NIedriger IQ wegen Matheschwäche?
Ich habe eine Matheschwäche, also ich brauch halt für Kopfrechen Aufgaben bisschen länger Zeit als andere Menschen. Zwar keine ewigen Stunden aber ich muss das immer im Kopf erstmal alles in ruhe ordnen usw. Logisch denken kann ich auch nicht so schnell. Ich kann es zwar aber ich brauch halt ruhe dafür und unter druck kann ich sowas schonmal gar nicht. Dafür kann ich aber andere Sachen sehr gut zb Allgemeinwissen, Zuordnen usw.
Bei IQ Tests kommen ja auch immer Aufgaben über Mathe und Logisches Denken. Wenn ich davon jetzt welche falsch habe heißt das doch jetzt nicht gleich das ich einen nierigen IQ habe?! Ich kann mir sehr gut Sachen merken und auch sehr lange, kann klavier spielen usw und habe einen guten Realschulabschluss und die Lehrer wollten mich immer aufs Gymnasium schicken.
Ich hab noch keinen IQ Test gemacht weil die im Internet find ich irgendwie unrealistisch weil der eine mit Zeit geht der andere ohne usw. Stimmt das nun wirklich das ich jetzt nen niedrigeren IQ haben kann nur weil ich nicht so schnell und gut in Mathe und logischem Denken bin, dafür aber besser in anderen Sachen?!
10 Antworten
http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/begabung_und_intelligenz/intelligenz/index.jsp
Der amerikanische Psychologe Howard Gardner etwa plädiert für ein Konzept der "Multiplen Intelligenz". Demnach ergeben verschiedene, unterschiedlich gut ausgeprägte Fähigkeiten zusammen die intellektuellen Möglichkeiten eines Menschen. So bezieht er in seine Theorie die Bewegungsintelligenz (Tänzer), musikalische Intelligenz (Musiker, Komponisten) oder naturalistische Intelligenz (Naturforscher) mit ein.
Nahezu alle Gehirnbereiche werden hierbei benötigt. Intelligenz könnte demnach auch davon abhängig sein, wie gut und schnell die einzelnen Gehirnkomponenten funktionell miteinander verbunden sind, zusammenarbeiten und Informationen austauschen. Neben rein akademischen kämen so auch praktische Fähigkeiten zum Tragen.
Wie du siehst, gibt es nicht "die" Intelligenz.
Professionelle IQ-Tests sind so ausgelegt, dass keiner alles wissen bzw. in der vorgegebenen Zeit beantworten kann. Sie sind vielmehr darauf ausgelegt, eben genau diese Stärken und Schwächen herauszufinden und daraus den "mittleren IQ-Wert" einer Person zu ermitteln. Allerdings gibt es auch weiterführende Tests, mit denen dann innerhalb der jeweiligen Begabungen "spezifische IQ-Werte" ermittelt werden können. So kann es durchaus sein, dass jemand, der z. B. in Mathe ein kleines Licht ist, dafür z. B. sprachlich hochbegabt ist.
A. Kopfrechnen ist
- erstens eine Trainingsaufgabe, was kleines Einmaleins angeht,
- zweitens eine Frage geeigneter Techniken (85² = 7225 geht fix, weil 8 * 9 = 72 ist und nur 25 angehängt zu werden braucht; die binomischen Formel sind recht nützlich usw.), und
- drittens eine Frage der Begabung.
Die Reihenfolge ist nicht zufällig.
B. Ein Standard scheint mir nach wie vor der HAWIE (Hamburger-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene, >http://de.wikipedia.org/wiki/HAWIE). Der ist hinreichend durchdacht, die Durchführung dauert allerdings auch eine ganze Weile, die Auswertung ist aufwändig. Die Wikipedia finde ich diesbezüglich lesenswert, zahlreiche "Schnellschuss"-Testangebote aus dem Internet weniger.
Ich unterzog mich auch mal selber dem Verfahren (bevor ich anderen Leute da hinschicke), und da kam etwas heraus, das nicht unbedingt meinem Alltagswissen über mich entsprach. Einerseits bin ich etwas unterdurchschnittlich, was Erfassen von Details einer mündlich vorgetragenen Erzählung angeht. Dafür war ich bei Mathe-Kram gleich beim besten Prozent der Bevölkerung (hätte ich so auch nicht gedacht). Der IQ-Zahlenwert entsprach meiner ungefähren Selbsteinschätzung (und hatte damit den geringsten Neuigkeitswert).
Ja der IQ beschreibt die Fähigkeiten deines Gehirns, logische und somit mathematische Zusammenhänge erkennen und euten kann. Natürlich heißt das nicht, du seist dumm. IQ-Tests sind eigentlich sehr... "vage" aussagen deiner Intelligenz (wie auch immer man das definieren möchte...), da sie von Wissenschaftler entwickelt werden und für diese ist Intelligenz eventuell etwas ganz anderes als für dich, was bringt dir ein EQ von 150, wenn du dafür kein Allgemeinwissen hast? -Nichts! Ich würde nicht so sehr auf IQ-Tests zählen, ich habe selbst mal einen gemacht und habe einen IQ von 128, es ist also kein Hate, weil ich z.B. dumm bin oder so (was jetzt nicht heißen soll, alle unter 100er IQ seien dumm). Aber das sind bestimmte von Menschen angelegte Maßstäbe, die dich vermutlich nicht einmal interessieren. Wegen dem Gymnasium würde ich aufpassen, wenn du jetzt schon Schwierigkeiten in Mathe und logischem Denken hast, tust du dich vermutlich sehr schwer.
IQ-Tests sind einigermaßen umstritten. Man testet bestimmte Gebiete, während andere völlig unberücksichtigt bleiben. Nimm einen Indio aus dem tiefsten Amazonas-Urwald und lass ihn einen IQ-Test machen. Mit den meisten Fragen wird er nichts anfangen können. Dann setze einen Mitteleuropäer, mit IQ 160 mal im Amazonas-Urwald aus. Wer von beiden wird es wohl schaffen? Mach dir also keine allzu großen Sorgen. Wenn du Schwächen hast, dann versuche daran zu arbeiten und dich zu verbessern. Der IQ-Wert aus einem Test sagt überhaupt nichts darüber aus, was für ein Mensch man ist. Menschliche Qualitäten zeigen sich im Leben und im Miteinander und nicht bei einem Test.