm schwer machen und ich bin auch kein Bewegungskünstler, war ich nicht mal in meiner Leistungssportzeit. Kraft ja, Kondition auch, aber Beweglichkeit - nicht so meins. Manchmal kann ich ihm also nicht soooo gut beim Lösen helfen, wie ich gerne möchte. Ich bin inzwischen mit weniger zufrieden, ich muss es nicht auf Gedeih und Verderb haben. Wenn es nicht klappt, sitze ich nicht aus, um mich und mein Pferd zu schonen. Was uns nicht gegeben ist, müssen wir nicht erzwingen. Wenn es klappt, ist es natürlich traumhaft und wir können ganz andere Programme reiten als wenn wir beide nicht so unseren besten Tag haben. Aber man muss seine Grenzen auch akzeptieren lernen (ist mir schwer gefallen, da mir die wirklich schwierigen Dinge dann halt nicht jeden Tag und mit jedem Pferd gelingen, ich weiß also, was ich da anspreche), nur dann kann man sie langsam nach oben verschieben. Wer einfach "drüber hoppelt", wird langfristig nichts gewinnen, man muss erkennen, wo wessen aktuelle Grenze ist, dann kann man ein Konzept finden - von der Physiotherapie beim Reiter bis hin zu anders gestalteter Lösungsphase beim Reiten und vieles mehr -, das einem möglicherweise viel mehr Möglichkeiten eröffnet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Du hast ja jetzt einige Tipps dazu bekommen.

Aber ich wollte mal ganz leise fragen: bist du sicher, dass das schon das richtige fur dich ist? Wenn Du Dich noch nicht so wirklich sicher fühlst, könnte der kommende Sommer vielleicht ohnehin noch etwas früh fur deine " Start in die Turnierkariere" sein.

Wenn es dir mit Hilfe der Tipps in den nächsten paar Wochen nicht gelingt, zu mehr Sicherheit zu gelangen, würde ich lieber mal noch ein Jahr üben. 

Aber gielleicht klappt es  ja - viel Erfolg!😃

Puh, 8 J. Reiten u. du fällst ohne Bügel/Sattel vom Pferd in schnelleren Gangarten??? Ich kann Urlewas nur zustimmen, meinst du wirklich, du bist soweit? Du schaffst jetzt in 1 Jahr, was du in 8 nicht geschafft hast? Ich finde auch, ab an die Longe zur Sitzschulung! Versuch mal ohne Knie ran, mach das Bein auf und bewußt lang, erstmal wurscht wie Absatz und Fußspitze aussehen. Sitze im Sattel tief auf deinem Po, spür deine Gefäßknochen, KEIN Druck/Gewicht auf den Oberschenkeln, die Balance hält dein locker mitschwingender Oberkörper, nicht deine klammernden Beine. Wenn du ins Rutschen kommst, nicht nach vorne lehnen, sondern eher zurück. Mach (natürlich nur an der Longe!) immer mal für ein paar Schritte die Augen zu und halte dich an der Mähne, MHR oder unter dem Sattel fest u. spüre so die Bewegung des Pferdes. Fühle den Rythmus und versuche, dich diesem anzupassen. Nicht verkrampften, immer wieder bewusst ausatmen. Wichtig ist, die Sache locker anzugehen, je mehr du auf dem Pferd klammerst u. verspannst, desto schlechter kannst du sitzen!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Also ich würde dir vorschlagen, das einfach mal ganz gezielt zu üben.

Bspw. dein Reitlehrer, du an der Longe, einfach nur im Sattel, ohne Zügel und ohne Bügel. Ganz klassisch Sitztraining. Einfachste Übungen wie Arme kreisen oder Augen schließen können da schon enorme Fortschritte bringen. Übung macht den Meister, das ist hier genau dasselbe. Also, dafür sorgen dass die anderen "Störfaktoren" außen vor sind und dich wirklich komplett auf dich und deinen Sitz konzentrieren kannst. 

Also in keiner Reitprüfung reitet man ohne Steigbügel.

Ein Barepad könnte ein hilfreiches Mittel zum Trainieren sein.

Tschulea  27.01.2017, 18:56

Die Reitabzeichenprüfungen haben sich sehr stark geändert, soweit ich weiß ist sogar ein Teil dabei, der sowas wie Bodenarbeit darstellen soll.
Da kann ich mir schon vorstellen dass man jetzt auch ohne Bügel traben muss.

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skjonii  27.01.2017, 19:53
@Tschulea

Was meiner Ansicht nach auch absolut nicht verkehrt klingt. 

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Michel2015  28.01.2017, 17:48
@Tschulea

Ich kann mir das nicht vorstellen. What ever, ohne Bügel ist das eh einfacher.

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Luminou  28.01.2017, 16:30

Ich hab 2014 das RA6 gemacht und da mussten wir ohne Bügel in allen GGA reiten können. 

(Für alle die Vorgaben,das RA6 zu machen: Macht lieber gleich RA5 , das 6er bringts nicht ^^)

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