Nutzung von wasserfreiem Ammoniak?
Wofür wird eigentlich so eine Substanz genutzt? Ich meine, nur beim einatmen ist die ja schon tödlich!!
5 Antworten
Im Labor verwendet man NH₃ auch gerne als Lösungsmittel (der Siedepunkt ist −33 °C). Dazu kühlt man einen Glaskolben entsprechend ab und kondensiert NH₃ aus der Gasflasche darin ein. Dann hat man flüssigen NH₃, mit dem man allerhand machen kann, z.B. Alkalimetalle auflösen oder Amide herstellen — in meinem Studium habe ich z.B. Sulfurylchlorid in fl. NH₃ gesprüht und dabei zu Sulfamid umgesetzt (präparatives anorganisches Praktikum):
SO₂Cl₂ + 4 NH₃ ⟶ SO₂(NH₂)₂ + 2 NH₄Cl
(vom Ammoniumchlorid trennt man durch Extraktion mit Aceton ab).
P.S.: Ja, Ammoniak soll man nicht einatmen. Mir ist es einmal passiert (die Geschichte habe ich vor langer Zeit hier mal erzählt), es war unangenehm aber zu überleben — es war zwar ein echter Lungenzug, aber nicht allzu hochprozentig. Blöder sind die Siedeverzüge im flüssigen Ammoniak, unserem Anorganiker fehlte deswegen ein Auge.
Selbst ein geringe Konzentration in der Luft stinkt schon bestialisch, so das du die Flucht ergreifst, lange bevor es gefährlich wird. Ammoniak wird in großen Mengen für die Düngemittelfabrikation hergestellt, als Zwischenprodukt. In Reinform benützt man es als Kältemittel in großen Kälteanlagen. Also um kaltes Wasser zu erzeugen, um damit chemische Apparate zu kühlen. In großen Kälteanlagen ist es meist billiger als die anderen Kältemittel.
Das wird als Lösungsmittel benutzt. Ist natürlich etwas exotisch.
Überall da wo man Ammoniak verwenden will, aber kein Wasser. Z. B. bei einer chemischen Synthese, oder als Referenzsubstanz.
Tödliche Sachen findest du in jedem Supermarkt und mehr noch in jedem Baumarkt.
Ok, aber da steht nie ein Totenkopf drauf ubd so giftig ist es nicht.
Ein Atemzug hat schon genug Potenzial um einen Menschen umzubringen. Zumindest wenn man so eine Flasche frisch geöffnet hat und direkt daran riecht.