Lohnt sich der Rettungssanitäter?
Hallo zusammen,
Diesen Monat werde ich meine aktuelle Ausbildungsstelle verlassen. Schon während meinem Abschluss vor 5 Jahren wollte ich zum Rettungsdienst. Aufgrund verschiedener Faktoren hat keiner meiner Bewerbungen letztes Jahr zu einer Ausbildungstelle zum Notfallsanitäter geführt. Da ich aber unbedingt jetzt schon in den Rettungsdienst will und ich fast zwei Jahre für den nächsten Versuch überbrücken muss, überlege ich die aktuell gegebene Möglichkeit zu nutzen und meinen RettSan zu machen.
Lohnt sich dieser als Einstiegsqualifikation?
Kann man von dem Gehalt die Kosten eines Alleinstehenden decken?
Danke im Vorraus!
3 Antworten
Ja, der RS lohnt sich. Allein schon, weil er vielerorts ein inoffizielles Auswahlkriterium für NFS-Ausbildungsplätze ist. Und wenn man schon eine Arbeit macht, die man gerne macht und dabei ein volles Gehalt hat, ist es auch deutlich erträglicher wenn die NFS-Ausbildung erst ein Jahr später startet.
Die Sache ist halt, dass du normalerweise keine Jobgarantie hast, wenn du das Geld für die Qualifikation zum RS und den C1-Führerschein ausgibst. Ist ein Stückweit ein Risiko.
Ob das Geld reicht, ist eine sehr individuelle Sache. Ich kenne Menschen, die ihr Leben lang RS waren und sich finanziell gut versorgt fühlen. Und dann trifft man hier auf GF jemanden, der meint dass er mindestens 5000 € netto braucht, um als Single über die Runden zu kommen... Die tarifliche Einstufung von RS und welches Gehalt in dieser Stufe dann bezahlt wird, steht öffentlich zugänglich im Internet. Das ist das Grundgehalt, wozu noch ein paar Euro Zulagen kommen. Brutto-Netto-Rechner gibt es ebenfalls. Insgesamt gibt es aber Berufe, für die du eine volle Berufsausbildung brauchst und die dann deutlich weniger einbringen als der RS bekommt.
Ja, ich würde definitiv sagen, dass sich die Qualifikation zum Rettungssanitäter durchaus lohnen kann. Das ist schon alleine deswegen so, weil sie vielerorts, auch hier bei mir im Kreis, das inoffizielle Kriterium für eine erfolgreiche Bewerbung zum Notfallsanitäter darstellt. Die Ausbildungsplätze, werden nahezu ausschließlich an Rettungssanitäter mit Fahrerlaubnis der Klasse C1 und ein- bis zwei Jahren Berufserfahrung im Rettungsdienst vergeben. Es gibt jedoch den Nachteil, dass man sowohl die Qualifizierung zum Rettungssanitäter als auch die Fahrerlaubnis der Klasse C1 in aller Regel aus eigener Tasche heraus finanzieren muss und es im Anschluss daran keine Garantie auf einen Arbeitsplatz gibt. Es ist also ein gewisses Risiko verbleibend.
Tarifverträge sind im Internet zu finden. Es gibt allerdings auch Rettungsdienste, welche nicht tatifgebunden sind und hier kann meiner Erfahrung nach die Vergütung schlechter aber sogar auch besser sein als bei den großen, anerkannten Hilfsorganisationen. Realistisch kann man sagen, dass es Ausbildungsberufe mit einer dreijährigen Ausbildung gibt, bei denen das Einstiegsgehalt teilweise durchschnittlich (wesentlich) schlechter ist als bei einem Rettungssanitäter. Es gibt sogar RS die nach ein paar Berufsjahren sagen, dass es sich für sie aus finanzieller Sicht nicht mehr lohnt den NotSan zu machen, da man natürlich mit zunehmender Berufserfahrung auch als RS im Tarifvertrag aufsteigt.
Mfg
Es kann auf jeden Fall nicht schaden. Und es ist eine wichtige, Verantwortungsvolle Aufgabe.