Notfallsanitäter Bewerbung DRK 2019?
Hallo,... Gerne möchte ich eine Ausbildung zum Notfallsanitäter im nächsten Jahr machen.
Ist es schlau davor eine qualifizierung zum Rettungssanitäter zu machen? Bzw. Sind die Chancen größer aufgenommen zu werden?
5 Antworten
Hi,
neben den allgemeinen Voraussetzungen hinsichtlich Schulbildung und gesundheitlicher Eignung ist die Vorerfahrung meist das ausschlaggebende Kriterium.
Die meisten erfolgreichen Bewerber haben nahezu flächendeckend die Qualifikation als Rettungssanitäter und in der Regel auch Einsatzerfahrung. Um die Chancen zu erhöhen (und einen Einblick in den Bereich zu erhalten) ist der RS auf jeden Fall sinnvoll.
Ebenso sollte über den Führerschein Klasse C1 nachgedacht werden - dieser wird fast immer benötigt und ist zunehmend eine Einstellungsvoraussetzung.
Für den RS gibt es unzählige Möglichkeiten zur Finanzierung - Eigenleistung, über einen Freiwilligendienst, über das Ehrenamt, das Jobcenter oder über den Arbeitgeber selbst ist möglich.
LG
Die meisten Plätze werden an Leute vergeben, die schon im eigenen Kreisverband ein FSJ/BFD und dabei den RS gemacht haben, oder schon regulär als RS gefahren sind. Diese Leute kennt man einfach, da weiß man woran man ist.
Von den wenigen anderen Plätzen werden die meisten an Bewerber vergeben, die schon Erfahrung in anderen Rettungsdiensten vorzeigen können, auch wieder als FSJ/BFD oder als reguläre Arbeitskraft. Da bekommt man ein Zeugnis mit der Bewerbungsmappe, oder kann mal von Rettungsdienstleiter zu Rettungsdienstleiter fragen, wie der Mensch sich denn so gemacht hat.
Die letzten Plätze werden an Bewerber vergeben, die wenigstens ehrenamtlich in ner HiOrg, der Feuerwehr oder ähnlichem sind; da ist wenigstens ne gewisse Affinität zum Einsatzgeschehen anzunehmen.
Der Vorteil an nem FSJ ist, dass du die RS-Ausbildung nicht bezahlen musst, du nicht bei Krankenhäusern und Rettungswachen um die Möglichkeit der nötigen Praktika betteln musst und du nichts verloren hast, wenn du nach einem Jahr die Schnauze voll von der Rettungsdienstwelt hast und was ganz anderes anfängst. Den RS direkt zu machen, hat den Vorteil dass du damit ein volles Gehalt bekommen kannst, wenn du ne Stelle bekommst. Ah, RTWs haben heutzutage meist 4,6t, dafür brauchst du den entsprechenden Führerschein.
Den RS zu machen, ohne damit wenigstens einige Monate im Rettungsdienst zu fahren, wird dir bei der Bewerbung absolut gar nichts nützen. Die NFS-Ausbildung wird dadurch nicht kürzer oder so, sodass dem Ausbilder ein Vorteil entstünde.
Also zumindest bei mir im Gebiet ist es so üblich, das die Notfallsanitäter Ausbildungsplätze bevorzugt an Bewerber vergeben werden, die bereits vorher Erfahrungen als Rettungssanitäter gesammelt haben. Einen sofortigen Vorteil wird es jedoch weniger bringen, es geht hier hauptsächlich um Einsatzerfahrung, denn erst hier zeigen sich Dinge wie Teamfähigkeit eindeutig. Ein Bekannter, der mit mir zusammen die Rettungssanitäter Ausbildung gemacht hat, bekam jetzt nach etwas über einem Jahr Tätigkeit einen Ausbildungsplatz zum Notfallsanitäter.
Um den Rettungssanitäter zu machen gibt es zwei Wege, zum einen ein freiwilliges soziales Jahr im Rettungsdienst, wobei manche auch nur zum Rettungshelfer ausbilden, oder als Selbstzahler. Ein FSJ hat den Vorteil, dass dich der RS nichts kostet, Nachteil ist, du arbeitest die restliche Zeit für etwa 300 Euro Taschengeld im Monat in Vollzeit. Nachteil beim Selbstzahler ist, dass du die Ausbildungskosten, immerhin etwa 1500 Euro selber bezahlen musst, Vorteil, wenn du im Anschluss eine Stelle findest, bekommst du direkt einen vollen Gehalt und kein Taschengeld. Die allermeisten Rettungswagen überschreiten heute 3,5 Tonnen, was für den Rettungssanitäter bedeutet, er muss erst den normalen Führerschein der Klasse B machen und danach dann noch die Klasse C1 für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen, alles Kosten. Da kommen aber auch die NotSan Azubis nicht drumherum, denn sie treten ab dem zweiten Ausbildungsjahr meist an die Stelle des RS, brauchen also auch diesen Führerschein.
Ja, als Rettungssanitäter sind die Chancen deutlich höher, besonders mit Berufserfahrung.
Allerdings wirst du den RS vermutlich selbst bezahlen müssen, so auf die Schnelle.
Dafür hast du den Vorteil, dass du die Wartezeit (kann sein, dass du erst 1-2 Jahre Berufserfahrung brauchst) schon voll arbeiten und feststellen, ob der Job wirklich etwas für dich ist, bevor du die Ausbildung beginnst, die Ausbildung wird durch die Berufserfahrung einfacher und du kannst sie bei manchen Anbietern verkürzen
Die wenigsten Träger vergeben die rar gesähten Ausbildungsplätze zum NFS an Leute die sie nicht kennen...